31. Januar 2005

Großer Siebenbürger Ball geht "fremd"

Eine Premiere fand am vorletzten Samstag, dem 22. Januar 2005, im Saal des Garchinger Bürgerhauses statt: Ein Faschingsball im Doppelpack Der traditionelle Faschingsball der Nachbarschaft Garching wurde mit dem nicht minder traditionsreichen Großen Siebenbürger Ball der Kreisgruppe München zusammengelegt bzw. - je nach Sichtweise - gewährte diesem, durch Umbau des Hacker-Pschorr-Kellers heimatlos geworden, Asyl.
Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen (angekündigte Straßenglätte für den Nachhauseweg und zeitgleich stattfindende, "konkurrierende" Faschingsveranstaltungen) kamen über 300 Besucher, die mit einem stimmungsvollen und abwechslungsreichen Ballabend belohnt wurden, musikalisch gestaltet und umrahmt von der "New Sound"-Band.

Den Reigen der offiziellen Begrüßungsreden eröffnete als Gastgeber der Nachbarschaftsvater von Garching, Ewald Schwab; ihm folgte der Kreisgruppenvorsitzende von München, Rolf-Dieter Happe. Den Schlusspunkt setzte der Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Dr. Bernd Fabritius, der zugleich die angenehme Aufgabe übernommen hatte, die Ehrengäste zu begrüßen und ihnen für ihr Erscheinen zu danken.

Der Einladung sind dieses Jahr, teils schon als fast vertraute Stammgäste, gefolgt: Der Generalkonsul von Rumänien, Mihai Botorog, mit Gattin sowie Tochter und Schwiegersohn, Anita Knochner, Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Uwe Fabritius, Oberamtsrat im Bayerischen Sozialministerium, mit Gattin, Dr. Odward Geisel, Kreisheimatpfleger und Garchinger Stadtchronist, mit Gattin, und - last not least - Doris Hutter, stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, mit Ehemann.

Mihai Botorog und Anita Knochner richteten kurze Begrüßungsworte an die Gäste, wobei sich Frau Knochner als gebürtige Neppendorferin outete. Fabritius überbrachte Grußworte der Sozialministerin, Christa Stewens, und der Bayerischen Staatsregierung. Ein weiteres Grußwort hatte Barbara Stamm, Ministerin a.D. und Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, übersandt.

Freudig begrüßt wurden auch Gäste von den Banater Schwaben, die trotz des zeitgleich stattfindenden eigenen Schwabenballs in solidarischer Verbundenheit den Weg nach Garching gefunden und eine Grußbotschaft ihres frisch gewählten Landesvorsitzenden, Peter Leber, mitgebracht hatten, die von Dr. Bernd Fabritius verlesen wurde.

Nach der offiziellen Begrüßung stürzten sich die Gäste wieder ins Tanzvergnügen bis zum ersten Höhepunkt des Abends:dem Auftritt der Echinger Narrhalla Heidechia e.V. mit dem Prinzenpaar Michael und Sarah, dem Elferrat und - natürlich - der Garde. Ihr Programm trug den Titel "History of Music" und schlug einen weiten Bogen von Rokokotänzen bis hin zum modernen Hip-Hop. Geboten wurde ein begeisterndes, an Kostümen und teilweise fast artistischen Tanzeinlagen reiches Showprogramm. Verdiente Ordensträger der traditionsgemäßen Ordensverleihung durch das Prinzenpaar wurden dieses Jahr Anita Knochner, Michai Botorog, Uwe Fabritius, Dr. Odward Geisel und Detlef Michael Müller.

Nachdem die Ballbesucher die Herrschaft über die Tanzfläche für ein paar Stunden wiedergewonnen hatten, kam der zweite Höhepunkt des Abends: die Tombola, deren Preise von Michael Schmidt, Generalimporteur von BMW in Bukarest, Detlef Michael Müller von der "Fa. Gerhard Binder GmbH" und von Gerhard Buortmes, Inhaber der gleichnamigen Autowerkstatt, gestiftet worden sind. Die glücklichen Gewinner konnten sich über einen DVD-Player, eine Panasonic Digital Camera, eine Espresso Kaffeemaschine, einen Zyklonen Bodenstaubsauger, einen Geschenkkorb mit Siebenbürgischen Spezialitäten und drei Gutscheine für Auto-Service-Leistungen freuen.

Danach gab’s wieder Tanzvergnügen bis zum Abwinken; die letzten Gäste haben das Bürgerhaus in Garching – sagt man - erst gegen drei Uhr morgens verlassen.

Nochmals ein herzlicher Dank an die Nachbarschaft Garching für ihre Gastfreundschaft und an die Organisatoren des Balles für ihre hervorragende Arbeit. Dank nicht zuletzt auch nochmals an die Gäste, die mit ihrem Kommen und ihrer Stimmung ganz entscheidend zu dem schönen Ballereignis beigetragen haben.

Der Doppelpackfasching war ein aus der Not geborenes Experiment, das erfreulicherweise dank Entgegenkommens und Engagements sehr gut gelungen ist und die langjährige, gute Kooperation zwischen Nachbarschaft, Kreisgruppe und Landesgruppe unterstreicht. Das Sprichwort von den mehreren Köchen wurde eindrucksvoll Lügen gestraft. Trotzdem bleiben als Aufgaben für dieses und die nächsten Jahre die Suche nach einer neuen Heimstätte für den Großen Siebenbürger Ball und zur Vermeidung hausgemachter Konkurrenz die Notwendigkeit einer besseren Koordination der Veranstaltungen unserer einzelnen Gruppen und Gliederungen.

R-D Happe

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 2 vom 31. Januar 2005, Seite 16)

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