18. August 2014

Wie an der Nordsee: Tanzgruppe Nieder-Olm im Salinental

Zu ihrer jährlichen Wanderung trafen sich die Mitglieder der Siebenbürgisch-Sächsischen Tanzgruppe Nieder-Olm am 14. Juni. Ausgangspunkt für den ausgedehnten Entdeckungsspaziergang entlang der Nahe war der große Parkplatz an der Saline Karlshalle im Tal der Nahe bei Bad Kreuznach. Mit von der Partie waren 15 Erwachsene und sechs Kleinkinder, sozusagen der hoffnungsvolle Nachwuchs, die Küken der Nieder-Olmer Tanzgruppe.
Die steil aufragenden Felsformationen des Rheingrafensteins auf der einen und die sanft ansteigenden, mediterranen Weinhänge auf der anderen Seite der beschaulich dahin fließenden Nahe boten eine malerische Kulisse. Gleich beim Einstieg ins Salinental stehen sechs imposante Gradierwerke mit acht Meter hohen Schwarzdornwänden und einer Gesamtlänge von etwa 1400 Metern. Unzählige Wassertropfen rieseln unentwegt an den Heckenwänden herab in große Auffangbecken. Feinste Tropfen verteilten sich auf der Haut und der Kleidung der langsam vorbeiziehenden Wanderer. Benetzte man seine Lippen mit der Zunge, konnte man den salzigen Geschmack verspüren, den die in der Luft zerstäubenden Wassertropfen verursachen. Das Empfinden einer Meeresbrise, die einem ins Gesicht bläst, stellte sich bei vielen ein. Tatsächlich entspricht der Salzgehalt der Luft im Umfeld der Saline der einer frischen Brise an der Nordsee. Das schwach salzhaltige Wasser der Bad Kreuznacher Solequelle, die aus 500 Metern Tiefe ins Salinental sprudelt, wird mit elektrisch angetriebenen Pumpen, früher anhand von großen Wasserrädern, auf die Gradierwerke gefördert. Seit 280 Jahren wird in den Gradierwerken des Salinentals zwischen den Heilbädern Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg so die Luft in der Umgebung mit Salzbestandteilen angereichert.
Die Tanzgruppe Nieder-Olm vor dem historischen ...
Die Tanzgruppe Nieder-Olm vor dem historischen Wasserrad der Saline Karlshalle in Bad Kreuznach. Foto: Rosina Probsdorfer
Nach so viel geballter Theorie stärkten wir uns zunächst auf einer Wiese mit einer Brotzeit aus „Weck, Worscht und Woi“ und steuerten als nächstes Ziel einen großen Spielplatz mit allen Arten von Schaukeln, Rutschen, Klettergerüsten an. Hier konnten sich die Kleinen nach Herzenslust austoben. Der Tag fand seinen Ausklang in geselliger Runde an einer langen Tafel auf der Terrasse des Brauwerks von Bad Kreuznach, einer kleinen privaten Bierbrauerei, bei einem zünftigen Abendessen und herrlichem selbst gebrautem Bier. Inge Erika Roth, Leiterin der Tanzgruppe, bedankte sich bei allen Wanderern für ihr Kommen und aktives Mitmachen, vor allem aber bei den „Tanzgruppen-Küken“, die tapfer die Strapazen des Tages durchgestanden und wohlbehalten überstanden hatten. Ein besonderer Dank geht an Hans Probsdorfer für die Ausarbeitung der Wegstrecke, die Beschaffung des Bollerwagens, die Absprache mit dem Brauhaus und die Logistik der Getränkebevorratung für unterwegs. Der diesjährige Wandertag der Tanzgruppe hat gezeigt, dass gemeinsame Unternehmungen abseits des Tanzparketts das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und ein willkommener Ausgleich zu der manchmal anstrengenden Tanzarbeit sind.

Inge Erika Roth

Schlagwörter: Nieder-Olm, Tanzgruppe, Wanderung

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