18. Januar 2016

Adventsfeier der Kreisgruppe Freiburg i. Br.

Fast 100 Gäste erschienen am 13. Dezember in der Lutherkirche in Freiburg und folgten der Predigt des Gastgebers Pfarrer Horst Herbert vor dem monumentalen Kreuz. Der Bibeltext aus dem Trostbuch, Jesaja 40,1 („Tröstet, tröstet mein Volk!“), stand im Mittelpunkt seiner Worte und kündigte den „Freudenboten“ in der Adventszeit an.
Vielleicht waren die Trostworte auch der Lutherkirche geschuldet, die 1953 von den ostdeutschen Vertriebenen aus eigenem Antrieb und eigenen Spenden erbaut worden ist. Noch steht sie neben den Unikliniken der Stadt. Dem Zeitgeist und anderen Erwägungen ist ihre anstehende „Entwidmung“ zu verdanken, d.h. ihre feierliche Enthebung aus dem sakralen Bereich. Dann wird sie zum Hörsaal für 400-460 Studenten umfunktioniert.

Gleichzeitig soll Pfarrer Horst Herbert nach fast 19-jähriger Dienstzeit in den Ruhestand entlassen werden (Lutherkirche, Sonntag, den 27. Dezember 2015, 15.00 Uhr).

Erfrischend und professionell spielten die beiden Studenten der Musikhochschule Stuttgart, Theresa Fritsche (Klarinette) und Maximilian Braisch (Fagott ), dessen Großeltern im Hermannstädter Gymnasium „Ursulinenkloster“ tätig waren.
Die Solisten Theresa Fritsche und Maximilian ...
Die Solisten Theresa Fritsche und Maximilian Braisch bei der Adentsfeier in Freiburg. Foto: Horst David
Klassisches und Modernes boten die jungen Künstler kunstvoll und bei bester Akustik in der Lutherkirche dar: Stücke von J. S. Bach (Duett BWV 803) zu E. Humperdinck (eigenes Arrangement): „Hexensiziliane und Abendsegen“ zu Bela Bartoks Tänzen und Melodien der Volksgruppen Rumäniens. Nicht nur ihnen, sondern auch dem Klavierspiel der Freiburger Musikstudentin Laura Marc zu den Weihnachtsliedern, die der „Chor der Gäste“ sang, war der Applaus sicher.

Und was wäre Advent in Freiburg ohne das bewährte Schauspielerehepaar Lisbeth Felder und Karl-Heinz Maurer? Ihre Kunst, vorzutragen, zu erheitern oder besinnlich zu stimmen, gelingt immer, ob ein „Gedicht ohne Titel“ von Miroslaw Holub, ein Text „Wie man vollkommen Weihnachten malt“ von Jules Supervielle oder die Erzählung „Das Neujahrslied von Johann-Peter-Hebel, dem alemannischen Mundartdichter („größter deutscher Erzähler“ nach Hermann Hesse).

Die liebevoll von den Helfern gedeckten Tische, Kaffeeduft mit einbeschlossen, vor einer Kuchen- und Mehlspeisen-Theke, die einige Sterne verdient hätte, bedankte sich Sigrun Kelp, Vorsitzende der Kreisgruppe Freiburg, für die Jahre, in denen Pfarrer dem Verein die evangelische Kirche geöffnet hat und wurde mit Applaus bei der Mitteilung bedacht, auch in der nächsten Legislatur mitzumachen. Auch Pfarrer Werner Knall war anwesend und wurde begrüßt. An ihn ergeht der Dank, den Mitgliedern der Landsmannschaft von 1973-1997, in den Jahren nach der Aussiedlung, eine zweite Heimat in der evangelischen Zachäusgemeinde geboten zu haben. Auch die Kreisvorsitzendenden der letzten Jahrzehnte (Manfred Huber, Ernst Prediger und Karin Speck) nahmen gesprächsaktiv an der Feier teil, der Büchertisch (Jahrbuch 2016) u.a. erfreute sich bei den Lesehungrigen großer Aufmerksamkeit, zumal die junge Autorin Iris Wolff, die in Freiburg lebt, mit unter den Gästen war. Der Autor des Buches „Rumänien, der unbekannte Nachbar“, Manfred Kravatzky, stellte sein Buch mit der Absicht vor, den „Wissenstand“ über Rumänien zu ergänzen, als „Land, das einzigartig ist“ und „sich selbst allzu sehr im Weg steht“.

Mit der Hoffnung, auch im nächsten Jahr Gäste einer evangelischen Kirche in Freiburg zu sein, gab es noch lange Gespräche vor dem Abschied von der Lutherkirche und ihrem Pfarrer.

Manfred Huber

Schlagwörter: Freiburg, Adventsfeier

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