Erfahrungen mit der Evangelischen Kirche in Rumänien

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

kristeke
schrieb am 20.06.2015, 11:23 Uhr
Die Evangelische Kirche A.B. Rumäniens und „ ich“

Das erste Mal verschlug es mich im Jahre 2002 beruflich nach Rumänien und ich verliebte mich in dieses weite, fruchtbare Land mit seinen extremen ethnischen, kulturellen und geografischen Gegensätzen.
Im Jahre 2006 reifte der Entschluss sich anzukaufen und niederzulassen. Ich hatte ein schönes altes und verfallenes Pfarrhaus in der Gemeinde Rohrbach(Rodbav,Jud.Brasov) gefunden und wollte es erwerben oder pachten. Rohrbach gehört zu der Kirchengemeinde Fagaras und diese wird von einem Pfarrer Klein geleitet. Herr Klein wollte von einem Verkauf des Pfarrhauses und der daneben liegenden eingestürzten Schule nichts wissen und so begannen die Verhandlungen über einen Pachtvertrag. Ich sollte eine Vorhabens- und eine Baubeschreibung, eine Investitionsplanung und einen Pachtvertrag erarbeiten und diese ihm übermitteln, was ich auch tat. Es verging das Jahr 2006, das Jahr 2007 mit diversen Detailbesprechungen und erst im Jahre 2008 traf man sich dann für Vertragsverhandlungen. Hinzugezogen wurde von Herrn Klein eine Anwältin mit Namen Doina Moga. In dieser Besprechung, die dann auch die letzte sein sollte, eröffnete man mir, dass man eigentlich an einen 5 Jahresvertrag gedacht hatte, diesen man mir zuliebe auf 10 Jahre verlängern würde, ich die Investitionen, wir sprechen von mindestens € 200.000.- , auf die Miete anrechnen könne und ich dann nach 10 Jahren der Kirche die Gebäude übergeben würde. Selbstverständlich wäre der Pachtvertrag vorher kündbar wenn ich meinen Investitionsplan nicht einhalten würde. Dies hätte eine Jahresmiete von € 20.000.- für 2 Anwesen bedeutet, die ich die Ehre gehabt hätte, sie für die Kirche zu bauen und dann an diese zu verschenken. Meine Reaktion auf diesen Vorschlag erspare ich dem Leser dieser Zeilen.
Nun begann die Suche von vorn und ich wurde in der Nachbargemeinde Großschenk, Cincu, fündig. Diese gehört nicht wie Rohrbach zum Bezirkskonsistorium Kronstadt (Brasov), sondern zu Hermannstadt (Sibiu). Dort ging alles ganz einfach und schnell. Ich pachtete im Juni 2009 die beiden alten Schulen, den alten Kindergarten und die Ruine des alten Speckhauses für € 300.-/Monat auf 25 Jahre. Der Vertrag ist in Deutsch und Rumänisch und die Übergabe erfolgte zeitnah im Juli 2009. Ein trügerischer Friede wie sich herausstellen sollte.
Die erste Attacke erfolgte 2010 wo man mir im Frühjahr unterstellte Feldsteine der Kirchenmauer gestohlen zu haben, gefolgt von Behauptungen illegaler Umbaumaßnamen (Kunststofffenster im Kellergeschoß und der Abriss eines einstürzenden Treppenhauses in 2011, zu Müllverteilungsaktionen in 2012 auf unserem Gelände, zu Behauptungen die Pacht nicht zu bezahlen, übersandte Belege wurden ignoriert, bis zu einer angeblich vereinbarten Mieterhöhung in 2014 von 300%. Ja Sie lesen richtig, ich sollte ab 1.7.2014 monatlich € 1.200.- bezahlen. Ich widersprach dem Verlangen des Bezirkskonsistorium und wurde zu einem vertraulichen 4-Augen Gespäch geladen. Zuerst ließ man mich 45 Minuten warten, dann öffnete sich die Türe des Dechanten Galter und dort saßen neben diesem zwei weitere Mitglieder des Konsistoriums, Herr Marin Müller und ein Rechtsanwalt der sich nicht vorzustellen vermochte. Somit 2 zu 8 Augen. Man händigte mir den strittigen Vertragszusatz aus, der merkwürdigerweise nur in Rumänisch geschrieben war und den ich am 1.8.2009, ca. 6 Wochen nach Mietvertragsunterzeichnung unterschrieben hätte haben sollen,- zu einem Zeitpunkt wie sich herausstellen sollte, zu dem ich eine Betriebsfeier für meine Mitarbeiter in Österreich hatte. Auch kamen Zweifel an der Echtheit meiner Unterschrift auf.

Ich widersprach daraufhin der Mietvertragsänderung, der Mietrechnung und erhielt die Kündigung des Vertrages wegen…… „ Nichtbezahlung der Jahresmiete 2013“. Ich übersandte den Zahlungsbeleg und hörte…………………………….- nichts, trotz mehrfacher Mails und Briefe meinerseits wie man sich denn vereinbaren könne.
Bis zum 26.5.2015 hielt die Ruhe, da kam die Klage von dem Bezirksgericht Hermannstadt. Nun versucht man die Mietvertragserhöhung einzuklagen und Sie werden es nicht glauben, ich soll das seit 25 Jahren einsturzgefährdete Dach der “Ruine Speckhaus“, so steht es im Übergabeprotokoll, durch Diebstahl von Dachbalken im Februar 2015 zum Einsturz gebracht haben. Diesen Tatbestand hätten Experten festgestellt, die das Bezirkskonsistorium aber nicht zu benennen weiß, da auch gar nichts gestohlen wurde, denn die völlig verrotteten Fußpfetten waren Grund des Einsturzes und das gesamte Gebälk liegt noch so wie es herunterkam.
Dies sind meine Erfahrungen mit den deutschstämmigen „Gottesleuten“, die sich als Elite sehen, aber vergessen haben, dass Eliten nicht von Geburt aus existieren, sondern diese sich diesen Status durch Tun und Handeln verdienen. Auch stehen Popen jedweder Religion nicht auf einem imaginären Podest zwischen uns „Sündern“ und ihrem Gott, sondern sind gleich wie wir, - auch nicht ein wenig „gleicher“.
So bleibt nur ein Unterschied und eine Gemeinsamkeit zwischen den oben genannten, hiesigen kirchlichen Eliten und den „Zigeunern“, insofern man die Meinung dieser Eliten über den Charakter der „Zigeuner“ zu 100 Prozent adaptiert, nämlich dass Letztere nach Westeuropa reisen um zu stehlen und zu betteln:
Die Zigeuner arbeiten, sie betteln und stehlen, die Eliten arbeiten nicht, sie schreiben Bettelbriefe und ………..st…….
Shimon
schrieb am 20.06.2015, 11:51 Uhr
Da hat sich seit über 2000 Jahren nichts geändert...

Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das Recht und das Erbarmen und den Glauben! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen.

Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern im Talar einhergehen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die obersten Plätze bei den Mahlzeiten;
sie fressen die Häuser der Witwen und sprechen zum Schein lange Gebete; diese werden ein um so schwereres Gericht empfangen!


Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voller Raub und Unmäßigkeit!
gerri
schrieb am 20.06.2015, 12:02 Uhr (am 20.06.2015, 12:15 Uhr geändert).
"Die Evangelische Kirche A.B. Rumäniens und „ ich“ "

@ Ja,bei einer Meinungsbildung müsste man beide Seiten kennen,unvermumt.
Der Kläger "kristeke" müsste mit offenem Visier anklagen,bis dahin kann man kein privates Urteil nennen.Wer ist kristeke,was möchte Er erreichen? Mit Kirche habe und hatte ich nur das Nötige am Hut aber es klingt Alles so einseitig,mir wenigstens.
kristeke
schrieb am 20.06.2015, 12:34 Uhr
kristeke ist kristin kern
zu erreichen unter kristian.kern@web.de
getkiss
schrieb am 20.06.2015, 14:53 Uhr
Der Kläger "kristeke" müsste mit offenem Visier anklagen
@gerri, ich meine offener als hier geht es nicht...
Sein Problem kann er aber nicht in der Zeitung lösen, eher damit die Gerichtsverhandlung negativ beeinflussen. Der Gegenpart könnte nämlich zusätzlich auf Verleumdung klagen, ob berechtigt ist fraglich.

Ich meine, sich in einem Fremden Land wirtschaftlich zu betätigen, ohne die Landessitten und Landessprache zu kennen ist ziemlich abenteuerlich. Im Fall eines Konfliktes wird bei Gericht in der Landessprache verhandelt...
Seine Kritik ist bei Richtigkeit auch berechtigt. Sich auf die "Korrektheit der Religionsführer" in Vertragssachen zu verlassen finde ich etwas naiv.

In dem Lande herrscht offensichtlich eine weit verbreitete Korruption und Abräummentalität, "man nimmt von dort wo was ist", da sollte man sich nicht wundern, wenn andere was stehlen und man selbst deswegen angegriffen wird.

Das eine Stellungnahme der Ev. Kirche dazu hier erscheinen würde, bezweifle ich. Da gab es schon genug Geschichten, wie z. Bsp. in Bodendorf....
gerri
schrieb am 20.06.2015, 15:28 Uhr
"..ich meine offener als hier geht es nicht.."

@ Gleich danach ,aber nicht am Anfang,wo ich`s bemängelte.
Wir waren nicht dabei,auch eine so dreiste Hinterhältigkeit von Seiten der Kirche,kann ich mir gar nicht vorstellen.
Aber,es gibt Sachen die es gar nicht gibt.....
Hermann_Gregor
schrieb am 20.06.2015, 15:56 Uhr (am 20.06.2015, 16:21 Uhr geändert).
Lieber Kristeke,
mir tut es wirklich Leid um deine gesammelte Erfahrungen.
Falls dich das trösten sollte, in unserer neuen Heimat ist es auch nicht besser, im Gegenteil!
Bei dem Angebot an leeren Häusern in Siebenbürgen muss man sich wirklich nicht an die Kirche wenden, es sei denn, dass man sich mit weltfremden Windmühlen auseinandersetzen möchte!
Shimon
schrieb am 20.06.2015, 16:19 Uhr
Ein Erlebnis aus den 80-er Jahren mit einem heutigen Bezirkskirchenkurator der Evangelischen Kirche A.B. in Siebenbürgen:

Mein damaliger Klassenlehrer, hatte in einer „Verfassungs-Stunde“ folgende Aufforderung gemacht: „Alle die an Gott glauben, sollen aufstehen!“. Wer hatte nun den Mut aufzustehen und damit zu bekennen, dass er in einem Kommunistischen Staat, wo Gott nicht existieren durfte, an diesen Gott glaubt? Nach einigen Sekunden, sind nur wir die Kinder der „Evangeliumschristen“, einer nach dem anderen, wenn auch zaghaft doch aufgestanden, indem wir uns verängstigt und fragend ansahen - was uns nun erwarten würde?
Dann kam von unserem Klassenlehrer eine Aussage, die ich heute nur noch sinngemäß wiedergaben kann: „Wie kann man in der heutigen, modernen Zeit, wo die Wissenschaft so fortgeschritten ist, noch an einen Gott glauben…“.
Diesen Klassenlehrer ist heute Bezirkskirchenkurator der Evangelischen Kirche A.B. in Siebenbürgen.
Hermann_Gregor
schrieb am 20.06.2015, 16:27 Uhr
@Shimon:
Diesen Klassenlehrer ist heute Bezirkskirchenkurator der Evangelischen Kirche A.B. in Siebenbürgen.

der Mensch (und die Ratten) gehören zu den anpassungsfähigsten Wesen im Tierreich.
Viele Beispiele gibt es, in denen ehemalige Parteibonzen über ihre Verfolgung währen dem Kommunismus lamentieren. Ein großteil der Parteisekretäre haben (erfolgreich) Asyl beantragt.
Shimon
schrieb am 20.06.2015, 17:00 Uhr (am 20.06.2015, 17:07 Uhr geändert).
@Hermann_Gregor: Wenn du zum Tierreich gehören willst – dann bitteschön: such dir das Beste raus…

Ich bin ein Produkt der Schöpfung Gottes und nicht der Evolution – eines anderen konnte mich auch der Bezirksgenosse in den 80-er Jahren nicht belehren…
Hermann_Gregor
schrieb am 20.06.2015, 20:13 Uhr (am 20.06.2015, 20:13 Uhr geändert).
Ratten sind ebenso ein Produkt der Schöpfung Gottes, auch Tomaten und Erdbeeren. Kartoffeln und Würmer auch.
Hermann_Gregor
schrieb am 20.06.2015, 20:16 Uhr
Auch Darwin muss ein Geschöpf Gottes sein...
edka
schrieb am 20.06.2015, 20:39 Uhr (am 20.06.2015, 20:59 Uhr geändert).
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass der Darwinismus eine Sackgasse ist Link
gerri
schrieb am 20.06.2015, 20:46 Uhr
"„Evangeliumschristen“"

@ Bist Du sicher Shimon,oder war es Tarnung,der Klassenlehrer muss es doch gewusst haben.
Shimon
schrieb am 20.06.2015, 21:42 Uhr
@ gerri - du kannst ihn ja fragen, du hast bestimmt einen guten Draht zu der Kirche A. B. in Siebenbürgen...

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.