Zukunft der Siebenbürger Sachsen

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Michal
schrieb am 06.03.2012, 18:18 Uhr
Obwohl dieses Thema in vielen Diskussionen vorkommt, so wäre es doch interessant wenn es in diesem Forum direkt diskutiert werden würde.
Meine Meinung dazu ist folgende; unsere Kultur und Geschichte ist so einzigartig dass sie solange erhalten bleibt wie es nur geht, um als Beispiel des Zusammenlebens mit anderen Völkern für unsere Nachkommen zu dienen.
Obwohl wir, die Siebenbürger Sachsen, immer eine eigene Gemeinschaft waren, so war unser Volk über Jahrhunderte hinweg, immer loyal zu den anderen Völkern. Es hatte seine eigene Verwaltung, Schulen, höhere Lehranstalten usw., aber auch alle anderen Bewohner Siebenbürgens konnten daran teilhaben.
Durch die Ereignisse des II. Weltkrieges und seine Folgen hat sich nun der Ring geschlossen und der weitaus größte Teil der Siebenbürger Sachsen ist in der ganzen Welt zerstreut. Um dieses Kulturgut, Bräuche und Sitten zu erhalten und die Sachsen selbst zu vereinen, sind zwei Organisationen vorhanden. Der Verband der Siebenbürger Sachsen (früher Landsmannschaft) und der Verband der Heimatortsgemeinschaften. Bei diesen zwei Verbänden (die eigentlich zusammen gehörten) sollten alle Siebenbürger Sachsen sich engagieren bzw. wenigstens als Mitglied angehören. Ich möchte keine Werbung machen, denn schließlich ist es in einer Demokratie Sache eines einzelnen. Sicher gibt es Etliches was einem nicht zusagt, aber man nur dann etwas verändern wenn man sich engagiert.
Nach meiner Meinung darf man die Zukunft natürlich nicht außer Acht lassen und auch daran denken wie unsere großartige Geschichte lebendig erhalten bleibt.
Bei meinen Besuchen in der alten Heimat erfahre ich in meinem Heimatort von den jetzigen Bewohnern Dürrbach nur Erfreuliches. Die jetzigen Bewohner von meinem Vaterhaus empfangen uns überaus freundlich und wir fühlen uns ebenso wie zuhause. Wir müssen gemeinsam mit den Rumänen, Ungarn und Roma eine Zukunft bauen die alle gemeinsam bejahen, nur so können wir viele von unseren Baudenkmäler vor dem Zerfall retten.
seberg
schrieb am 06.03.2012, 18:42 Uhr (am 06.03.2012, 18:45 Uhr geändert).
@Michal„Bei meinen Besuchen in der alten Heimat erfahre ich in meinem Heimatort von den jetzigen Bewohnern Dürrbach nur Erfreuliches. Die jetzigen Bewohner von meinem Vaterhaus empfangen uns überaus freundlich und wir fühlen uns ebenso wie zuhause.“
Ich bin sicher, dass dieser hier von Dir angebotene Gesprächsfaden von den Teilnehmern @Tiroler, Mircea32, @Zwerg Bumsti und anderen mit Zustimmung und Freude aufgegriffen werden wird und zu einem fruchtbaren Gedankenaustausch führt. Viel Erfolg!
CastrumSex
schrieb am 06.03.2012, 19:05 Uhr (am 06.03.2012, 19:08 Uhr geändert).
die zukunft der siebenbürger sachsen seh ich im museum landen ... die ,,einzigartige kultur,, die du meinst wird geschichte bleiben

und wie lange überhaupt schreiben die 7b sachsen noch geschichte ( in der zukunft ) ?

du sagst es : sie sind überall verstreut da hilft auch keine HOG oder VERBAND eine zukunft zu sichern durch mitgliedschaften ...usw
Bir.Kle.
schrieb am 06.03.2012, 21:06 Uhr (am 06.03.2012, 21:13 Uhr geändert).
Hallo Michal,

Deine Meinung in Ehren, ich kann mich dem nur anschließen.

Die Zukunft der Siebenbürger Sachsen sehe ich eher negativ. Es gibt zwar Institutionen wie den "Verband der Siebenbürger Sachsen" und auch die HOGs. Alle diese Einrichtungen setzen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und mit viel Leidenschaft für die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft sowie für den Erhalt unserer Traditionen, Kultur, Sprache, Sitten und Bräuche ein.

Alle diese Organisationen können aber nur solange funktionieren und bestehen, solange sie noch ausreichend Nachwuchs - also junge engagierte Kräfte – in ihren Reihen begrüßen können.
Genau das ist die entscheidende Frage: Wie lange kommt noch ausreichend Nachwuchs nach, um diese Einrichtungen aufrechterhalten zu können?

Ich persönlich glaube folgendes: Wenn irgendwann der Tag gekommen ist, an dem die jungen Siebenbürger Sachsen (diejenigen, die heute zwischen 20 und 30 Jahren jung sind) allmählich "unter die Erde gelangen", dann ist der Tag gekommen, an dem das Kapitel "Siebenbürger Sachsen" sein Ende findet und Teil der Geschichte wird.
Sicherlich werden die Nachkommen einiger dieser jungen Sachsen auch noch sächsisch sprechen können und auch womöglich mit unserer Kultur vertraut sein. Ich persönlich glaube allerdings, dass dies nur bei wenigen der Fall sein wird, sodass sie keine sächsische Institutionen und somit auch keine sächsische Gemeinschaft am Leben erhalten können.
Die Mehrzahl dieser Sachsen-Nachkommen – so glaube ich – werden sich für Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen kaum noch interessieren.
Warum werden sie sich nicht für Siebenbürgen interessieren?
Weil sie kaum einen Bezug zu der Heimat ihrer Eltern und Ahnen haben: Sie sind nicht wie diese in Siebenbürgen, sondern in einer ganz anderen Welt mit ganz anderen Bedingungen aufgewachsen.
Überdies haben diese jungen Sachsen-Nachkommen unsere Traditionen, Sprache und Kultur von ihren Eltern womöglich in zu geringem Maße vermittelt bekommen.
getkiss
schrieb am 06.03.2012, 22:33 Uhr
der weitaus größte Teil der Siebenbürger Sachsen ist in der ganzen Welt zerstreut

Nunn, ich würde es anders formulieren:
Die Siebenbürger Sachsen sind von den historischen Ereignissen in alle Welt zerstreut. Wir finden Sie in den Ver. Staaten, in Kanada, in Deutschland in Österreich, u.s.w.

Um den Fortbestand zu gewährleisten ist es unbedingt eine Organisation zu schaffen, die das gewährleistet.
Diese sollte ihren Sitz in dem Land haben, wo noch die meisten leben.

Dann kommt die statistische Auswertung.
Und dann der Vorschlag was zu tun ist.
Meines Wissens gibt es eine Weltföderation der Siebenbürger Sachsen, oder?
Und ein Verein in Deutschlnd, einer in Österreich.
Also sind eigentlich schon Strukturen vorhanden. Es besteht aber eine gewisse Zerbröselung....

Frage: Warum nicht auf bestehende Struktur aufbauen?
Wittl
schrieb am 06.03.2012, 22:38 Uhr
Es gibt kein Fundament, Get-Kiss, von welchen Strukturen sprichst du?
getkiss
schrieb am 06.03.2012, 22:43 Uhr (am 06.03.2012, 22:45 Uhr geändert).
Der Satz vor dem Wort "Struktur" sagt aus....
Ich kann nichts dafür, wenn aus Konkurrenzdenken dies vernachlässigt wird.
Die Burgen und Wehrkirchen fallen zusammen.
Alte Steine.
Ich kann nur auf einen religiösen Begriff hinweisen:
TU ES PETRUS

Petrus war auch nur: Ein Mensch.
CastrumSex
schrieb am 06.03.2012, 23:29 Uhr
Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
STRUKTUREN ..........fund-am-en“D“e
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Bir.Kle.
schrieb am 06.03.2012, 23:53 Uhr (am 07.03.2012, 00:14 Uhr geändert).
Ich bin übrigens der Meinung, dass es für all diejenigen Sachsen, die aus Siebenbürgen ausgewandert sind, angemessen ist, ganz leise Töne anzuschlagen.

Immer wieder höre ich, dass Sachsen sich beklagen und sich besorgt äußern über den zunehmenden Verfall und die Verwahrlosung unserer Dörfer und Kirchenburgen, über die Verwilderung der einst so stolzen Weinberge und über das Brachliegen der Felder, auf denen die Sachsen früher so manchen Liter Schweiß gelassen haben.

Das haben wir alles uns selbst zuzuschreiben! Niemand hat uns davongejagt! Wir haben freiwillig und fast fluchtartig massenweise unserer Heimat den Rücken zugewendet. Kaum hatten wir uns aus den Fesseln der Diktatur gelöst, sind wir davongerannt wie Bluthunde, die man von der Kette lässt.
Wir sind gegangen – wohlwissend, was das für die Zukunft unseres kleinen Volkes, unserer Gemeinschaft, unserer Kultur und unserer Traditionen bedeutet. Ebenso war auch der Niedergang unserer Dörfer durchaus vorhersehbar.

Unsere Vorfahren würden sich im Grabe drehen, wenn sie von unserer Massenflucht wüssten. Das waren noch richtige "Stehauf-Männchen"!
Immer wieder sind sie von Türken, Tataren oder Kuruzen überfallen worden; Diese hatten gemordet, die Dörfer geplündert und niedergebrannt und bei ihrem Rückzug dann noch Menschen und Vieh verschleppt.
Die Sachsen haben ihre Heimat nicht verlassen, sondern sie haben ihre Dörfer immer wieder beharrlich aus den Trümmern emporsteigen lassen. So wurde beispielsweise Tartlau (Prejmer) sage und schreibe 52mal zerstört und immer wieder aufgebaut!

Und wir? Die erste Möglichkeit, die sich zum Verlassen unserer Heimat geboten hat, haben wir genutzt und sind davongerannt!
Das ist insofern berechtigt, als wir Gott sei Dank frei sind und somit jedem das Recht zusteht, selbst zu entscheiden, wo er leben möchte.
Denjenigen, die sich über die Zustände in unseren siebenbürgischen Heimatdörfern beklagen und sich um die Zukunft der Siebenbürger Sachsen sorgen, sei gesagt:
"Bevor ihr die Klappe aufmacht und klagt, denkt daran: Ihr wolltet es so! Ihr habt das verursacht und in Kauf genommen, und zwar von dem Moment an, als ihr die Heimat verlassen habt."

Wenn man sich dessen entsinnt, macht man die Klappe gar nicht erst auf, dann bleiben einem die Wörter im Halse stecken!
@ grumpes
schrieb am 07.03.2012, 00:19 Uhr (am 07.03.2012, 00:19 Uhr geändert).
Gut gebrüllt @Bir. Kle.

Nun versuchen Sie uns mal zu erklären, warum die Rumänen ihr Land verlassen.
Tiroler
schrieb am 07.03.2012, 00:35 Uhr
Bir.Kle.
Hört, hört, die Stimme der Jugend. Eine klare Aussage, chapeau! Sie werden aber so manches noch zu hören bekommen. Einer hat sich bereits gemeldet. Ob er bei dem „Warum sind wir hier“ auch dabei war?

P.S. Ich habe mich nur gemeldet damit der sarkastische Beitrag Sebergs nicht voll ins Leere läuft.
@ grumpes
schrieb am 07.03.2012, 00:42 Uhr (am 07.03.2012, 00:45 Uhr geändert).
P.S. Ich habe mich nur gemeldet damit der sarkastische Beitrag Sebergs nicht voll ins Leere läuft

Ha, Ha,Ha , wer`s glaubt wird selig.

Das "Gift versprühen", ist doch Ihr Hobby, Popescu !

P.S.Nun versuchen Sie uns mal zu erklären, warum die Rumänen ihr Land verlassen.

Die Frage könnten Sie übrigens auch beantworten!
seberg
schrieb am 07.03.2012, 01:11 Uhr
@Bir.Kle.: "...angemessen ist, ganz leise Töne anzuschlagen..."
Ich bin übrigens sicher , dass die allermeisten ausgewanderten Sachsen überhaupt keine "Töne anschlagen", wenn sie an Siebenbürgen denken, sondern höchstens kurz und erleichtert aufatmen und sich im übrigen hier "nach ihrer Arbeit sehen", wie man "unten" sagte, weil nämlich den allermeisten Sachsen der "zunehmende Verfall und die Verwahrlosung unserer Dörfer und Kirchenburgen und die Verwilderung der einst so stolzen Weinberge und das Brachliegen der Felder" ganz schön am Arsch vorbei geht, wie sie hier "oben" gelernt haben zu sagen.
Und unsere Vorfahren würden sich gar nicht im Grabe umdrehen, wenn sie von unserer unserer sog. Massenflucht wüssten, sondern wären stolz auf uns und würde - wenn sie könnten - im Grab mit dem Daumen nach oben zeigen und sagen: "toll habt ihr das gemacht, wie ihr die Kurve gekratzt habt, um euch zu retten, statt euch an die Scholle zu krallen und zu verbiegen, unsere 800-jährige Geschichte besteht aus nichts anderem als aus einer ständigen Folge von Untergang und Rettung...usw., und Jammerlappen wie der @Bir.Kle., die die schönsten Klagerlieder im Lande anstimmten, gabs auch immer schon..." ;-)))


@ grumpes
schrieb am 07.03.2012, 01:25 Uhr (am 07.03.2012, 01:26 Uhr geändert).
und Jammerlappen wie der @Bir.Kle., die die schönsten Klagerlieder im Lande anstimmten, gabs auch immer schon..." ;-)))

Yes,
die Erfolglosen in dieser neuen Heimat mutieren all zu schnell zu Nostalgikern und Unzufriedenen.

Weinen einer Welt hinterher, die es nicht mehr gibt und gegeben hätte, auch wenn wir alle in Ro. geblieben wären.
Mircea32
schrieb am 07.03.2012, 08:45 Uhr (am 07.03.2012, 09:02 Uhr geändert).
Grumpes

Nun versuchen Sie uns mal zu erklären, warum die Rumänen ihr Land verlassen.


Ich werde "versuchen" es dir zu erklären grumpes.

Deine Frage sollte ein "Gegenargument" für Bir.Kle.'s Kommentar sein.

Bir.Kle.

Denjenigen, die sich über die Zustände in unseren siebenbürgischen Heimatdörfern beklagen und sich um die Zukunft der Siebenbürger Sachsen sorgen, sei gesagt:
"Bevor ihr die Klappe aufmacht und klagt, denkt daran: Ihr wolltet es so! Ihr habt das verursacht und in Kauf genommen, und zwar von dem Moment an, als ihr die Heimat verlassen habt."



Eigentlich die Gemeinschaft der Sachsen sollte denjenigen die weniger dafür bestückt und begabt sind, das Argumentieren in der "eigenen Sache" verbieten.

1. Die Rumänen verlassen das eigene Land, so wie die Sachsen es auch gemacht haben, weil sie ethnisch unterdruckt und diskriminiert wurden.

oder

2. Die Rumänen verlassen das eigene Land, so wie die Sachsen es auch gemacht haben, weil sie leichter und ergiebiger zu dem Bananen- und Milka-Baum gelangen möchten.

Du kannst es dir aufsuchen, die Antwort warum die Rumänen da eigene Land verlassen, oder selber eine andere Antwort finden.

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