Rumänien, gestern....

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Friedrich K
schrieb am 10.10.2014, 12:15 Uhr
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_grumpes
schrieb am 20.10.2014, 14:56 Uhr
Hitlers rumänische Ehrenhäftlinge

Sie waren Brüder im Geiste - doch die jahrelange Freundschaft zwischen der SS und der "Eisernen Garde" endete jäh: 1942 brachte deren Führer Hitler derart in Rage, dass er die rumänischen Faschisten ins Konzentrationslager steckte.
gerri
schrieb am 20.10.2014, 15:09 Uhr
@ Egal in welchem Verein,aus der Reihe darf man nicht tanzen,die Stärke hatten sie nie.
Harald815
schrieb am 20.10.2014, 18:17 Uhr
Der Artikel geht auf die Umstände ein, wie es dazu kam, dass die 300 nach Deutschland kamen. Vom Zweiten Wiener Schiedsspruch, auch Wiener Diktat genannt, vom 30. August 1940, wird nichts ausgesagt.
Ich bin streng gegen Faschisten, auch gegen die rumänischen, aber dass die Spannungen zwischen ihnen und Deutschland auch mit diesem Wiener Schiedsspruch zusammenhängen, sollte doch erwähnt werden. Irgendwie verständlich, dass ihnen ein Bündnis mit einer Macht unmöglich erschiehn, die soeben die Hälfte Siebenbürgens an Ungarn abtreten lies (wie dem Artikel zu entnehmen ist, waren zwei Vorschläge im Raum. Hitler verknüpfte die Beiben, so dass wesentlich mehr abgetreten werden musste als jeder einzelne Vorschlag vorsah).
bankban
schrieb am 20.10.2014, 20:07 Uhr
auch Wiener Diktat genannt

Vor allem in Rumänien und auf Rumänisch. Die meisten Weltsprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch) nennen den Vorgang in erster Linie Award, Arbitrage, arbitraje usw., was dem Wort Schiedsspruch bedeutungsmäßig schon ziemlich nahe kommt.

Vielleicht ist ja die Sprache doch so etwas wie das Haus und der Hüter des Seins, der Ort seines Gewissens. (Nicht) Recht zu bekommen ist wichtig, aber im Recht zu sein - ist erhabener.
seberg
schrieb am 21.10.2014, 07:11 Uhr (am 21.10.2014, 07:39 Uhr geändert).
Vielleicht ist ja die Sprache doch so etwas wie das Haus und der Hüter des Seins, der Ort seines Gewissens.
Das wird mir ein schöner Anlass zur erneuten und vertieften Lektüre von Heideggers "Brief über den Humanismus" sein. Und vielleicht auch von Sloterdijks Reaktion darauf durch die "Regeln für den Menschenpark"? Was sagst Du? - Eher nein zu Letzterem, oder?
(Na ja, wenigstens komme ich damit wieder etwas weg vom deutlich seichteren "Evolutionären Humanismus", an dessen deutlich absehbarem Kollabieren ich mich nun genug abgearbeitet habe... )

PS. Pardon, zu Rumänien, wenn auch besser zu Rumänien heute, passt eher der aktuelle Vorwurf des rumänischen Philosophen Gabriel Vacariu, der deutsche Philosoph Markus Gabriel habe von ihm abgeschrieben. Ob da was dran ist?
philpapers.org/rec/VACDMG

G.Vacariu "konklusioniert":

Conclusion.
Did Markus Gabriel plagiarize my ideas? Reading his CV (he knows many foreign languages, including Ancient Greek and Latin), I believe Markus Gabriel has great ambitions. Markus Gabriel is from Germany (the core of the history of philosophy and the economical core of UE), I am from Romania (“No man’s land” - without access to the Internet) so can we speak he plagiarized my ideas? After reading this paper and noticing so many “similarities”, I leave the reader to answer this question.


Markus Gabriel ist immerhin der Autor des populär-philosophischen Bestsellers "Warum es die Welt nicht gibt"
_grumpes
schrieb am 21.10.2014, 11:55 Uhr
bankban
schrieb am 21.10.2014, 21:28 Uhr
q Seberg: Was der Vacaroiu da schreibt, gibt zu denken. Um M. Gabriel schent ein regelrechter Hype entstanden zu sein, sein von dir erwähntes Buch kenne ich nicht, die bei Amazon geäußerte Kritik scheint aber stichhaltig zu sein.

Sloterdijks Regeln habe ich vor 15 Jahren gelesen, habe nur noch rudimentäre Erinnerungen. Weiß noch, dass ich das damals zeitgeisttypisch sehr kritisch sah. Fürchte, heute so zynisch geworden zu sein, dass ich ihn übertrumpfen würde. Aber eigentlich mag ich den Typen und seine Schreibe auch nicht.
_grumpes
schrieb am 31.10.2014, 23:14 Uhr (am 31.10.2014, 23:43 Uhr geändert).
Wer ist der größte Prahler?

Kann Erdogan dem Ukrainer Janukowitsch oder dem Rumänen Ceausescu die Schau stehlen?
_grumpes
schrieb am 01.11.2014, 00:02 Uhr (am 01.11.2014, 00:05 Uhr geändert).
Last night in Bukarest -- Kunst in Ceausescus Palast

Staat will sich Unterhalt nicht mehr leisten

Bukarest - Ein Vierteljahrhundert nach der Wende wird der Bukarester Wohnpalast des kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu (1918-1989) zum Verkauf angeboten. Der Staat wolle sich dessen Unterhalt nicht mehr leisten, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax am Donnerstag.

Während der blutigen Wende in Rumänien im Dezember 1989 hatten Aufständische diesen Palast gestürmt und darin unter anderem goldene Wasserhähne entdeckt. Ceausescu und seine Frau Elena waren am 25. Dezember 1989 nach einem Scheinprozess erschossen worden.

Das unter dem Namen "Frühlingspalast" (Palatul Primaverii) bekannte Gebäude wurde 1965 auf Weisung Ceausescus gebaut und verfügt über ein Schwimmbecken, eine Sauna und ein Solarium. Die Innenausstattung samt Wandmosaiken hat die Frau des Diktators persönlich bestimmt. Seit der Wende wird das Haus zur Unterbringung von Staatsgästen benutzt. Dies rentiere sich jedoch nicht mehr, weil es dafür zuletzt nur noch selten gebraucht wurde, hieß es.

Der Staat will zudem viele Kleidungsstücke, Möbel, Accessoires und sonstige Besitztümer des Ceausescu-Paares loswerden, die bisher niemand kaufen wollte. Sie sollen nun teils vernichtet, teils an Museen verliehen oder sozialen Einrichtungen geschenkt werden. (APA, 23.4.2014)


Ceausescus Palast steht zum Verkauf
gerri
schrieb am 21.11.2014, 17:20 Uhr (am 21.11.2014, 17:25 Uhr geändert).
Ziarul Adevarul.ro/ 21.11.2014

Cea mai veche tipăritură în limba română păstrată până în zilele noastre este „Tetraevanghelul de la Sibiu“, lucrare realizată de un sas şcolit cu numele Filip Moldoveanul, care conţine şi prima variantă în română a rugăciunii „Tatăl nostru“.

Filip Maler sau Filip Moldoveanul, un sas luteran, a fost interpret de română pentru Sfatul de la Sibiu. Este cel căruia i se atribuie lucrarea "Tetraevanghelul de la Sibiu", o ediţie bilingvă a Evangheliilor, slavo-română (un Tetraevanghel destinat mediului ortodox românesc).

Iată cum sună primul „Tatăl nostru” turnat pe româneşte în plumb, în Tetraevanghel:

"-Tată nostru cine eşti în cer, svinţiască-se numele tău şă se vie împaraţia ta şă se fie voia ta cum în cer aşa şă pre pomănt. Pita nostra saţiosa dă-ne astădz şă ne iartă noo datoriele nostre cum iartăm şă noi datornicilor noştri. Şă nu ne du în ispita, însa izbaveaşte-ne de reu. Că a ta iaste împaraţia şă putere şă slava în vecie, amin."


_grumpes
schrieb am 08.02.2015, 12:37 Uhr
Roter Alltag: Rumaenien

Von Sandmännchen bis Stasi, von Punkrock bis Politbüro, von FKK bis Fluchtversuch: Im Jahr 1989 änderte sich das Leben für Millionen von Menschen hinter dem Eisernen Vorhang. Wie hatte dieser Alltag eigentlich ausgesehen? Ein zeitgeschichtlicher Blick auf die DDR, die Tschechoslowakei und Rumänien.
_grumpes
schrieb am 18.02.2015, 20:20 Uhr
Ursula Ackrills erstaunlicher Debütroman "Zeiden, im Januar" erzählt von einer siebenbürgischen Kleinstadt 1941

Ursula Ackrill, 1974 im siebenbürgischen Kronstadt geboren und heute als Bibliothekarin in Nottingham lebend, bündelt das oft verwirrend widersprüchliche, sich überlagernde zeitgeschichtliche Geschehen wie in einem Brennglas. Dafür genügen ihr wenige, bis auf die Uhrzeit präzise datierte Tage im Januar 1941 – selbstverständlich mit ebenso genau benannten Rückblicken bis zum Beginn des Jahrhunderts in die Geschichte der Stadt sowie Seitenblicken, etwa nach Bukarest.
Wie absichtslos rückt die Kleinstadt Zeiden und deren Geschichte neben der Protagonistin des Romans ins Zentrum des Geschehens. Offenbar eignet sie sich sehr viel besser als eine der größeren siebenbürgischen Städte, besser als Kronstadt, Hermannstadt oder Klausenburg, dazu, erzählerisch den Fokus auf ein historisches Kammerspiel einzustellen, an dem sich das Geschick dieser Minderheitengesellschaft entscheidet. 1930 lebten etwa 5.200 Menschen in dieser Kommune, davon 3.100 Siebenbürger Sachsen, 1.900 Rumänen und 150 Ungarn. 2013 lebten in ganz Rumänien noch etwa 36.000 "Rumäniendeutsche", Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben. Umso erstaunlicher erscheint es, dass der deutschsprachige Bürgermeister von Hermannstadt, Klaus Johannis, im Dezember 2014 zum neuen Präsidenten Rumäniens gewählt wurde. Übrigens war Johannis in Hermannstadt einst der Physiklehrer von Ursula Ackrill.
gerri
schrieb am 18.02.2015, 21:13 Uhr (am 18.02.2015, 21:41 Uhr geändert).
"Leontinetante, erzähl." Mit dieser Aufforderung, von neunzehnjährigen Halunken" im Januar 1941 in einem Viehwaggon aus Siebenbürgen unterwegs nach Deutschland ausgesprochen, beginnt dieser erstaunlich reife und formbewusste Debütroman von Ursula Ackrill.

"Leontine Philippi, 53 Jahre alt, sitzt im Unterschied zu den jungen Männern nicht freiwillig in diesem Waggon, der nächtens die klandestinen Siebenbürger Sachsen nach Westen und zum Dienst in der Waffen-SS transportiert,....."


@ Nun bin ich aber doch neugierig,warum sie im "Viehwagon" 1941 genWest fahren mussten und die einzig klar voraussehende 53.jg. Leontine aus der damals sächs. Gemeinde nicht Stadt,auch nach Deutschland fahren musste.Sollte die Patrizier-Abstammung ein Grund sein?
seberg
schrieb am 05.03.2015, 14:50 Uhr
Gerri:
@ Nun bin ich aber doch neugierig,warum sie im "Viehwagon" 1941 genWest fahren mussten und die einzig klar voraussehende 53.jg. Leontine aus der damals sächs. Gemeinde nicht Stadt,auch nach Deutschland fahren musste.Sollte die Patrizier-Abstammung ein Grund sein?

Wie ist es, Gerri? Hast Du inzwischen Deine Neugier gestillt durch das Lesen des Buches?
Wenn Du mit der sog. "Patrizier-Abstammung" von Leonietante ihre kritische Distanz zum Nazi-Wahn meinst, dann hast Du sicher Recht mit deiner Vermutung über den Grund ihrer unfreiwilligen Reise Richtung Westen im Viehwaggon.
Ich muss zugeben, die Lektüre des Buches ist nicht gerade einfach, man muss schon wirklich richtig neugierig sein. Bist Du das?

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