14. September 2004

Veranstaltungsreihe in Potsdam: Mythos Czernowitz

Zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Mythos Czernowitz“ lädt das Deutsche Kulturforum östliches Europa am Freitag, dem 17. September, ab 18.00 Uhr, ins Alte Rathaus, Am Alten Markt, 14467 Potsdam, herzlich ein zu einer szenisch-musikalischen Lesung mit dem Titel „Grüne Mutter Bukowina“.
Der Name der Stadt Czernowitz, der ehemaligen Kulturstadt in der Bukowina, die heute Tscherniwzy heißt und im Westen der Ukraine liegt, gilt als Inbegriff der multiethnischen Kultur der Habsburgermonarchie. Als multikultureller Schmelztiegel war die Stadt ein Ort, an dem deutsche, jüdische, polnische, rumänische und ruthenische Kultur neben- und miteinander existierte. Die Weltkriege des 20. Jahrhunderts und der Holocaust haben diese Vielfalt vernichtet.

Das einstige Bild der Stadt Czernowitz gilt als Beispiel für eine europäische Kultur, wie es sie heute leider nicht mehr gibt. Diese unvollständige und zum Teil idealisierte Vorstellung muss hinterfragt und kritisch untersucht werden. Die Veranstaltung des Kulturforums soll einen Beitrag zur Versachlichung leisten. Namhafte Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Rumänien und der Ukraine werden in Vorträgen (18. September, ab 11.00 Uhr) jeweils nationale, historische und kulturhistorische Teilaspekte der Thematik durchleuchten. Am Ende der Veranstaltungsreihe (19. September, 11.00 Uhr) steht eine Podiumsdiskussion.

Auch die künstlerischen Zeugnisse der Stadt Czernowitz finden bei dieser Gesamtpräsentation Berücksichtigung. Auf dem Programm stehen die Ausstellung „Viersprachenlieder erfüllten die Luft. Literaturstadt Czernowitz“ (bis zum 17. Oktober im Alten Rathaus, am Alten Markt, 14467 Potsdam, täglich, außer montags, 10.00 bis 18.00 Uhr, zu besichtigen), der Lied-Theater-Abend mit dem Celan`schen Titel „Mohn und Gedächtnis“ (18. September, 19.00 Uhr) und der Film „Dieses Jahr in Czernowitz“ von Volker Koepp (19. September, 14.00 Uhr). Das komplette Programm der Veranstaltungsreihe finden sie im Internet unter der Adresse www.kulturforum.info.

adl


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