11. November 2002

Tanzgruppe Nürnberg siegt beim XI. Volkstanzwettbewerb der SJD in Kösching

Am 26. Oktober fand in der Amberger Halle in Kösching bei Ingolstadt der elfte Volkstanzwettbewerb der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend (SJD) statt. Neun Tanzgruppen reisten an, um ihre einstudierten Tänze vorzutragen und, natürlich, um zu gewinnen.
Rainer Lehni, Bundesjugendleiter der SJD, eröffnete den Volkstanzwettbewerb mit den Worten: „Volkstanz ist das Band, welches die siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppen verbindet“. Gerade der Volkstanz und die Trachtenpflege diene der Darstellung der Siebenbürger Sachsen in der Öffentlichkeit, was auch beim Trachtenumzug am Münchner Oktoberfest ganz deutlich zum Ausdruck kam. An dieser Stelle dankte Lehni allen Mitwirkenden für ihren tatkräftigen Einsatz und ihren Beitrag zum Gelingen des Oktoberfestumzugs. Der Trachtenblock der Siebenbürger Sachsen, heuer von der Jugend der Siebenbürger Sachsen vertreten, habe von allen Seiten viel Lob und Anerkennung erhalten.
Glückliche Sieger des siebenbürgisch-sächsischen Volkstanzwettbewerbs: die Tanzgruppe Nürnberg/Fürth/Erlangen. Foto: Linda Wiener.
Glückliche Sieger des siebenbürgisch-sächsischen Volkstanzwettbewerbs: die Tanzgruppe Nürnberg/Fürth/Erlangen. Foto: Linda Wiener.

Anschließend hieß der Bundesjugendleiter die Tanzgruppen, die Gäste und Ehrengäste herzlich willkommen. Begrüßt wurden Horst Göbbel, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Thorsten Schuller, stellvertretender Bundesjugendleiter der SJD sowie stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, Gerhard Knall, Vorsitzender der Kreisgruppe Ingolstadt, sowie Brigitte Fuchs, Bürgermeisterin für Soziales und Kultur der Stadt Ingolstadt. In ihrem Grußwort übermittelte sie die Glückwünsche von Alfred Lehmann, Oberbürgermeister von Ingolstadt, und lobte die vielen freiwilligen Helfer für ihren Einsatz. Die SJD sei auch in Zukunft ein gern gesehener Gast in Ingolstadt.

Horst Göbbel, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, überbrachte die Grüße vom Bundesvorsitzenden Volker Dürr. Mit den Worten „Heimat ist dort, wo wir gemeinsam unterwegs sind“ wurden die Jugendlichen animiert, die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen tänzerisch zu erleben und umzusetzen. Göbbel wünschte den Tanzgruppen für den bevorstehenden Wettkampf eine faire Jury, ein begeistertes Publikum und den notwendigen tänzerischen Schwung.

Gerhard Knall, Vorsitzender der Kreisgruppe Ingolstadt, hieß die Jugend willkommen. Der Bürgermeisterin der Stadt Ingolstadt, Brigitte Fuchs, dankte Knall im Namen der Landsmannschaft und deren Nachwuchsorganisation, für die es eine Ehre sei, bereits zum dritten Mal in Kösching sein zu dürfen. Ferner dankte der Kreisgruppenvorsitzende Margot Wagner, Kulturreferentin der SJD, für die umfangreichen organisatorischen Vorarbeiten zu diesem Wettbewerb und lobte die Jugend für ihren freiwilligen Einsatz und ihre hohe Motivation.

Alsdann gab Rainer Lehni mit den Worten „Tanz ist Ausdruck gesteigerter Lebenskraft“ den Startschuss für alle Tänzerinnen und Tänzer. Das neue, dynamische Moderatorenteam, bestehend aus Astrid Sutoris, HOG-Referentin der SJD, und Oliver Hihn, vormals Mitglied der aufgelösten Tanzgruppe Ingolstadt, führte in souveräner Manier durch die Veranstaltung. Jede Teilnehmergruppe durfte zwei Tänze nach freier Wahl vorführen. In dieser Reihenfolge traten auf: die Jugendtanzgruppen München, Augsburg, Heilbronn, Stuttgart, Siegen, Waldkraiburg, die Tanzgruppe Heidenheim, die Jugendtanzgruppe Biberach und die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg/Fürth/Erlangen.

In der Jury waren die teilnehmende Tanzgruppen mit je einem Mitglied vertreten, das alle Gruppen außer der eigenen bewerten durfte. Schritt, Figurenwechsel, synchrones Tanzen und Harmonie mit der Musik waren die entscheidenden Kriterien für das Urteil der Jury. Zusätzlich gab es jedoch dieses Mal eine Neuerung: Die beste und die schlechteste Bewertung für eine Gruppe wurden aus der Schlusswertung gestrichen.

Die Trachten, die Tänze und das Engagement der einzelnen Gruppen begeisterten das Publikum. Bis zur Bekanntgabe der Gewinner sorgte Andreas Roth (München) und Hans Otto Zerwes (Augsburg) am Akkordeon für Stimmung im Saal. Zu den Klängen der Musik traten alle Tanzgruppen auf die Bühne und präsentierten ihre Trachten nochmals den interessierten Zuschauern. Vertreten waren Trachten aus der Hermannstädter Gegend, dem Unterwald und Nösnerland.

Als dann die Würfel gefallen waren und die Tänzer sich bei einem kalten Getränk erholten, dankte Bürgermeisterin Fuchs im Namen der Stadt Ingolstadt, allen Teilnehmern: „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich junge Menschen in unserer schnelllebigen Zeit noch für Kultur und Tanz begeistern. Die Spannung stieg bei allen Beteiligten, als Rainer Lehni, Bundesjugendleiter, und Margot Wagner, Kulturreferentin der SJD, auf die Bühne kamen. Rainer Lehni und Ines Grempels, stellvertretende Bundesjugendleiterin der SJD, verabschiedeten mit Blumen und Dankesworten Margot Wagner. Diese gab ihr Amt aus privaten Gründen an ihre Nachfolgerin Ingwelde Juchum-Rausch weiter. Margot Wagner war seit 1993 als Kulturreferentin der SJD tätig und hat in dieser Zeitspanne erfolgreich und engagiert die alljährliche Organisation des Offenen und Gemeinsamen Tanzens am Heimattag, die Vorbereitungsseminare der Tänze für den Heimattag sowie unzählige Volkstanzwettbewerbe durchgeführt.

Dennoch ließ sich Margot Wagner ihre letzte Amtshandlung als Kulturreferentin, die Siegerehrung, nicht nehmen. Zunächst erhielten alle neun Tanzgruppen Urkunden für ihre erfolgreiche Teilnahme. Anschließend wurde das Geheimnis der ersten drei Plätze gelüftet. Auf den ersten Platz kam die Siebenbürgisch-Sächsische Tanzgruppe Nürnberg/Fürth/Erlangen unter Leitung von Roswitha Ziegler. Unter anhaltendem Applaus nahm die Gruppe ihren Siegerpokal entgegen. Die Tanzgruppe wurde 1976 gegründet und zählt zurzeit 26 Mitglieder. Mit den Tänzen „Kettlinger“ und „Weißenbachmarsch“, mit Trachten aus dem Nösnerland und Nordsiebenbürgen hatten sie ohne Zweifel alle von sich überzeugt. Die Jungendtanzgruppen Heilbronn und Stuttgart belegten den zweiten bzw. dritten Platz. Die Heilbronner Tanzgruppe unter Leitung von Ines Grempels und Christine Göltsch wurde vor 27 Jahren gegründet und hat 28 Mitglieder. Ihren zweiten Platz erlangte sie mit den Tänzen „Vierzehntouriger“ und „Schwedentanz“. Die Jugendtanzgruppe Stuttgart wurde 1998 gegründet. Sie stellte unter der Leitung von Rainer Lehni die Tänze „Danziger Achter“ und „Feistritzer Ländler“ vor. Damit endete der offizielle Teil der Veranstaltung. Rückblickend kann gesagt werden, dass der Volkstanzwettbewerb ein voller Erfolg war.

Der Abend war noch jung und so begann um 19.30 Uhr der Jugendball. Die Amberger Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Tänzer, Publikum und Veranstalter konnten ausgiebig tanzen, essen und trinken. Für die Musik und Unterhaltung war die Band „New Sound“ verantwortlich. Gegen 4 Uhr morgens klang ein anstrengender und dennoch schöner Tag aus.

Linda Wiener

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