Die Heimattage Baden-Württemberg erfreuen sich einer langen Tradition, finden jährlich immer in einer anderen Stadt des Bundeslandes statt und dienen dem Zusammenwachsen der unterschiedlichen Regionen und Gemeinschaften, indem sie in vielfältiger Weise Veranstaltungen im Jahresverlauf anbieten. Diese erfahren im Festumzug ihren jeweiligen Höhepunkt, zu dem Gruppen aus allen Landesteilen anreisen. In diesem Jahr wollte die Landesgruppe Baden-Württemberg den Akzent auf die Weiterführung unserer kulturellen Traditionen durch die Kinder legen, indem diese, gemeinsam mit ihren Eltern, in siebenbürgischer Tracht auftraten. Dabei führten die Teilnehmer jeweils die Festtracht ihres siebenbürgischen Heimatortes vor.

Nach unserer pünktlichen Ankunft und der Anmeldung in der Festhalle der Stadt unternahmen wir einen Bummel durch die Altstadt von Rottenburg, die bereits festlich geschmückt den Umzug erwartete. Wir lauschten dem spontanen Platzkonzert einer teilnehmenden Blaskapelle vor dem Sitz der Diözese und stärkten uns für den Auftritt, bevor wir die Trachten anlegten, um uns an den zugewiesenen Aufstellungspunkt zu begeben.

Aufgrund der Ablauforganisation, welche die vielen teilnehmenden Gruppen auf dem Umzugsparcours und die Fernsehübertragung berücksichtigen musste, kam es zu Verzögerungen und es dauerte etwas lange, bevor wir losmarschieren konnten. Trotz dieser Wartezeit verhielten sich die Kinder geduldig, was an dieser Stelle ein großes Lob verdient. Es zeigte sich wieder, wie auch bei anderen Anlässen, dass die Kinder, die sich für die Tanzgruppe interessieren, frühzeitig lernen, aus Rücksicht auf unvorhergesehene Umstände diszipliniert und geduldig zu sein. Als es endlich losging, sorgte unsere Gruppe für anerkennenden Applaus sowohl der Zuschauer, welche die Straßen säumten, als auch der Ehrengäste auf der Tribüne, unter denen sich der Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann, der Bürgermeister von Rottenburg, Stephan Neher, und der Bischof der Diözese Rottenburg – Stuttgart, Gebhard Fürst, befanden. Leider fiel die Präsentation unserer Gruppe während der Fernsehübertragung etwas kurz aus, da wenig später der Landesvater interviewt wurde. Dies konnte jedoch zu dem Zeitpunkt keinem der Teilnehmer die gute Laune trüben. Nach Beenden unseres Umzugs genossen die Eltern noch die spätherbstliche Nachmittagssonne im nahegelegenen Biergarten, während die Kinder die angegliederte Minigolfanlage nutzten. Zügig, aber vor allem sicher kamen wir dann wieder in Sachsenheim an. Ein langer und ereignisreicher Tag ging zu Ende, der hoffentlich allen Spaß gemacht hat, war es doch ein gelungener Ausklang der Sommerferien im Bundesland, das uns zur Heimat geworden ist.

Helge Krempels