25. Januar 2004

Zeiden-Ausstellung in Geretsried eröffnet

Eben habe er eine seiner gelungensten Ausstellungseröffnungen in der Stadtbücherei erlebt, lobte der 1. Bürgermeister der Stadt Geretsried, Hans Schmid, beim Abschied. Der Einladung zur Eröffnung der Ausstellung über die Stadt Zeiden im Burzenland waren viele Siebenbürger, aber auch nichtsiebenbürgische Gäste gefolgt. Das dreiteilige Faltblatt, professionell gestaltet von Carmen Kraus aus Landsberg, mit Informationen über Zeiden gefiel als Einladung allgemein und machte neugierig.
Im Vorfeld hatte ein Arbeitskreis des Vorstandes der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen die Ausstellung geplant und aufgebaut, wobei die Hauptarbeit dem Nachbarvater Udo Buhn von der Zeidner Nachbarschaft zufiel. Aus seinem umfangreichen Bildarchiv hatte er aussagekräftige Bilder ausgewählt und mit erklärenden Texten versehen. Dank seiner guten Verbindungen zu rumänischen Fotografen konnte er die Ausstellung vor allem auch mit aktuellen Bildern vom heutigen Zeiden und seinen neuen Wirtschaftsbetrieben in alten ehemaligen Fabriken bereichern.

Bei der Eröffnung am 9. Januar sorgte der gemischte Chor unter Hans Stirner für die musikalische Einstimmung im übervollen Bibliotheksraum. Die Leiterin der Stadtbücherei, Ilka Dietrich, freute sich über den zahlreichen Besuch. Im Namen des Kreisgruppenvorstands konnte Walter Klemm unter den Gästen den rumänischen Generalkonsul Mihai Botorog, den Bürgermeister Hans Schmid, die Ortsvorsitzenden mehrerer befreundeter Landsmannschaften und sechs Stadträte, darunter die beiden Siebenbürgerinnen Gerda Bretz und Kunigunde Fischer, begrüßen.



Zeidner Ausstellung in Geretsried, v.l.n.r.: Mihai Botorog, rumänischer Generalkonsul in München, Hannelore Scheiber, Stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Hans Schmid,Bürgermeister von Geretsried, und Udo F.G. Buhn, Nachbarvater der Zeidner Nachbarschaft.
Zeidner Ausstellung in Geretsried, v.l.n.r.: Mihai Botorog, rumänischer Generalkonsul in München, Hannelore Scheiber, Stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Hans Schmid,Bürgermeister von Geretsried, und Udo F.G. Buhn, Nachbarvater der Zeidner Nachbarschaft.


In seinem Grußwort betonte Generalkonsul Botorog den festen Willen der Republik Rumänien, alles zu unternehmen, um in Kürze den Beitritt zur NATO und bis 2007 den Beitritt zur Europäischen Union zu vollziehen. Der eemalige Absolvent des Bukarester deutschen Lyzeums beherrscht die deutsche Sprache sehr gut. Den Chor unserer Kreisgruppe will Botorog zur Eröffnung des neuen Rumänien-Hauses in München am Effnerplatz (Richard-Strauß-Straße) einladen. Man sei bemüht, nach dem Umzug ab März 2004 die neuen Räume multifunktional, vor allem für kulturelle Belange und also auch für Ausstellungen zu nutzen. Mit einem Buchgeschenk, der Denkmaltopographie Siebenbürgen, Band 3.4 über Zeiden und andere Ortschaften des Burzenandes, bedankte sich Udo Buhn beim Generalkonsul.

Bürgermeister Schmid bestätigte in seinem Grußwort die Antragstellung einer Städtefreundschaft zwischen Geretsried und Zeiden seitens der Kreisgruppe und kündigte an, dass derzeit klärende Vorarbeit geleistet werde. Seitens der Landesgruppe Bayern war deren stellvertretende Vorsitzende Hannelore Scheiber aus Augsburg mit Gatten erschienen. Die gebürtige Zeidnerin betonte in ihrer Ansprache die Wichtigkeit von Städtepartnerschaften und die stete Brückenfunktion unserer Landsleute zum Herkunftsland Rumänien: “Heimat ist eine Herzensbegegnung mit Verstand“, betonte sie.

Udo Buhn aus Geretsried ist Vorsitzender der Zeidner Nachbarschaft mit ihren über 1 100 Mitgliedsfamilien, Altnachbarvater Volkmar Kraus war bei der Eröffnung ebenfalls zugegen. Buhn führte in das Konzept der Ausstellung und wies auf die Herkunft des Bildmaterials und die ergänzenden Schautafeln von Wilhelm Roth aus Augsburg hin.

Über die geschichtliche und aktuelle Lage von Zeiden, das mittlerweile den Rang eines Munizipiums hat, referierte knapp und um Objektivität bemüht Helmut-Andreas Adams aus Karlsruhe. Mit großem Interesse wurde die Ausstellung anschließend besucht und den Gästen die einzelnen Schautafeln erläutert. Mit Sekt und herrlichem hausgebackenem Salzgebäck der Zeidner Hausfrauen bewirtet, staunten die Nichtsiebenbürger über den früheren Wohlstand des Burzenlandes, über die stattlichen Schul- und Amtsgebäude sowie die sehenswerten Bauernhäuser. Das Modell der Zeidner Kirchenburg als Leihgabe des Geretsrieder Heimatmuseums, in zäher Fleißarbeit von Gerhard Christel erstellt, und eine Kindermöbelgruppe mit siebenbürgisch-sächsischer Bauernmalerei flankieren die Ausstellung. Große Beachtung fanden die Bildtafeln mit den heutigen Wirtschaftsbetrieben. Der rumänische Generalkonsul ließ sich deren Wirtschaftsdaten und auch die Situation der deutschen Minderheit in Zeiden eingehend erläutern. Zum Abschied schrieb er in das Gästebuch der Ausstellung: "Wenn wir die Chance hätten, noch einige Projekte solcher Dimensionen erleben zu können, mit solchen Zeugnissen des gemeinsamen Werdegangs, da wäre die Europäische Integration Rumäniens in der neuen Europäischen Union in greifbarer Nähe."

Die Ausstellung „Zeiden in Siebenbürgen“ kann in der Stadtbücherei Geretsried, Adalbert-Stifter-Straße 13, bis zum 6. Februar 2004 zu den Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden.

Walter Klemm


Schlagwörter: Zeiden, Geretsried

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