135. Jahre Petersdorfer Blasmusik! - Ein musikalisches Fest vom 15.-17. August 2014

18. Dezember 2014

Allgemeiner Bericht

Die Organisatoren vor Ort, vertreten durch Rolf Pfaff luden in der Siebenbürgischen Zeitung zwei Mal (im Februar u. Juni) zu diesem Fest ein. Zusammen mit einigen Gästen aus Deutschland und weit mehr aus Petersdorf und dessen Umgebung folgten wir dieser Einladung. Erwartungsgemäß war es ein musikalisches Fest für alle Sinne. Sogar Petrus feierte mit. Er ließ die Sonne drei Tage lang scheinen und den Himmel im schönsten Blau leuchten.
An unterschiedlichen Plätzen wurde gefeiert. Von der guten Stimmung ließen wir uns sofort mitreißen, denn alle waren mit Leib und Seele dabei, ob Organisatoren oder Gäste. Selbstverständlich stand vor allem die Blasmusik im Mittelpunkt. Sowohl jene der Erwachsenen als auch die Kinderblasmusik, die ab sofort den Namen ihres langjährigen Leiters und Dirigenten „Danil Opincaru“ trägt. Die Kleinsten waren die Größten, denn mehr Ausstrahlung und Begeisterung konnte keiner erwarten. Herr Opincaru hätte sicher seine Freude gehabt!

Mit einem Videoclip über die Gründung und das langjährige Bestehen unserer Musikkapelle startete das Fest offiziell am Freitag, dem 15. August, 17 Uhr im deutschen Saal. Ehrungen für besondere Verdienste wurden vergeben und vom Vorsitzenden der Blasmusik, Herrn Voicu Cioara, eine Monografie als Buch vorgestellt: „Contribuţii la Monografia Fanfarei din Petreşti“.

Im Rahmenprogramm trat unter anderen die sächsische Tanzgruppe aus Petersdorf auf und die rumänische aus Căpâlna. Ein Lob an Gabriel und Christian Bota die mit viel Einsatz und Hingabe die sächsischen Tänze vermitteln und unsere Tradition gekonnt fortführen. Der krönende Abschluss des ersten Tages war der Ball. Kulinarisch war auch einiges geboten so dass einer guten Unterhaltung nichts im Wege stand.

Der Samstag, 16. August, begann 9 Uhr mit der Einweihung des Museums der Petersdorfer Blasmusik im ehemaligen Gebäude des rumänischen Kindergartens (früher Raiffeisen). Ab 10 Uhr stand ein großer Umzug der Blasmusik auf dem Programm, ab dem deutschen Saal zum Fußballplatz „Unterm Stein“.
Die Musiker hatten den Vorzug auf einem bestuhlten Anhänger gefahren zu werden. Die Sportler und viele Zuschauer schlossen sich geordnet dem Gefährt an und marschierten im Takt bis an ihr Ziel. Eine junge Gruppe Cheerleaders aus Mühlbach erwies den Spielern die Ehre und führte sie auf den Platz. Zwei Frauen- und zwei Männermannschaften veranstalteten Fußballspiele von großem Unterhaltungswert.
Jeweils verheiratete Frauen gegen junge Mädels und verheiratete Männer gegen junge Burschen. So wie wir das von früher kennen (z.B. am 1.Mai). Nach den Spielen gab es, im Beisein von „Mici“ und kühlem Bier, viel Kommentar und noch viel mehr zum Lachen.

Ab 16 Uhr ging es auf kultureller Ebene weiter. In der evangelischen Kirche ließen sich die Gäste von Künstlern des „Kulturzentrums Augustin Bena“ in einem Kammerkonzert verzaubern.
17 Uhr folgte in der orthodoxen Kirche der Auftritt des „Kinderchores Theotokos“. Wunderbare junge Stimmen die tief unter die Haut gingen. Das Lied „Mama“ von Heintje ließ schließlich hier und da einige Tränen sprießen.

Am Samstagabend folgten viele Anwesende der Einladung von Familie Lutsch zu einem geselligen Beisammensein im Festsaal „Lutsch 2000“. Hochachtung und Dank an dieser Stelle, dass Rita u. Michael Lutsch dieses Fest mit allem was dazugehört (Lokal, Speisen, Getränke und Musik) jährlich für alle ermöglichen.
Für die jüngere Generation gab es am Samstagabend ein Schlager- und Popkonzert auf der Freilichtbühne vor dem deutschen Saal in Petersdorf gefolgt von Discotanz. Den Himmel über Petersdorf erlebten wir an diesem späten, lauen Sommerabend als ein musikalisches Meer voller Lichter und Harmonie in das sich jeder auf seine Weise hineinträumen konnte.

Den Sonntag, 17. August, läutete der gemeinsame Gottesdienst in der evangelischen Kirche ein. Das Nachmittagsprogramm setzte sich auf der Freilichtbühne vor dem deutschen Saal fort. Die Petersdorfer „Kinderblasmusik Danil Opincaru“ eröffnete das Konzert gefolgt von der „Karlsburger Militärblasmusik“. Jedes Musikantenherz dürfte höher geschlagen haben als die Karlsburger den Radetzkymarsch zum Besten gaben. Abschließend trat die Petersdorfer Blasmusik auf unter der Leitung von Ioan Mureşan.
Von den ehemaligen Musikanten aus Petersdorf reiste Klaus Petra (Trompete) aus Deutschland an und spielte selbstverständlich mit. Der Dirigent hätte sich sehr gewünscht noch viel mehr ehemalige Musikanten begrüßen zu dürfen.

Den Straßenrand vom Saal bis zur Fabrik säumten viele kulinarische Stände. Mici, Gegrilltes in allen Variationen, Baumstriezel, Zuckerwatte, süße Leckereien, Bier und vieles mehr warteten darauf genossen zu werden.
Der Höhepunkt des Abends und gleichzeitiger Ausklang dieses besonderen musikalischen Festes war ein Fackelzug von der Papierfabrik zum deutschen Saal gefolgt von einem grandiosen Feuerwerk. Es heißt, 135 Leuchtraketen haben den Petersdorfer Himmel funkelnd erhellt. Ein Licht von dem jeder Anwesende einen Strahl mitnehmen durfte um ihn zu gegebener Zeit erklingen und leuchten zu lassen.

Ein Wort des Lobes gilt den Organisatoren, den vielen Firmen aus Petersdorf, ohne deren Einsatz und Spenden ein solches Fest in diesem Rahmen nie hätte stattfinden können.

Von dem Vorsitzenden der Blasmusik, Herrn Voicu Cioara, ergeht ein Appell und gleichzeitige Bitte an alle bisherigen Musikanten der Petersdorfer Blasmusik. Herr Cioara, Herausgeber der Monografie der Blasmusik, wäre dankbar noch mehrere Daten, Fakten, Geschichten, Anekdoten, Ereignisse von und über die Petersdorfer Musikkapelle zu erfahren. Bitte schreibt sie auf und lasst sie ihm zukommen. Es wäre zu schade wenn solches Wissen verloren ginge.

Meta und Eugen Jurju

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