Herta Müller . Ehrung

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Lavinia
schrieb am 24.12.2009, 15:54 Uhr (am 24.12.2009, 16:32 Uhr geändert).
@seberg: "Vielleicht trifft das mehr oder weniger auf uns alle zu, die wir mit unseren Erinnerungen aus der Ceausescu-Diktatur kommend diese Ausstrahlung auf unsere Umgebung mitgebracht haben."

Sorry. Nun, in diesem Fall...trifft es eher weniger auf uns alle zu...

Eine schöne Zeit.


seberg
schrieb am 24.12.2009, 16:43 Uhr
Ahhhäm…ja…da war wohl der Wunsch die Mutter des Gedankens…na dann eben auf diejenigen, die HM gerne lesen und sich e stackelchen drin wieder finden

Da fällt mir ein: statt das Kapitel „Weihnachten bei den Buddenbrooks“ auf CD sich leise grinsend anzuhören, könnte es ja diesmal die entsprechende Stelle aus der „Atemschaukel“ sein mit dem ohTannenboim aus der Wolle der aufgetrennten schwulgrünenrosanen Handschuhe… ?

Na dann frohes Fest!
Lavinia
schrieb am 24.12.2009, 17:02 Uhr (am 24.12.2009, 17:21 Uhr geändert).
Ja, seberg, und auch jenen, die zwar nicht oder selten posten jedoch aus der "Ferne" die 'Gespräche' (trotz allem)hier verfolgen...eine schöne, unangestrengte Zeit.
Joachim
schrieb am 24.12.2009, 17:02 Uhr
Trotz alledem wünsche ich allen, sogar dem letzten Arschloch und davon gibt es genug, ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2010.
Joachim
Friedrich K
schrieb am 24.12.2009, 18:46 Uhr
Sie scheinen ein absoluter Kenner in puncto Loch zu sein; na dann, Frohes Weihlochen …
Ein Bukowiner
schrieb am 25.12.2009, 16:46 Uhr (am 25.12.2009, 17:04 Uhr geändert).
http://www.agero-stuttgart.de/REVISTA-AGERO/ISTORIE/Aktionsgruppe%20Banat%20de%20Rusnac.html

Oben - ein interessanter Link über die AKTIONSGRUPPE BANAT, NEUE LITERATUR, etc, also die literarischen antitotalitarischen Bewegungen der deutsch-banaten Schriftsteller und Dichter aus Temeschburg in den Jahren 1970 - 1980 (unter der Ceausescus Diktatur)

Der Artikel ist in der rumänisch-deutschen Portal "www.agero-stuttgart.de" erschienen. Es ist sehr gut geschrieben und dokummentiert.

Wir können uns über berühmten Namen wie Gerhardt Csejka, Rolf Bossert, Johann Lippet, William Totok, Richard Wagner, Ernest Wichter, Gerhard Ortinau, Werner Söllner, Helmuth Frauendorfer und selbstverständlich, HERTA MÜLLER erinnern.
Regine ( Jini )
schrieb am 25.12.2009, 20:12 Uhr
an den "Ein Bukowiner"

Hallo lieber Bukowiner,
hier etwas in -aussschließlich- eigener Sache: Vor kurzem rief mich Oksana Czarny an um mir mitzuteilen, daß sie unseren "Schriftwechsel" im Internet unter "Reinhold Czarny" gefunden hätten. Vor wenigen Tagen habe ich mich mit Oksana getroffen, ich erklärte ihr die Zusammenhänge und sie meinte, daß es sehr gut tun würde sowas zu lesen...

Liebe Grüße von mir, lieber Bukowiner; ich wünsche Dir für das Jahr 2010 alles alles Gute.

Regine
Lavinia
schrieb am 29.12.2009, 22:07 Uhr
Eigentlich eher geeignet für den thread "Schmunzeln und Nachdenken" diese Information...


"Von einem eher "kleinen Umtauschgeschäft" sprach auch Thalia-Filialleiter Matti Holtmann. Etwa 15 bis 20 Bücher seien bis zum gestrigen Nachmittag zurückgebracht worden - meist weil der Beschenkte das Buch bereits besitzt. Eines der meistgekauften und auch umgetauschten Bücher war "Die Atemschaukel" von Nobelpreisträgerin Herta Müller."

http://www.tlz.de/tlz/tlz.jena.volltext.rahmen.php?kennung=on4tlzLOKStaJena40173&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt&region=Jena&auftritt=TLZ&dbserver=1
bankban
schrieb am 02.01.2010, 19:52 Uhr
Bettina Schulte: Herta Müller - Die Unbestechliche
Badische Zeitung, 30.12.2009

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/kultur/herta-mueller-die-unbestechliche--24977564.html

Meine Bilder des Jahres - Hamburger Abendblatt, 31.12.2009
http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1325445/Bild-7.html
Lavinia
schrieb am 10.01.2010, 21:29 Uhr
Die erste rumänische Doktorarbeit über Herta Müller schrieb Cosmin Dragoste. "Herta Müller . Metamorfozele terorii" erschien 2007 mit einem Vorwort von Dieter Schlesak. Eine Rezension davon in "Spiegelungen", Heft 1. Aug. 2009.

www.artactmagazine.ro/an_exegesis_from_craiova.html
Lavinia
schrieb am 11.01.2010, 16:30 Uhr



Die „littérature mineure“ nach Deleuze und Guattari ist die Literatur einer Minderheit, die sich einer großen Sprache bedient. Die Merkmale dieser „kleinen Literatur“ sind u.a. die hohe Vereinnahmung individueller Äußerungen durch das Kollektiv und ihre Interpretation und ihre politische Verwertung. Diese Literatur wird auch demgemäß rezipiert: als kollektiver Ausdruck eines gesellschaftspolitischen Ansinnens derentsprechenden Minorität.
G.Csejka stellt für die rumäniendeutsche Literatur eine „erhöhte Unselbstständigkeit“ fest, was darauf zurückzuführen sei, dass die eigene kulturelle Identität, infolge ihrer Randposition, geschwächt, lädiert sei. Die Beziehung Rand (kleine Literatur) – Mitte (deutscher Kulturraum) sei dergestalt, dass der Rand die Mitte als Bestätigung seiner selbst bräuchte, um seine Identität zu erhalten und wäre als Versuch der Reterritorialisierung zu verstehehn.
Paola Bozzi wehrt sich gegen diese bipolare Gegenüberstellung, denn, so argumentiert sie, wir leben in einer Zeit, in der die Differenzen innerhalb ein und derselben Kultur vielfältig sind und es nicht darum gehe, die anderen, die nicht „Dazugehörigen“ auszuschließen, sondern um die Produktivität interner Differenzen.
Herta Müller befasst sich ganz zentral auch mit Identitätsfragen, in der Form der Begegnung und Auseinandersetzung mit dem „Fremden“. Dabei kann „Fremde“ als Abgrenzungsbegriff zur Kultur Deutschlands verstanden werden, jedoch auch als Distanzierung zu den eigenen kulturellen Werten oder auch für einen inneren Entfremdungsprozess stehen. Herta Müller balanciert dazwischen, begreift Identität nicht als statisches Konstrukt sondern zeigt die Dynamik dieses Konzepts, welches Wandel und Veränderungen beinhaltet, sich ständig neu erfindet. In diesem Sinne ist die Literatur Herta Müllers der Ausdruck einer „nomadischen, wesentlich fragmentierten …Subjektivität“,( Paola Bozzi), und eben nicht /viel weniger Exponentin einer ‚kleinen Literatur’, die sich sowieso eher auf den gesellschaftlichen-politischen Aspekt von Literatur bezieht. Ihre Literatur bewegt sich nicht innerhalb von fixierten Identifikationsformen und den vorgeschriebenen Grenzen einer homogenen Gruppe. Ihr gesamtes Werk richtet sich gegen die Vereinnahmung und ist zu sehen unter dem Aspekt des Widerstandes gegen die „Enteignung der individuellen Sinnlichkeit“ (P. Bozzi. Übrigens ein sehr guter Tipp, für den ich immer noch sehr dankbar bin).

gerri
schrieb am 11.01.2010, 16:46 Uhr (am 11.01.2010, 17:04 Uhr geändert).
Also ihr zwei (oder drei?) Schiwwer,Pintilie und Carl Gibson könntet euch in der Luft zerreißen es ist als ob ihr nur wartet das der eine oder andere einen Fehler macht um ihn zu zerlegen und das bei eurer Intelligentia. Schade.

Gruß, Geri.
getkiss
schrieb am 18.01.2010, 15:25 Uhr
Der Pleşu-Beitrag ist doch ein alter Hut
Bestätigt aber die Aussagen von Müller.
Lavinia
schrieb am 04.03.2010, 23:34 Uhr
"Den rätselhaften Romantitel „Atemschaukel“ wollte sie nicht erklären – sagte aber dann doch etwas: „Als Oskar Pastior an einem Herzstillstand starb, sein Atem gleichsam abgedreht wurde wie ein Lichtschalter, wurde mir dieser Begriff immer wichtiger.“ Und: „Das Wort hat mit Literatur nichts zu tun – es ist ein Fachbegriff.“

diepresse.com/home/kultur/literatur/544269/index.do?from=gl.home_kultur

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.