Outsein

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OREX
schrieb am 30.07.2014, 19:11 Uhr
Für alle, die vor und während des Krieges geboren wurden und … 60 (70) Jahre sind mal eben nur 720 (840) Monate

Du wurdest vor der Erfindung des Fernsehens, der Schluckimpfung, der Tiefkühlkost und der Kunststoffe geboren und kanntest weder Kontaktlinsen, Herzschrittmacher, noch die Pille. Du kauftest Mehl und Zucker viertelpfundweise in Tüten und nicht in Packungen. Du warst schon da, bevor Kreditkarten, Telefax, Kernspaltung, Laser und Kugelschreiber zur Verfügung standen. Es gab noch keine Geschirrspüler, Wäschetrockner, Ölheizung, Klimaanlagen, Last-Minut-Flüge – und der Mensch war auch noch nicht auf dem Mond gelandet.

Du pflegtest unsere Verbindung persönlich – nicht mit Hotline, Online, Inline, Airline oder gar SMS. Briefe schreiben war angesagt. Was sich in der Welt ereignete, zeigte die die Wochenschau im Kino 14 Tage später. Du hast zuerst geheiratet und dann zusammengelebt. Und mit „jemandem gehen“ hieß schon fast so viel wie verlobt sein.

Damals waren die Käfer noch keine Volkswagen. Alte Zeitungen wurden für hinterlistige Zwecke verbraucht oder im Ofen verbrannt. Von Recyceln sprach niemand. Du dachtest nicht daran, dass der „Wiener Wald“ etwas mit Brathähnchen zu tun hätte. Und Arbeitslosigkeit war eine Drohung und kein Versicherungsfall. Du warst da, bevor es den Hausmann, die Emanzipation, Pampers, Aussteiger und eine computergesteuerte Heiratsvermittlung gab. Zu deiner Zeit gab es noch keine Gruppentherapie, Weight-Watchers, Sonnenstudios und kein Kindererziehungsjahr für Väter.

Zweitwagen hatte keiner und brauchte ihn deshalb auch nicht durchzuchecken. Wenn man sich wunderte, sagte man „OH“ und nicht „Wow“! Du hattest damals keine Musik vom Tonband oder über UKW aus Transistorradios oder New Yorker Symphonie via Satellit gehört. Du lauschtest Musikkapellen oder einer Schallplatte, deren Töne nicht gepowert waren. Bands und Discos waren unbekannt. Es gab auch keine elektronischen Schreibmaschinen, künstliche Nieren, Joghurt und auch keine Jungen die Ohrringe trugen. Die Software für alles, was man beim Computer nicht anfassen und Non-food für alles, was man nicht essen oder trinken kann, waren noch nicht erfunden. Ein gesundes Fachwissen wurde noch nicht mit Know-how bezeichnet. In dieser Zeit hieß „Made in Japan“ so viel wie billiger Schund und man hatte auch nie etwas von Pizzen, Mac Donalds und Instant-Coffee gehört. Der Ausspruch „Pommes mit Ketchup“ war noch nicht geboren. Du sagtest noch „Guten Tag“ und nicht „Hallo“ oder „Hi“. Wenn dir etwas gefallen hat, sagtest du „es war schön“ und nicht „okay“ oder „affengeil“. Du hast kleine Feste gefeiert und keine Party Events oder Festivals und Höhepunkte waren keine
Highlights.

Du bist schon auf der Straße herumgelaufen, als man noch für 5 Pfennige ein Eis, einen Beutel Studentenfutter oder eine Flasche Brause kaufen konnte. Auf die Briefe klebtest du 6-Pfennig-Marken und für 10 Pfennige konntest du mit der Straßenbahn von einem Ende der Stadt bis zum anderen fahren, wenn du vorher eine Fahrkarte gekauft hattest, die damals noch nicht „Ticket“ hieß. Bei Regenwetter zog man einen Mantel an und kein „Outdoor Outfit“. Die Verkäuferin hatte noch keinen „Job im Shop“. Man buchstabierte sogar noch deutsch. Wer hätte schon etwas verstanden, hätte man ATP, IBM oder ITT gesagt? Statt des modernen „Countdown“ sagtest du abzählen. Du warst Freund und kein „Fan“.

Du warst wohl die letzte Generation die so dumm war zu glauben, dass eine Frau einen Mann heiraten muss, um ein Baby zu bekommen! Und wenn das Wort „Kids“ fiel, dachtest du an Rehe. Mit leuchtenden Augen lauschtest du den Märchen, die dir vorgelesen wurden. Comic strips waren dir unbekannt. Du hast noch alle Schleifen und Geschenkpapiere gesammelt und gebügelt, hast bröckelnde Seifenreste zusammengeklebt und warst Meister im Falten von Zahnpastatuben, um auch die letzten Spuren auszuquetschen. Du musstest fast alles selber tun und mit dem auskommen, was du hattest. Zu glauben, dass der Staat dich schließlich doch versorgen wird, wenn du vorher über deine Verhältnisse gelebt hattest, wäre undenkbar gewesen. Wer mehr ausgab, als er einnahm, war ein krimineller Bankrotter. Und Bock musstest du immer haben.

Diese ganze Entwicklung hast du über dich ergehen lassen müssen. Ist es da ein Wunder, wenn du etwas konfus erscheinst? So ist wohl auch die Kluft zwischen den Generationen entstanden.

Du hast alles überlebt und gehörst der Statistik zu Folge zur gesündesten Generation. Das ist vielleicht auch der Beweis für deine total überholte – aber vernünftige Lebensweise. Darum haben wir allen Grund zum Feiern und freuen uns, dass wir das heute tun können.

(Autor unbekannt)
bankban
schrieb am 30.07.2014, 19:32 Uhr
Selten einen so dummen Text gelesen.
OREX
schrieb am 31.07.2014, 12:20 Uhr (am 31.07.2014, 12:39 Uhr geändert).
Selten einen so dummen Text gelesen.

Dieser Text ist ein Tatsachenbericht eines während des Zweiten Weltkriegs hier Geborenen, der in ironischer Form die Zeit von damals mit der Zeit von heute gegenüberstellt.

Was ist daran so schwer zu verstehen? Wodurch ist dieser Text dumm? Eher ist die Kritik dumm. Das war ein Kritisieren, des Kritisierens zuliebe.

si tacuisses philosophus mansisses

P.S.: Diesen Thread habe ich im Forum "Lachen uch Nodinken" angelegt, also "Nodinken" = "Nachdenken".
Biervampy
schrieb am 31.07.2014, 12:37 Uhr
Das erinnert mich sehr an den Text hier:

http://www.tv-nostalgie.de/___die_kindheit.htm
OREX
schrieb am 31.07.2014, 13:26 Uhr (am 31.07.2014, 13:32 Uhr geändert).
@Biervampy
Das erinnert mich sehr an den Text hier:
http://www.tv-nostalgie.de/___die_kindheit.htm

Du hast Recht. Der Stil, in dem die beiden Texte geschrieben wurden, ist fast gleich. Vielleicht sind sie sogar vom selben Autor geschrieben worden. Wer weiß?

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