12. März 2007

Proteste gegen Verkauf des Rotbuch-Verlages

Der Verkauf des Rotbuch Verlages an die Eulenspiegel Verlagsgruppe hat unter langjährigen Autoren des Berliner Verlags einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Zu den protestierenden Autoren gehört auch die im Banat geborene Herta Müller.
Die Berlin-Literaturpreis-Trägerin ist genauso wie Rotbuch-Mitbegründer F. C. Delius über die Übernahme durch den Stasi-freundlichen Verlag empört: „Jetzt stehen meine Essays zur Diktatur neben den Memoiren von Egon Krenz, Walter Ulbricht und Markus Wolf. Eine Steigerung wäre nur noch, neben Kim Jong Il zu publizieren“, erklärte Herta Müller laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“. In diesen Tagen sind in dem zur Eulenspiegel-Gruppe gehörenden Verlag Das Neue Berlin „Letzte Gespräche“ des im vergangenen Jahr gestorbenen Geheimdienstchefs der DDR, Markus Wolf, erschienen. Herta Müller sieht in dem Verkauf „Zynismus und eine unglaubliche Gleichgültigkeit“ am Werk.

Laut „Spiegel“ ist juristisch für die Autoren, bei denen es um Rechte an ursprünglichen Rotbuch-Titeln geht, nicht viel zu machen. Diese ziehen nun auch „andere Formen des Protests“ in Erwägung.

sos

Schlagwörter: Verlag, Kommunismus

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