Geschichten vom Schmidten Titz aus Mühlbach

Wie ich bereits erzählte, hatte Schmidt auch einen Omnibus, in dem er die Kinder öfters spazieren führte, und einmal verlautbarte er, er wolle mit denen einen Ausflug machen, und zwar fuhr er dann mit ihnen nach Karlsburg, lud sie dort in einem Gasthof ab und sagte dem Wirt, er möge ihnen zu essen und trinken auftischen, er käme später, sie abzuholen und bezahle dann alles. Auch sagte er dem Wirte, 6 Kinder seien seine eigenen und 7 seien von seinen Verwandten. Ja, die Kinder aßen und tranken, aber es wurde spät, und der Vater kam nicht mehr. Der Wirt wurde nach einiger Zeit ungeduldig und frug die Kinder: „Wo ist denn euer Vater, dass er noch immer nicht kommt?“ Die Kinder antworteten: „Das ist ja nicht unser Vater, dieses ist der Schmidten Titz aus Mühlbach. Nun wusste der Wirt gleich, mit wem er es zu tun hatte. Da nun der „Vater“ nicht mehr kam und längst wieder in Mühlbach war, musste der Wirt zwei Wägen nehmen und die Kinder nach Hause fahren, was ihn auch ein schönes Stück Geld kostete.

Marion Koepf

Weitere Anekdoten, Geschichten, Erzählungen »