14. Juni 2010

Der Panflöte hinreißende Klangfarben entlockt

In Siebenbürgen war die Panflöte ein Instrument mit langer Tradition. In Deutschland hingegen ist sie ein eher seltenes Instrument, das auch in den Musikschulen kaum zu finden ist. Die Brüder Udo und Ingo Hermann jedoch überraschen seit vielen Jahren mit außergewöhnlichen Klängen. Auf ihrer CD „PANDUO“, die Ende 2008 erschienen ist, beweisen sie ihr Können mit einem vielseitigen, anspruchsvollen Repertoire in allen Stilrichtungen.
Die Panflöte wurde den Brüdern quasi in die Wiege gelegt. Dies verdanken sie ihrem Vater Georg Werner Hermann, ehemaliger Solotrompeter an der Staatsphilharmonie von Arad, der heute als Musiklehrer neben Trompete und Blockflöte auch Panflöte im Raum Stuttgart unterrichtet (Marbach und Murrhardt). Die Eltern, Waltraud und Georg Werner, übersiedelten 1990 aus Siebenbürgen nach Deutschland.

Udo, der heute 19 Jahre ist und Physik studiert, startete seine musikalische Laufbahn bereits mit sechs Jahren auf der Panflöte. Der 15-jährige Bruder Ingo fing bereits mit fünf Jahren an. Seit 2000 sind beide mit ihren Panflöten mehrfache Preisträger vieler Musikwettbewerbe. Doch der Weg zur Teilnahme war ein sehr steiniger mit einem anfangs nicht zugelassenen Instrument. Sie sind nämlich Pioniere mit der Panflöte auf Bundesebene beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und waren mehrfache Landessieger in Baden-Württemberg, sowohl bei „Jugend musiziert“ als auch beim Landeswettbewerb des Tonkünstlerverbands.
Zusätzlich zum Panflötenunterricht mit Vater Georg Werner besuchten die Brüder Panflötenkurse an Musikakademien bei namhaften Dozenten wie Damian Luca aus Belgien, Matthias Schlubeck und Ulrich Herkenhoff aus Deutschland und Nicole Andris aus der Schweiz. Neben der Panflöte spielen Udo und Ingo auch Klavier, Trompete, E-Bass, E-Gitarre. Mit der Kirchenband der Markuskirche, die von Udo geleitet wird, sind sie oft zu hören.

Auf ihrer CD „PANDUO“ sind sowohl getragene Stücke wie „Einsamer Hirte“ von Gheorghe Zamfir als auch temperamentvolle wie „Hora mixta“ mit rasanten Läufen zu hören. Zudem findet sich „Czárdás“ von Vittorio Monti, die „Lerche“ (Ciocârlia) aus der rumänischen Folklore und „Hora staccato“.

Die beiden Profis spielen teils im Duo mehrstimmig, teils einstimmig mit Klavierbegleitung. Ihr Repertoire bewegt sich von Klassik und Folklore bis hin zu modernen Stücken. „Das Schöne an der Panflöte ist, dass man so vieles Unterschiedliches machen kann“, sagt Udo, der wie sein Bruder die höchsten technischen Herausforderungen liebt. Ingo trat seit seinem zehnten Lebensjahr schon mehrmals als Solist in Konzerten der Blaskapellen mit dem Stück „Einsamer Hirte“ auf, beispielsweise mit der Siebenbürger Blaskapelle aus Stuttgart. Udo hat mit einer Rockband auch schon einmal ein ursprüngliches Querflötensolo aus „Locomotive Breath“ von Jethro Tull mit der Panflöte gespielt. Udo und Ingo (aus der Jugendgruppe der Kreisgruppe Backnang) waren bereits mehrfach auf Tournee mit dem SWR4-Weihnachtskonzert, wo sie neben Solisten wie Andrea Berg und Tony Marshall auftraten. Im November 2009 waren sie beim SWR-Fernsehen mit auf Sonntagstour: „von Backnang bis zum Schwäbischen Wald“ und mit dem Stück „Hora Staccato“ in den Aspacher Weinbergen zu sehen. In der Sendung „Musik aus dem Ländle“ waren sie schon zwei Mal mit Interview und jeweils drei Titeln zu hören. 2008 wirkten sie bei der Eröffnung des Heimattages in Dinkelsbühl mit.

Die Panflöte, die ursprünglich aus Rumänien stammt, unterscheidet sich von der Panflöte aus dem Hochland Südamerikas, die etwas luftiger klingt, durch einen satteren, klaren Klang. Die Halbtöne ergeben sich durch das Kippen des Instruments. Den Namen hat die Panflöte aus der griechischen Mythologie. Nach der Sage wollte der Hirtengott Pan eine Nymphe zur Frau nehmen. Als diese ablehnte, wurde sie in ein Schilfrohr verwandelt, aus dem sich Pan das Instrument schnitt und seinen Kummer musikalisch ausdrückte. Auch Udo und Ingo Hermann entlocken der Panflöte hinreißende Klangfarben. Auf der Internetseite www.panduo.de können Interessierte Konzerttermine erfahren, Kostproben der einzelnen Stücke hören und ihre CD erwerben.

wh

Schlagwörter: Musik, CD

Bewerten:

8 Bewertungen: ++

Neueste Kommentare

  • 20.04.2011, 23:50 Uhr von Klassiker: Alles schön und gut. Nur: "Der einsame Hirte" ist von James Last, nicht vom Panflöten-Virtuosen ... [weiter]

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.