29. Juli 2006

Reise zur 100-jährigen Kirche in Pruden

Über vierzig Prudner kamen am Peter-und-Pauls-Tag in ihren Heimatdorf in Siebenbürgen zurück, um 100 Jahre nach der Einweihung des Kirchgebäudes an dessen Wiedereinweihung teilzunehmen. Die Weihung wurde vom Bischof der Evangelischen Kirche D. Dr. Christoph Klein vorgenommen.
Dank der guten Planung des Reiseunternehmens „Schinker Reisen“, mit einem super Fahrer namens Martin Stirner, traten wir am 25. Juni unsere Reise nach Pruden an. Mit 31 Personen ging es – mit einer ersten Übernachtung in Ungarn - in Richtung Siebenbürgen. Die zweite Übernachtung erfolgte in Michelsberg, und tags darauf wurden Hermanstadt und Mediasch besichtigt. In Dunesdorf verbrachten wir vier Tage. Einen Tag vor dem großen Einweihnungsfest fuhren wir nach Elisabethstadt. Nachmittgs nahmen wir Pruden und die Vorbereitungen, die unsere unsere Freunde aus Zwickau, die „Neu Prudner“ getroffen hatten, in Augenschein. Es wurde auch über den „Acker“ gelaufen. Endlich der große Tag. Am 29. Juni wurde das Wiedereinweihungsfest der evangelischen Kirche in Pruden gefeiert.

Prudener Kirche mit Pfarrhaus. Die Aufnahme entstand während des Heimattreffens in Siebenbürgen. Foto: H. Nötzold
Prudener Kirche mit Pfarrhaus. Die Aufnahme entstand während des Heimattreffens in Siebenbürgen. Foto: H. Nötzold

„Seine Großmutter hatte ihm das Samtkissen gezeigt, auf dem der Schlüssel gelegen hatte, mit dem der Bischhof 1906 die neu gebaute Kirche aufgeschlossen hat2, erzählt Michael Dengel. Er ist in Pruden geboren und gehört zu den über vierzig Prudner, die am Peter-und-Pauls-Tag in ihr Heimatdorf zurückgekommen waren, um 100 Jahre nach der Einweihung des Kirchgebäudes an dessen Wiedereinweihung teilzunehmen. Die Weihung wurde vom Bischof der Evangelischen Kirche D. Dr. Christoph Klein vorgenommen. In einer Feier, in der Tradition und Gegenwart ineinander flossen.

Pruden liegt zwischen Schäßburg und Elisabethstadt, in einem von schönen Landwäldern umgebenen Seitental der großen Kokel. Es war ein ´“sächsisches Dorf“ mit 148 Hausnummern und rund 600 Einwohnern, mehrheitlich Siebenbürger Sachsen, ein paar Rumänen und Zigeuner, die es bereits vor dem zweiten Weltkrieg dort gab, sie sprachen ebenfalls sächsisch.

Im Mai 1998 haben die „Neu Prudner“ unter der Führung von Familie Nötzold und Familie Friedrich mit dem Projekt Pruden angefangen. Ihnen dankte Pfarrer Gottfried Vogel im Rahmen des Gottesdienstes stellvertretend für alle, die zur Umgestaltung des Pfarrhauses in ein Rüstzeiten-Heim und zur Renovierung der Kirche beigetragen haben. Dank richtete Pfarrer Vogel des Weiteren an den orthodoxen Pfarrer von Pruden, Ioan Adrian Cioara, sowie den Bürgermeister und Vizebürgermeister der Gemeinde Halvelagen, zu der auch Pruden gehört. Die orthodoxen Gemeinde nahm am Fest teil, weswegen der Gottesdienst zweisprachig gehalten wurde.

Nach dem Gottesdienst gab es „Kirchenkaffee“ mit Fassbrause aus Sachsen sowie Striezel aus Siebenbürgen. Um 14.00 Uhr ging es in den Saal, wo Pfarrer i. R., Wolfgang Rehner auf die Geschichte von Pruden einging. Das Mittagessen mit Nudelsuppe und Krautwickel hatte die orthodoxe Gemeinde zubereitet. Es gab Wein, Bier und Schnaps für die Aufheiterung. Die Blaskapelle begleitete uns bis in die Abendstunden hinein. Das Fest schlossen wir mit Würstchen aus Deutschland und Mici ab.

Tags darauf teilte sich unsere Reisegruppe: Einige blieben in Dunesdorf, andere fuhren nach Schäßburg oder Pruden. Am sechsten Tag erreichten wir Kronstadt, um am 2. Juli das Königschloss „Peles“ in Sinaia und die Schulerau zu besichtigen. Der letzte Tag in Kronstadt stand zur freien Verfügung. So besichtigte man die Altstadt mit der Schwarzen Kirche oder fuhr mit der Seilbahn hinauf auf die Zinne. Am nächsten Morgen traten wir die Heimreise an. Nach der letzten Übernachtung in Ungarn erreichten wir wieder Deutschland.

Hannelore Baier
Horst Leutner


Schlagwörter: Kirche und Heimat

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