21. Februar 2015

Siebenbürgischer Unternehmer Michael Schmidt erhält Bundesverdienstkreuz

Bundespräsident Joachim Gauck hat den siebenbürgischen Unternehmer Michael Schmidt mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Den Orden überreichte der deutsche Botschafter, Werner Hans Lauk, am 18. Februar 2015 in dessen Residenz in Bukarest. Michael Schmidt wurde für seine herausragenden Verdienste um die Förderung der deutsch-rumänischen Beziehungen und den Erhalt des Kulturerbes der deutschen Minderheit in Rumänien geehrt.
An der Feier nahmen der Staatspräsident Rumäniens, Klaus Werner Johannis, der Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius, der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganț, Vertreter des rumänischen Königshauses sowie weitere Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft teil.

Botschafter Werner Hans Lauk würdigte in seiner Laudatio Michael Schmidts erfolgreiches und unermüdliches Engagement für die deutsch-rumänischen Beziehungen, den Erhalt des Kulturerbes der Siebenbürger Sachsen und das deutschsprachige Bildungswesen in Rumänien. Sein größtes Verdienst sei die Gründung der Michael Schmidt Stiftung im Juli 2010, die sich kulturell und sozial engagiere, z.B. die Flutopfer von Dorohoi, ein Heim für behinderte Kinder, die Tabaluga-Stiftung von Peter Maffay in Radeln, eine UNICEF-Kampagne, die Kindern den Schulbesuch ermöglicht, und andere Projekte unterstützt habe. „Deutschland und Rumänien brauchen engagierte und heimatverbundene Persönlichkeiten wie Sie – Personen mit Herz und Verstand und mit unermüdlichem Engagement für die Zukunft und die deutsch-rumänische Freundschaft“, betonte Botschafter Lauk.
In Anwesenheit von Rumäniens Staatspräsident ...
In Anwesenheit von Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis (links) überreicht Botschafter Werner Hans Lauk (rechts) das Bundesverdienstkreuz an Michael Schmidt in Bukarest.
Michael Schmidt, Eigentümer der Autohaus Michael Schmidt Gruppe und Schmidt Premium Cars GmbH, dankte in bewegten Worten für diese Auszeichnung, die ihm sehr viel bedeute. Das Bundesverdienstkreuz sei zugleich ein Ansporn, „die liebgewonnenen Projekte für die Gemeinschaften der Siebenbürger Sachsen und Rumänen sowohl in Siebenbürgen als auch in Deutschland fortzusetzen“. Er empfinde es als Privileg, zu diesen beiden Kulturen zu gehören. Einem Bericht der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien zufolge erinnerte Michael Schmidt daran, „wie er zu Zeiten des Exodus der Siebenbürger Sachsen sich ‚gegen den Strom‘ für die Rückwanderung nach Rumänien entschieden hat und wie er von vielen ‚für verrückt gehalten wurde‘. Er hatte jedoch Vertrauen in das Land, er wusste, dass es eine Perspektive hat, und sein Fazit lautet: ‚Die Entwicklung hat mir recht gegeben.‘“

Bernd Fabritius erklärte gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung: „Mit Michael Schmidt wurde ein Landsmann geehrt, der seinen wirtschaftlichen Erfolg vielfach auch in den Dienst unserer Gemeinschaft stellt. Besonders beeindruckt hat mich die Vergabe von 30 Stipendien zur Förderung von Lehramtsstudenten für muttersprachlichen Unterricht in Rumänien, aber auch die Unterstützung der grenzüberschreitenden Jugendarbeit unseres Verbandes. Die Auszeichnung, bei deren Verleihung auch Staatspräsident Klaus Johannis zugegen war, ist hoch verdient. Ich spreche Michael Schmidt auch im Namen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland Dank und Anerkennung aus.“

Erfolgreichster siebenbürgisch-sächsischer Unternehmer

Michael Schmidt wird am 20. Juli 1960 in Deutsch-Kreuz, Siebenbürgen, geboren. 1981 wandert er mit seinen Eltern und Geschwistern nach Deutschland aus. 1983 beginnt er sein Studium für Informatik an der Technischen Universität München, tritt dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. bei und engagiert sich intensiv in der siebenbürgisch-sächsischen Jugendarbeit und als Vorsitzender der Kreisgruppe München (1988 bis 1992).

Nach abgeschlossenem Studium arbeitet Diplom-Ingenieur Michael Schmidt bei der Firma Siemens in München, 1990 lässt er sich beurlauben und geht als Mitarbeiter des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen zurück nach Siebenbürgen, um die Hilfsaktionen des Sozialwerks vor Ort zu koordinieren. Hier baut er die Saxonia-Stiftung als künftige Partnerorganisation des Sozialwerks auf, um soziale Hilfen für bedürftige Landsleute in Siebenbürgen durchzuführen.

Alle diese Tätigkeiten nutzt Michael Schmidt auch als Chance, eine eigene wirtschaftliche Existenz in Rumänien aufzubauen. Seine Erfolgsgeschichte als Unternehmer beginnt 1994 mit der Gründung von Automobile Bavaria als Importeur der Marke BMW in Rumänien. Heute leitet er mit den Firmen Automobile Bavaria und MHS Truck & Bus eine der größten Autohändlergruppen in Mittel- und Osteuropa. Zudem übernimmt er ab 2006 Vertretungen der Firma BMW im Großraum München: Autohaus Michael Schmidt in Starnberg, Wolfratshausen, Germering und Bad Tölz, kurz danach kommt die Luxusmarke Rolls-Royce hinzu mit einem Showroom in München und einem Service in Baierbrunn, aber auch in Bukarest.

Michael Schmidt Stiftung kulturell engagiert

Beharrlichkeit, Intelligenz, Risikobereitschaft und konstanter Einsatz sind einige seiner wichtigsten Charaktereigenschaften, die er über die Jahre gezeigt hat. Michael Schmidt ist wohl der erfolgreichste siebenbürgische Unternehmer weltweit, der sich zugleich den Siebenbürger Sachsen stark verbunden fühlt. Die 2010 gegründete Michael Schmidt Stiftung verfolgt als Hauptziel den Erhalt des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes sowie Bildungsprojekte zur Förderung der deutschen Sprache in Rumänien. Einen großen Schritt macht die Stiftung 2012, als sie – zusammen mit Peter Maffay – das großangelegte Kulturprojekt „Haferland Kulturwoche“ initiiert. Die Kulturwoche findet jährlich in mehreren Ortschaften des Kreises Kronstadt wie Keisd, Reps, Bodendorf, Deutsch-Kreuz, Deuschweißkirch, Schweischer, Meschendorf und Radeln statt. Die beiden Ausgaben der Kulturwoche mit ein paar tausend Teilnehmern haben die Region stärker sichtbar und bekannt gemacht.

Die jüngsten Projekte der Stiftung sind die Filmproduktion „Orgeln in Siebenbürgen. Eine Reise zu den eigenen Wurzeln“, die vollständige Restaurierung der Barockorgel in der über 200 Jahre alten evangelischen Kirche in Deutsch-Kreuz, der Wiederaufbau des Pfarrhauses in Deutsch-Kreuz aufgrund der ursprünglichen Baupläne. Im selben Ort sollen in den nächsten zwei Jahren zwei Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert restauriert werden.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Wirtschaft, deutsch-rumänische Beziehungen, Ehrung, Michael Schmidt Stiftung

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