18. März 2014

Karl-Heinz Brenndörfer, Buchautor und Leiter der HOG-Regionalgruppe Burzenland, wird 70

Der Leiter der HOG-Regionalgruppe Burzenland, Karl-Heinz Brenndörfer, erfüllt am 18. März sein 70. Lebensjahr in Stuttgart. Er blickt nicht nur zurück auf ein erfolgreiches Berufsleben und einen beachtlichen Einsatz für seine Landsleute, sondern blickt auch mit Spannkraft nach vorne. Während sich andere in seinem Alter ins Privatleben zurückziehen, setzt Brenndörfer seine heimatkundlichen Forschungen und die Vereinsarbeit fort.
Karl-Heinz Brenndörfer wurde am 18. März 1944 in Heldsdorf als jüngstes von sechs Geschwistern geboren. Er besuchte die Volksschule in der Burzenländer Großgemeinde, absolvierte das Honterus-Gymnasium und nach der Reifeprüfung eine dreijährige Fachschule in Kronstadt, wonach er als qualifizierter Elektrotechniker für Maschinen und technische Ausrüstungen im Wälzlagerwerk Kronstadt tätig war. Hier lernte er seine zukünftige Frau Renate kennen, die er 1969 heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor: Edda und Anita.

Verantwortung übernahm Karl-Heinz Brenndörfer schon in der Nachbarschaft in Heldsdorf, z.B. als einer der Organisatoren und praktischen Umsetzer der Kanalisierungsarbeiten in der Türkgasse, und erst recht nach der Ausreise 1982 nach Deutschland. In seiner Wahlheimat Stuttgart nahm er bald Kontakt zu seinen Landsleuten und den Verantwortlichen der Heimatgemeinschaft (HG) Heldsdorf auf. In der HOG-Bewegung ist er seit 1986 ununterbrochen aktiv, von 1992 bis 2007 war er als erster Vorsitzender der HG Heldsdorf zugleich für die Redaktion und Herausgabe des Heimatbriefes „Wir Heldsdörfer“ verantwortlich. Die Publikation hat er durch eine Fülle vielseitiger Beiträge geprägt, die das Leben der Siebenbürger Sachsen in der Vergangenheit und Gegenwart, in der alten und neuen Heimat widerspiegeln.

Karl-Heinz Brenndörfer ...
Karl-Heinz Brenndörfer
Mit großer Leidenschaft und Liebe zum Detail widmete sich Brenndörfer der Zeitgeschichte. So dokumentierte er in fast 20-jähriger Arbeit den bewaffneten antikommunistischen Widerstand in Rumänien von 1948-1962. Die Forschungsergebnisse veröffentlichte er in seinem ersten Buch „Banditen, Spione oder Helden“ (2005), das inzwischen in dritter Auflage und auch in rumänischer Sprache erschienen ist. Mit dieser Arbeit ist Brenndörfer auch über die Grenzen der siebenbürgischen Gemeinschaft hinaus bekannt geworden. 2007 erschien sein zweites Buch „Tatort Burzenland – von Kriminalfällen und anderen Katastrophen“ (2007). In Zusammenarbeit mit dem Archiv der Honterusgemeinde Kronstadt gab er das Buch „Der Schwarze-Kirche-Prozess. Erlebnisberichte und Dokumentation“ (2011) heraus. Zudem setzte er sich für eine Übersetzung des Siebenbürgen-Liedes ein, um die Komposition des Heldsdorfers Johann Lukas Hedwig (1802-1849) unter der rumänischen Bevölkerung bekannt zu machen.

Dass Brenndörfer als Vorsitzender der Heimatgemeinschaft Heldsdorf besonders erfolgreich war und die große Bandbreite der siebenbürgisch-sächsischen Vereinsarbeit bestens kannte, veranlasste die Vorsitzenden der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften, ihn 2007 zum Leiter ihrer Regionalgruppe zu wählen, ein Amt, das er auch heute inne hat. Dank seines organisatorischen Talentes, dank der Arbeit im Team, wobei Brenndörfer auch immer wieder selbst Hand anlegt, ist die HOG-Regionalgruppe Burzenland heute die erfolgreichste Regionalgruppe unter den Heimatortsgemeinschaften. In dieser Zeit organisierte Karl-Heinz Brenndörfer eine Fachtagung mit Herausgebern der HOG-Publikationen, veröffentlichte einen „Leitfaden für die Arbeit in den HOGs“ (2007), koordinierte die Dokumentation „Die Blaskapellen des Burzenlandes“ (2013) sowie die vielseitigen Aktivitäten der Burzenländer im Jubiläumsjahr 2011, vor allem die Mitgestaltung des Heimattages in Dinkelsbühl und eine Reise zum Sachsentreffen in Kronstadt. Brenndörfer war und ist bestrebt, die Kooperation mit allen Organisationen unserer Landsleute in Siebenbürgen aufzubauen. Dass ihm die Vernetzung der siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen in Deutschland ebenso am Herzen liegt, bewies er als stellvertretender Vorsitzender des HOG-Verbandes von 2005 bis 2011 und als dessen interimistischer Vorsitzender von 2011 bis 2013.

Auch beruflich war Brenndörfer erfolgreich. Seine zielstrebige Weiterbildung wurde mit dem Meisterbrief für Elektroinstallationen der Handwerkskammer Stuttgart gekrönt. 2009 ging er zwar in den Ruhestand, arbeitete aber als angesehener Fachmann bis Ende 2013 für seinen früheren Arbeitgeber gelegentlich weiter.

Zurzeit recherchiert er für eine breitangelegte Dokumentation über die Elektrifizierung des Burzenlandes (1900-1932) im Rahmen des Projektes „Wirtschaftsgeschichte des siebenbürgischen Burzenlandes (1848 bis 1948)“, das vom Historiker Dr. Gerald Volkmer betreut wird. Und bis 2016 will Karl-Heinz Brenndörfer eine neue Chronik von Heldsdorf erstellen.

Wir wünschen dem Jubilar weiterhin viel Schaffenskraft, Gesundheit und Glück im Kreise seiner Familie und der vielen Freunde, die er sich unter seinen Landsleuten gemacht hat.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Porträt, Geburtstag, HOG, Burzenland

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