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Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur (Seite 2)

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Autor Thema:   Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur
Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 21.08.2001 um 20:59 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Am 18.08.2001 stellte ich infrage, daß die Rasterung, die am 17.08.2001 auf diesem Diskussionsthread gebracht wurde, für die Belange der Aufarbeitung bzw. Bewältigung des Kommunismus und seiner Verbrechen tauglich sein kann, solange sie sich in Richtung NS als untauglich erwies. Nun soll auseinandergesetzt werden, warum die Rasterung nur bedingt und sehr beschränkt für die kommunistische Thematik brauchbar ist.

Der Hauptmangel der Rasterung besteht darin, daß sie einfach bestimmte Typen von politischem Engagement aufzählt, ohne etwas über das politische Umfeld und oder die ideologischen Hintergründe dieser Typologisierung vorauszuschicken, die die Aufstellung dieses Schemas veranlaßt haben können. Und es wurde pauschal von Verbrechen des Kommunismus geschrieben, ohne konkret zu erklären, was darunter zu verstehen ist. Die Problematik der „humanen Orientierung“ liefert in gleichem Maße wie bei der NS-Diskussion eine konstruktive Grundlage. Denn im kommunistischen Umfeld stellt sich ebenfalls die zentrale Frage, inwieweit sich dieses System und dessen Ideologie an der „humanen Dimension“, d.h. an der jahrtausendealten humanistischen Tradition Europas schuldig gemacht hat. Es muß die Frage beantwortet werden, bis zu welchem Grad der Kommunismus die Grundsätze der Menschlichkeit, also die Werte und Wertvorstellungen, welche die Menschlichkeit ausmachen, bekämpft und vernichtet hat. Es gilt also wie beim NS, daß die Opfer kommunistischer Verbrechen und die kommunistisch Engagierten als Menschen betrachtet werden, die die von Natur aus gegebene (gottgegebene) Menschlichkeit bewußt ablegten und sich vorsätzlich an jenen Menschen vergriffen, die nicht in die ideologischen Raster paßten. In der Kommunismus-Diksussion sollte es als vorrangig gelten, über die Vernichter von Menschlichkeit wie über die ihrer Menschlichkeit durch den kommnistischen Terror Beraubten zu diskustieren.

Nun ist zu hinterfragen, was den Totalitätsanspruch des Kommunismus ausmacht. Im Unterschied zum NS, der die „national-nationalistische“ und die „rassistische Orientierung“ zu ideologischen Angelpunkten erklärte, erhob der Kommunismus auf gesellschaftlicher Ebene den Alleinanspruch, die Interessen der Arbeiter- und Bauernschaft gegenüber den sogenannten „Großgrundbesitzern“ und Bürgerlichen, also gegenüber dem Kapital zu vertreten, und das nicht allein auf nationaler, sondern auf zwischennationaler und internationaler Ebene. Hier geriet der Kommunismus in Gegensatz zum NS und hier liegen die Ursachen für die Erzfeindschaft der beiden Totalitarismen und Ideologien. Denn der rassistisch untermauerte Nationalismus des NS war unvereinbar mit dem zwischen- und übernationalen, also international ausgerichteten Kommunismus. Wie der Gegensatz zwischen dem deutschen Ultranationalismus und Chauvinismus und dem sowjetischen Internationalismus des Kommunismus ausgetragen wurde, dürfte bekannt sein: die Auseinandersetzung fand auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs ihren absoluten Höhepunkt. Und wie sie endete, ist auch bekannt. Ebenso bekannt dürfte es sein, daß mit der politischen und militärischen Niederlage das NS-Gedankengut nicht aus der Welt geschafft war. Und das kommunistische hatte mit Waffengewalt über das des NS triumphiert und halb Europa zu seiner Sklaverei verdammt.

Worin bestand nun die kommunistische Sklaverei bzw. Versklavung ganzer Gesellschaftsgruppen und ganzer Völker? Die Hauptstoßrichtung, in der der Kommunismus aktiv wurde, war die gewaltsame Enteignung und Entrechtung aller, die über wirtschaftlich relevantes Besitztum verfügten. Denn ein Kernsatz der kommunistischen Doktrin ist, daß das Heil der Menschheit nur dann erzielt werden kann, wenn aller Privatbesitz (dieser gleichgestellt mit kapitalistischem Besitz) beseitigt und alle Besitztümer zum Eigentum des ganzen Volkes, der Volksmassen werden. Gewiß eine der zahlreichen Utopien des Kommunismus, doch die aller gefährlichste, weil sie unbeschreibliches und unendliches Leid in den mittel- und osteuropäischen Ländern verursachte, die nun zum sogenannten „Sowjetblock“ gehörten. Bereits im Punkte der Besitzvorstellungen versündigte sich der Kommunismus und seine Träger an der von Natur gegebenen Menschlichkeit. Deshalb sind alle Kommunisten und Handlanger der Kommunisten, die zur Enteignung rechtmäßigen Besitztums und der rechtmäßigen Besitzer beitrugen als Täter und Verbrecher zu betrachten.

Indem die Kommunisten die kapitalistischen Besitzverhältnisse auflösten, versetzten sie auch den eingesessenen politischen Eliten und deren ideologischen Vorstellungen den Todesstoß. Der Kommunismus und seine Agenten tragen auch für die Ausschaltung und Vernichtung aller politischen Gruppierungen und Kräfte, die nichtkommunistisch waren, die Verantwortung.

Allerdings muß hier differenziert werden zwischen den eigentlich rechtsradikalen Kräften und den bürgerlichen Parteien und Gruppen, die mit den national-nationalistisch orientierten (in kommunistischem Jargon: faschistischen) Parteien keinerlei Berührungspunkt hatten. Die ersteren hatten doch die jeweiligen Länder Mittel- und Osteuropas entweder auf der Seite des NS im Krieg erhalten oder mit den NS-Besatzern kollaboriert (wie das Antonescu-Regime Rumäniens und die „Volksgruppe der Deutschen in Rumänien“). Die Ausschaltung dieser radikalen Kräfte, die sich in ihrem nationalistisch-chauvinistisch-rassistischem Auftreten von dem NS kaum oder überhaupt nicht unterschieden, ist vom Standpunkt der „humanen Orientierung“ gerechtfertigt, selbst wenn die kommunistischen Vollstrecker selbst die „humane Orientierung“ verletzt und in der Hauptsache ausgeschaltet hatten. Es ist also fraglich, ob das Vorgehen der Kommunisten gegen ihre ehemaligen Erzfeinde, die Radikalnationalisten der besetzten Länder, als Verlust der „humanen Dimension“ einzustufen ist. Denn die Vernichtung von Leuten, die politisch und ideologisch jahrzehntelang die innere Stabilität ihrer jeweiligen Länder mit extrem-nationalistischer und rassistischer Propaganda bedrohten und sich dann unter der Schirmherrschaft des NS zu den neuen Herren ihrer Länder oder Volksgruppen erklärten – wie in der Slowakei, in Kroatien, in Serbien geschehen – also die Beseitigung von Menschen, die die „humane Orientierung“ mit den Füßen traten, sollte nicht bedauert werden. Die haben ihr Los voll verdient.. Hingegen ist das Vorgehen der Kommunisten gegen die alten, auf eine bürgerliche Tradition zurückblickenden Menschen und Menschengruppen ein eindeutiges Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Kommunisten vergingen sich nicht nur an allen hergebrachten Besitzständen und am hergebrachten Verständnis von Besitz und Besitztum, sondern auch an fundamentalen Menschenrechten. Gesinnungs- und Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, die Freiheit sich zu Vereinen oder Organisationen zusammenzuschließen (die Freiheit des Zusammenschlusses) wurden aufgehoben. Es wurde eine starre Zentralisierung und Führung der Gesellschaft und der Wirtschaft eingeführt, der kommunistische Dirigismus. Damit waren die persönlichen Freiheiten zusammengeschrumpft zu dem sogenannten „Recht auf Arbeit“. Arbeit wurde marktschreierisch sehr hoch geschrieben, doch ob diese verordnete Arbeit wirklich produktiv war, ob Leistung erbracht wurde oder nicht, spielte kaum eine Rolle, solange die eine Erfolgsmeldung die andere jagte. Eigentlich war das nichts weiter als „verwaltete Armut“. Denn das Recht der Bürger auf Besitz war lange Zeit verpönt und wurde erst allmählich gelockert, brachte aber keine effektive Ausweitung der persönlichen Freiheiten, solange die Bewegunsgfreiheit, selbst im eigenen Land, eingeschränkt war. Von Auslandsreisen ganz zu schweigen. Der „Kommunismus mit menschlichem Antlitz“ gehört nicht hierher.

Daß es kommunistische Täter und Verbrecher gab, steht außer Zweifel. Wie es um diese steht im Lichte der Vernichtung der „humanen Orientierung“, wie es sich mit dem kommunistischen Mitläufertum verhält, ein andermal.
--------------
Klaus Popa


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Johann Lauer
Mitglied

Beiträge: 136
Von:
Registriert: Okt 2000

erstellt am 22.08.2001 um 11:52 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat

Zitat:
Original erstellt von Volkmar:

Immerhin waren demnach mehr als die hier angegeben 10% der Bewohner Rumäniens in der KP. Es
kann allerdings sein, daß die ehemaligen Kommunisten das Internet mehr nutzen als andere.



Hallo Volkmar,
habe keine exakten Zahlen für Rumänien bei der Hand, leider auch keine auf die schnelle im Internet gefunden.
Für die DDR hier einige Zahlen, die die oben genannten ergänzen:
Bevölkerung 1984: 16,7 Millionen,
SED 1986: 2,39 Millionen.
Das sind 13,72 % der Gesamtbevölkerung. Wenn man noch die 2,5 % STASI und IMs hinzufügt
(sicherlich waren fast alle STASI-Leute und einige IMs auch Mitglieder der SED), dann kommt man auf einen Anteil von ca. 16 % der Bevölkerung, die sich aktiv für das politische System eingesetzt haben.
Aufgrund der damaligen Überalterung der Partei sind sicherlich mittlerweile viele gestorben. Die 20% PDS-Wähler dürften sich fast ausschließlich aus diesem Millieu rekrutieren, zumal zu den Wählern auch
die Familienangehörigen der ehemaligen Eliten gehören.

Was spricht dagegen, dass dieser Teil der Wählerschaft bzw. deren Repräsentanten die PDS keine politische Verantwortung in Städten, Ländern und Bund erhalten?
Jahrzehntelang waren über 80% der Wähler genau von diesem Personenkreis vom politischen Leben ausgeschlossen. Nun bekommen diese Peiniger für Ihre Unterdrückungsarbeit noch dicke Renten,
während deren Opfer wesentlich geringere Renten oder gar Sozialhilfeempfänger sind.
Dagegen ist aus Gründen der inneren Sicherheit (fast!!) nichts einzuwänden, weiterhin sollten Ihnen alle Türen mit Ausnahme von politischer Verantwortung offen stehen.
Gruß Johann

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 22.08.2001 um 17:36 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die Frage der kommunistischen Täterschaft und des kommunistischen Verbrechertums hängt nicht zwingend mit der Parteimitgliedschaft zusammen, weil alle, die im Enteignungs- und Verfolgungsapparat beschäftigt waren bzw. mit diesem zusammenarbeiteten als Täter zu gelten haben. Wie sind nun die einzustufen, die, weil dem politisch-ideologischen Grundsatz der „gesunden sozialen Herkunft“ entsprechend, d.h. in keiner Weise vorbelastet, weder herkunfts-, noch wirtschaftsmäßig, in den Genuss von Besitztümern der ehemals Besitzenden, nun Enteigneten und Verfolgten gelangten? Den politisch Unbelasteten, d.h. denen, die nur aufgrund ihrer früheren Bedürftigkeit in den Genuss dieser Besitztümer gelangten – zu dieser Gruppe gehören wohl die meisten sogenannten rumänischen „Siedler“, die in siebenbürgisch-sächsische Häuser einzogen – ist höchstens vorzuwerfen, daß sie sich allzu bereitwillig in den Besitz ihrer teils früheren Nachbarn setzten und darin breitmachten. Doch das als Täterschaft und Verbrechen zu rügen, ist unverhältnismäßig. Täterschaft trifft auf die zu, die auf ideologischer Grundlage in der Qualität von Parteifunktionären (Apparatschiks) sich enteignete Güter und Eigentum unter den Nagel rissen.

Inwieweit ist von Täterschaft bei führenden Wirtschaftskräften (Technokraten) zu sprechen, die Parteimitglieder waren? Damit ist auch die Frage angeschnitten, ob Parteimitgliedschaft als Täterschaft einzustufen ist. Es ist grundsätzlich zu bemerken, daß Parteimitgliedschaft dann zur Täterschaft führte, wenn im Namen und für die Sache der kommunistischen Partei Initiativen ergriffen und gehandelt wurde. Die ideologische Umtriebigkeit von Parteimitgliedern, also auch von Führungskräften der Wirtschaft, zeugt von Gewissenslosigkeit und Verlust der „humanen Orientierung“, ist also als Täterschaft auszulegen. Dasselbe gilt auch für die Parteimitglieder der untersten Stufen. Die Begründung hier liegt auf der Hand: es wurden Ziele angesteuert, die der „humanen Dimension“ entbehrten, also unmenschlich und menschenfeindlich waren. Damit ist auch die Schuld der Schreibtischtäter benannt. Opportunismus konnte nur auf parteikonformer Linie blühen, weshalb alle, die sich opportunistisch bemerkbar machten, ebenfalls zur Tätergruppe zählen.

Wie verhält es sich mit den kommunistischen Verbrechen? Wo liegt die Schwelle, die die kommunistisch vorgezeichnete Täterschaft vom Verbrechen trennt? Das hängt davon ab, wo und wie sich die kommunistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ansetzen lassen. Einiges wurde im ersten Teil gesagt: die Bekämpfung der ureigenen menschlichen Veranlagung zur Inbesitznahme und zur Besitzanhäufung, ebenso die Bekämpfung und Abschaffung der individuellen und kollektiven Grundfreiheiten sind eindeutige Verbrechen gegen die Menschlichkeit. D.h., daß alle, die sich für diese Verbrechen einsetzten und zu deren Verwirklichung und Perpetuierung beitrugen, auch als Verbrecher zu gelten haben. Das kommunistische Verbrechertum wird, ähnlich wie beim NS, auch an der Unzahl physischer Opfer greifbar, welche diese „anti- und unmenschliche Orientierung" mit sich brachte. Doch im Unterschied zum NS, der seine Opfer nach rassischen Kriterien auswählte, wobei die Ausrottung ganzer Rassen und Völker in Angriff genommen wurde, verfuhr der Kommunismus ebenso international bei der Auswahl seiner Mordopfer wie das ja einer seiner Wesenszüge, der Internationalismus, vorgibt. Entscheidend war die sogenannte „Klassen-„ und die Parteizugehörigkeit. Doch die Ausrottung nahm beim Kommunismus nicht die Ausmaße an wie beim NS, weil der sogenannte „Klassenkampf“ zwar die Ausschaltung der gegnerischen, bürgerlichen Klasse anstrebte, aber nicht die physische Liquidierung ganzer Klassen oder Stände, wie das in der antikommunistischen NS-Propganda behauptet wird. Der Kommunismus vermeinte mit der sogenannten Überführung der „Produktionsmittel“ in den Besitz der „Arbeiterklasse“ und der „Bauernschaft“ das Klassenproblem im großen und ganzen gelöst zu haben. Deshalb wurden auch nur die Spitzenvertreter des „kapitalistischen Ausbeuter-Systems“, d.h. Bankiere, Großindustrielle, Politiker, bürgerliche Ideologen, die Kirchenoberhäupter, ebenso die Anhänger rechtsradikalen Gedankenguts (Anhänger des Marschalls Antonescu, die Eisengardisten, aber auch die Spitzenkräfte des minderheitlichen (ungarischen, deutschen, ukrainischen etc.) Nationalismus), sofern die kommunistischen Schergen ihrer habhaft werden konnten, gnadenlos verfolgt, eingekerkert und ermordet.
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Klaus Popa

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Friedrich Keul
Mitglied

Beiträge: 78
Von:Bayern
Registriert: Jul 2001

erstellt am 23.08.2001 um 00:42 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ein herzliches Grüss Gott aus Bayern.

Eine kleine Kostprobe der "humanen Orientierung" am Anfang des 21. Jahrhunderts / Die neue humane Dimension (na dann, gut Nacht Humanität)

Master Popa schreibt :

"Es ist also fraglich, ob das Vorgehen der Kommunisten gegen ihre ehemaligen Erzfeinde, die Radikalnationalisten der besetzten Länder, als Verlust der "humanen Dimension" einzustufen ist. Denn die "VERNICHTUNG" von Leuten, die politisch und ideologisch jahrzehntelang die innere Stabilität ihrer jeweiligen Länder mit extrem-nationalistischer und rassistischer Propaganda bedrohten und sich dann unter der Schirmherrschaft des NS zu den neuen Herren ihrer Länder oder Volksgruppen erklärten - wie in der Slowakei, in Kroatien, in Serbien geschehen - also die Beseitigung von Menschen, die die "humane Orientierung" mit den Füßen traten, sollte nicht bedauert werden. Die haben ihr Los voll verdient.. "
- Bei dem hier angesprochenen Personenkreis handelt es sich also um die eigentlichen TRÄGER DES SYSTEMS

Vor 60 Jahren :

Kommissarbefehl vom 6. Juni 1941 (Anlage zu OKW/WFSt/Abt. LIV/Qu Nr. 44822 g.k.Chefs.)
- Kommissare werden hier "als die eigentlichen TRÄGER des Widerstandes" (also DES SYSTEMS) bezeichnet.
Was mit diesen Personen zu geschehn hat heisst im Klartext "VERNICHTUNG". Es muss hier vermerkt werden (wegen der Vollständigkeit, nicht wegen der Wichtigkeit) dass die Weitergabe dieses Befehls an die kämpfenden Truppen zum Teil heftige Proteste zur Folge hatte.

Aus weltanschaulicher Sicht der beiden verfeindeten Systeme war VERNICHTUNG nichts Verwerfliches sondern Teil ihrer Politik und wurde auch nicht als Abgleiten in die "inhumane Dimension" betrachtet. Die Vernichter wurden als Helden dargestellt deren schweres Los entsprechend gewürdigt wurde (man lese das Gelaber Heinrich Himmlers bezüglich des seelischen Drucks auf die Mitglieder diverser Einsatz- und Vernichtungskommandos) Die Humanität wurde also auf beiden Seiten mit Füssen getreten; und das mit bestem Wissen und Gewissen. Die einen wähnten sich dabei als Retter des Abendlandes, die anderen als Totengräber des Kapitalismus. Aus unserer heutigen Sicht sind diese Vorgehensweisen (VERNICHTUNG bestimmter Rassen, Völkerschaften, Klassen, politischer Gruppierungen etc.) als gröbste und nie dagewesene Verstösse gegen die "humane Orientierung und Dimension", Menschlichkeit und Menschenwürde anzusehen. In der damaligen Zeit hat jeder normal Denkende und Empfindende vermutlich auch so gedacht. Aber bleiben wir bei unserer heutigen Sicht.

In den letzten Tagen wurden die Begriffe "humane Dimension und Orientierung" arg strapaziert; in meiner Einfalt war mir dann nicht mehr ganz klar um was es jetzt eigentlich geht : humane Dimension ? humane Orientierung? dimensionierter Humanismus ? orientierte Dimension ? dimensionierte Orientierung ? orientierter Humanismus ? Schwierig, schwierig für ein siebenbürgisches Bauernhirn.

Master Popa trat als eifriger Humanist oder humanistischer Eiferer, in allen Dimensionen gut orientiert und vor Selbstbewusstsein strotzend auf, dozierend und erklärend gerade so als ob (wie schon von einem Leser vermerkt) er die "humane Orientierung" am Anfang des 21. Jahrhunderts neu erfunden oder zumindest für uns Sachsen entdeckt hätte. Ich gönne ihm den Spass und die Freude. Wes Geistes Kind er ist bezeugen die am Anfang dieses Beitrags zitierten Worte. Mein Komentar : wer im braunen Kammerl die VERNICHTUNG von Leben, den Verlust der "humanen Dimension" anprangert und verurteilt (und das mit gutem Grund) und gleichzeitig im roten Kammerl das gleiche Vergehen anders einstufen und nicht bedauern will, und das am Anfang des 21. Jahrhunderts, ist für mich der geborene Humanist, der humanste Aufklärer und Vergangenheitsbewältiger der mir jemals über den Weg gelaufen ist. Sollte uns etwa die Orientierung verloren gegangen sein ? Oder haben wir vielleicht die Dimension verloren ? Ist das vielleicht die neue humane Dimension ?

Na dann, guat Nacht Humanität

Fritz

[Dieser Beitrag wurde von Friedrich Keul am 23.08.2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Friedrich Keul am 23.08.2001 editiert.]

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 23.08.2001 um 17:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Es war zu ewarten, daß die im nationalskonservativ-rechtslastigen Sumpf verankerten "Verarscher" auch diesmal etwas zu nörgeln haben. Daß sie dabei gerade das unter Beweis stellen, was sie bisher so hartnäckig zu verbergen trachteten, nämlich ihre unverbesserliche Sympathie für die radikalen Nazis der 30er und 40er Jahre in Siebenbürgen und für andere Rechtsextremisten jener Zeit wie die rumänischen Legionäre, das scheint ihnen abhanden zu kommen.

Keul mag sich weiterhin melden wie oft er will, mich so oder so ansprechen, all sein Gefasel und Getrickse bleibt meinerseits ungelesen. Denn etwas Vernünftiges habe ich bisher aus dessen Kürbis nicht vernehmen können außer Apologie für das rechte politische Spektrum.
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Klaus Popa

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horstman
Mitglied

Beiträge: 25
Von:Bayern
Registriert: Mai 2001

erstellt am 02.11.2001 um 13:05 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von horstman anzusehen!   Klicken Sie hier, um horstman eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Über die kommunistische Vergangenheit steht einiges in anderen Foren. Leider schreibt hier niemand mehr seit langem.
Die Verbrechen der Kommunisten werden jetzt, wo auch die Betroffenen noch etwas sagen könnten, ignoriert. Das finde ich schade, weil man auch aus dem Scheitern viel lernen kann.

Es wäre gut, wenn sich auch Personen, die selber in kommunistischen Machenschaften verstrickt waren, dem Beipsiel Schlattner´s folgen und sich zu Ihren Taten bekennen.

Wie wäre es, wenn Sie, Herr Hannes Schuster, als Chefredakteur der SbZ mit gutem Beispiel vorangehen. Sie waren jahrzehntelang Kommunist und haben als Journalist und stv. Cherfredakteur einer kommunistischen Zeitung einige Leichen im Keller. Es täte sowohl Ihnen als auch der Gemeinschaft gut, wenn diese Erfahrungen aufbereitet werden. Oder warten Sie bis andere darüber berichten?

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 02.11.2001 um 22:52 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo horstmann,
finde Ihren Vorschlag sehr gut.
Da der Gründer dieses Theams, wie schon bei andern Themen, nur den Anfang (17.8.01) gemacht hat um sich dann nach weiteren vier Meldungen zu verabschieden, braucht dieses Thema einen der sich da engagieren möchte. Klaus Popa hat auch hier das Meiste geleistet und nachdem Fritz Keul mit seienen Weisheiten auch hier aufgekreutzt ist und er mit der NS-Vergangenheit mehr als ausgelastet ist wahrscheinlich gemeint, dass es keinen Sinn macht, zugleich auf allen Hochzeiten zu tanzen.
Glaube schon dass es hier auch weiter gehen kann wenn Sie die Flamme am flackern halten.
Gruss - Danielis

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Hansk
Mitglied

Beiträge: 36
Von:Bayern
Registriert: Nov 2001

erstellt am 05.11.2001 um 11:59 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Danielis,

schön, dass Sie das Thema so unterstützen. Wie wäre es, wenn auch Sie und Ihr geehrter Klaus Popa selber mal mit guten Beispiel vorangehen und auch eigene Fehler zugeben.
Oder täuscht der Eindruck, dass beide in irgendeiner Form, z.B. als Parteimitglied der KPD, auch in der roten Diktatur verwickelt waren. Es würde Ihre Position im Vergangenheitsbewältigungsforum stärken, wenn Sie zu eigenen Fehlern stehen und nicht nur anderen Fehler vorhalten.

Gruß Hans

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 05.11.2001 um 18:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
[quote]Oder täuscht der Eindruck, dass beide in irgendeiner Form, z.B. als Parteimitglied der KPD, auch in der roten Diktatur verwickelt waren. Es würde Ihre Position im Vergangenheitsbewältigungsforum stärken, wenn Sie zu eigenen Fehlern stehen und nicht nur anderen Fehler vorhalten.[quote]

Ja, es täuscht gewaltig. Und woher dieser Eindruck? Nur daher, dass wir nicht zur schweigenden Front bzw. zu denen gehören, die sich auf den einzelnen Threads mit Verzweiflung gegen die Offenlegung und Aufklärung der NS-Aktivitäten bei den Siebenbg. Sachsen und Rumäniendeutschen stemmen? Nur deshalb, weil wir nicht, wie nun auch HansK, hinter allen, die sich an diese Thematik nicht nur mit Worten, sondern mit Taten heranwagen, Kommunisten oder Menschen wittern, die "in irgendeiner Form [...] auch in der roten Diktatur verwickelt waren"?

HansK scheint sich nicht dessen bewußt zu sein, dass er nicht nur dadurch, dass er seine Aufforderung zum Eingeständnis, jemals mit dem Kommunismus paktiert zu haben, seine eindeutig rechte, wenn nicht sogar rechtsextreme Position zum Ausdruck bringt, sondern auch durch seine Formulierungsweise. Diese Art stellt leider keine Ausnahme, sondern die Regel dar in den Reihen der Opponenten gegen die "Vergangenheitsbew." bzw. in den Reihen derer, die das Fortschreiten der Aufklärung mit der größten Sorge betrachten. Ist es diesen recht zahlreichen Menschen jemals durch den Kopf geblitzt, dass diese Welt nicht nach ihrer Schwarz-Weiß-Malerei aufgebaut ist, dass einer, der auf das NS-Treiben hinweist und konkrete Belege dafür bringt nicht unbedingt aus dem "roten" bzw. kommunistischen Lager kommen muß? Ist es diesen Leuten jemals durch den Kürbis geflitzt, dass es zwischen der extremen Rechten und der extremen Linken auch noch andere politische Standorte gibt? Anscheinend nicht, sonst hätten sie eine ganz andere Einstellung zur Offenlefung der NS-vergangenheit eingenommen.

Wenn es diesem Lager von Engstirnigen bisher nicht aufgefallen ist, dass es keine zwingende Vorbedingung sein muß, Kommunist Linksradikaler oder Linker gewesen zu sein bzw. zu sein, um prinzipiell und gnadenlos die NS-Vergangenheit offenzulegen, dann sollte es ihnen endlich aufleuchten, dass das durchaus möglich ist.

Warum hinter Initiativen wie die der Offenlegung des NS-Treibens immer dunkle Intentionen vermuten, warum die Veranlassung dazu unbedingt in der persönlichen Vergangenheit der Aufklärer und Offenleger vermuten?

Kann es denn nicht sein, dass diese bisher angefeindeten und verfemten, verleumdeten und mit dem unmöglichsten Schmutz an Beleidigungen, Verdächtigungen und Haß bedachten Offenleger ganz uninteressiert ihre Aufklärungsarbeit leisten? Muß es denn dahinter unbedingt politische Absichten geben? Kann es nicht der bloße Wunsch sein, der Wahrheitsfindung, die bisher mit den Füßen getreten wurde bei den Rumäniendeutschen wie bei sämtlichen ehemaligen "Volksgruppen", endlich Geltung zu verschaffen, also das in Bewegung zu setzen und durchzuführen, was längst überfällig ist, aber wogegen sich die ewig Gestrigen, die Unbelehrbaren und Uneinsichtigen eisern stemmten und noch stemmen?

Solange die Gegner der Offenlegung und Aufklärung sich nicht aufrappeln und den Offenlegern zugestehen, dass diese nicht aus Vorsätzen arbeiten, sondern aus freien Stücken, aus eigener Überzeugung und aus dem Glauben an die Wahrheit und Wahrhaftigkeit, aus Offenheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, müssen sie sich den Hauptvorwurf gefallen lassen, die NS-Taten und Untaten des eigenen "Volksstamms" wie einen Anbetungsgegenstand zu behandeln, der nur in positiven, leuchtenden und wohl nachahmenswerten Inhalten und Momenten, Werten und Haltungen verehrt, also idealisiert, verharmlost und verniedlicht wird. Diese Art der Anbetung, sei die nun still oder offen, ist unzeitgemäß und muß früher oder später der positiven Offenlegung und Aufklärung weichen.
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Klaus Popa

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hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 05.11.2001 um 18:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Klaus Popa:
Wenn es diesem Lager von Engstirnigen bisher nicht aufgefallen ist, dass es keine zwingende Vorbedingung sein muß, Kommunist Linksradikaler oder Linker gewesen zu sein bzw. zu sein, um prinzipiell und gnadenlos die NS-Vergangenheit offenzulegen, dann sollte es ihnen endlich aufleuchten, dass das durchaus möglich ist.


Das stimmt: Es nutzt schon ungemein, sich gerade in der NS-Diskussion nicht wie ein Kommunist oder Linksradikaler aufzuführen - man bleibt viel glaubwürdiger. Andersrum gilt das übrigens auch.

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 05.11.2001 um 21:15 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
... HANSK,
es fällt mir wirklich schwer davor den "Lieben Herrn" oder "Sehr geehrter ..." zu setzen.
Jemand der nicht einmal seinen Namen und seine E-Mail-Adresse angibt muß wohl einiges zu verbergen haben.
Und welch Wunder gerade dieser noble ... unterstellt andern Leuten greuliche Fehler.
Nun kommunistischer Bürgermeister war ich nicht sonst hätte unser Bundespräsident mir womöglich auch ein Bundesverdienstkreuz umgehängt (einen konkreten Fall kenne ich); auch sonst hebe ich keine politischen Ämter inne gehabt, niemanden der Sekuritate ausgeliefert oder sonswie Schaden zugefügt.
Meine linke Gesinnung habe ich auch hier noch kein einzges Mahl bestritten; SPD und Grüne habe ich immer gewählt, seit sie an der Regierung sind diese mir viel zu sehr nach rechtsd angewichen, also würde ich ohne weiteres auch PDS wählen - kann die Ostberliner sehr gut verstehen.
Aber wenn HANSK andere Informationen hat soll er doch damit herausrücken, bin mir keiner politischen Verbrechen bewußt.
Tschüss

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 05.11.2001 um 21:32 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ergänzung

Und was soll das mit "Fehlern", die wir eingestehen sollten, bevor wir anderen Fehler "vorhalten"? Woher der Anspruch auf Gegenseitigkeit bzw. auf gegenseitiges Aufrechnen, wo es sich im Falle des NS-Treibens und der NS-Täterschaft nicht um Fehler, sondern um Tatsachen handelt. Tatsachen als einfache "Fehler" abqualifizieren zu wollen, das ist nicht nur Blindheit an einem Auge, sondern Unverhältnismäßigkeit im gröbsten Maße. Das zum einen. Zum anderen haben belegte bzw. belegbare Tatsachen, worin doch die Offenlegung und Aufklärung dessen besteht, was bisher eisern verschwiegen wurde, nicht das geringste mit "Fehlern" zu tun, weil Personen, die im NS-Geist gewirkt (gehandelt, gesprochen, geschrieben) haben, Täter sind, die sich ihrer Tätigkeit, ihres Fanatismus vollkommen bewußt waren, die bewußt und vorsätzlich im NS-Geist selbst Initiativen ergriffen. Die taten solcher Personen als "Fehler" einzustufen, ist nicht nur eine Verharmlosung sondergleichen, sondern ein unverantwortlicher Versuch, diesen Leuten die Fähigkeit zuzusprechen, sich ihrer Taten und deren Konsequenzen wirklich in ihrer Fehler- bzw. Schuldhaftigkeit bewußt gewesen zu sein. Das ist eine ungeheuerliche Verdrehung, weil Diener eines Systems, fanatische Anhänger einer Ideologie, die hinter Härte, Konsequenz und Willen jede Form der Schuld bzw. des Schuldgefühls, jeden Fehler bzw. das Bewußtsein, Fehler zu begehen (also falsch zu handeln) ausschaltete bzw. grundsätzlich nicht zuließ, weil diese NS-Ideologie, dieses NS-System von sich behauptete, fehler- und makellos zu sein, weshalb auch seine Diener und Vollstrecker niemals falsch handeln konnten, solange sie die NS-Prinzipien eisern befolgten. Auch aus dieser Richtung ist es abwegig, den NS-Handlangern und -Dienern im nachhinein das zuzugestehen, was die starre Ideologie und das System ihnen grundsätzlich verbot: zu reflektieren, ob ihre Taten rechtens sind oder nicht, ob sie Fehler begehen oder nicht, ob sie sich dabei schuldig machen oder nicht. Denn unter dem Vorsatz zu handeln bzw. gehandelt zu haben, dass alles, was dem deutschen Volk dient - was immer das auch gewesen sein mag - rechtens ist, schloß die Besinnung auf die eigenen Taten oder auf die Taten anderer von vornherein aus. Denn was dem deutschen Volk diente, das konnte nur rechtens sein. Und nun diesen fanatischen Vollstreckern der NS-Grundsätze Haltungen und Fähigkeiten zuzugestehen, die ihnen damals kategorisch untersagt waren, wie Fehler oder Besinnung auf ihre Taten ist leichtsinnig.

Konkreter: wenn einer in seinen Ausführungen z.B. rassistische und/oder antisemitische Gedankengänge tat, die schwarz auf weiß überliefert sind, dann haben die als das, was sie sind und als das, was sie aussagen, zu gelten. Und der Urheber bzw. Verfasser dieser Gedanken hat als Rassist und Antisemit zu gelten. Und damit basta! Der hat doch nicht so geschrieben oder so gesprochen, um Fehler zu machen, sondern weil er überzeugt war, dass das rechtens ist. Dass solche und ähnliche Taten nachträglich als Fehler bzw. als Verbrechen eingestuft wurden, hängt übrigens nicht mit der Beliebigkeit und Willkür der Sieger zusammen, die nun die Besiegten mit ihrer "Siegerjustiz" beglücken wollten, sondern mit der menschlichen Vernunft und der Menschlichkeit. Die NS-Taten, die im Namen des deutschen Volkes begangen wurden, waren bereits zur Zeit ihrer Ausführung Untaten bzw. Verbrechen, mußten also nicht nachträglich zu solchen erklärt werden.

Einfach ausgedrückt und zusammengefaßt: umsonst behauptete und bestand der NS-Staat, das NS-System darauf, dass alles, was im Namen des deutschen Volkes getan wird bzw. alles, was dem deutschen Volke zugute kommt rechtens ist, solange dieser Staat, dieses System ein Unrechtsstaat, ein krimineller Staat war. Auch gilt die Weisheit, dass ein Krimineller niemals zugeben wird, kriminell zu sein, solange er bestimmt bzw. die Regeln diktiert. Und das wird er auch dann nicht tun, wenn er seine Machtposition eingebüßt hat und zur Rechenschaft gezogen wird (das beste Beispiel liefern die Kriegsverbrecherprozesse, deren bedeutendster der in Nürnberg war).

So einfach ist es und so einleuchtend, allerdings nur für die, die sich das hier Geschriebene auch zu Herzen nehmen. Doch muß ich befürchten, dass ob der allgemein verbreiteten Bequemlichkeit, der Unlust, ja des Ekels und Hasses gegen meine Person und gegen die Thematik, sodann unter dem Vorwand, ein so langer "Monolog" sei nicht zumutbar, die wenigsten die Konsequenzen daraus ziehen.
--------------------
Klaus Popa

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Hansk
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erstellt am 06.11.2001 um 11:28 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:

auch sonst hebe ich keine politischen Ämter inne gehabt, niemanden der Sekuritate ausgeliefert oder sonswie Schaden zugefügt.


Das freut mich, dass Sie sich angeblich so ehrenvoll verhalten haben. Meinen Informationen zufolge waren Sie und Klaus Popa Mitglied der KPD. Nun behauptet Ihr das Gegenteil. Das kann man aber herausfinden.
Zu Herrn Popa, Sie führen hier immer ehrenhafte Motive an. Warum verhalten Sie sich dann wie einer aus der Gosse (copil de mahala), der alle auf das Übelste beschimpft, die ihm nihct 100% zustimmen?
Bei Ihnen sieht man, dass die Rumäner recht haben, was man im elternhaus nicht lernt, kann nachher nie mehr eingeholt werden (cei 7 ani de acasa).

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roman-diesel
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Beiträge: 159
Von:
Registriert: Aug 2001

erstellt am 06.11.2001 um 13:22 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Hansk,

Tja, da muss man Klaus Danielis rechtgeben. Wer sich noch nicht einmal traut seine E-mehl-Adresse anzugeben handelt ja in bester Securitate-Manier. Fein hinter Leute herschnüffeln um sie anschliessend abzuschiessen. Wenn du/Sie(?) diskutieren willst/wollen über persönliche Lebensläufe, sollte(n/st) du/Sie auch mal mit einigen eigenen Daten aufwarten.
Ich finde jedenfalls, wenn sich jemand zu seiner Gesinnung bekennt, so wie KD, verdient dieses ersteinmal Hochachtung. Da kann man wenigstens diskutieren. Mit Ihnen/dir ist so sehr schlecht diskutieren. Wie wäre es mit einigen Thesen als Vorlage?
Ich habe jedenfalls wenig Lust über Diskutanten zu diskutieren, wohl aber über Hintergründe, Strukturen, Geschichte usw.

Na, denn mal los....

Gruß
Roman

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hanzy
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erstellt am 06.11.2001 um 13:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Hansk:
Meinen Informationen zufolge waren Sie und Klaus Popa Mitglied der KPD.

KPD???

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