17. Juli 2011

Prof. Dr. George Guțu in Berlin ausgezeichnet

Im Rahmen eines Festaktes überreichte der Botschafter Rumäniens, Dr. Lazăr Comănescu, am 4. Juli in der Berliner Botschaftsresidenz dem Leiter des Bukarester Lehrstuhls für Germanistik, Prof. Dr. George Guțu, den „Orden für kulturelle Verdienste im Range eines Ritters“ (Ordinul pentru merite culturale in grad de cavaler).
Der um die Wiederbelegung der germanistischen Wissenschaften nach dem Niedergang während der kommunistische Ära in Rumänien wie kein Zweiter verdiente George Guțu nützte seine Dankrede – die er im Namen seines ganzen Lehrstuhls verstanden wissen wollte – zu eindringlichen Hinweisen auf die abermals gefährdete Situation der Germanistik im postrevolutionären demokratischen Land.

George Guțu strich dabei die folgenden Aspekte heraus: Abwanderung der deutschen Minderheit aus dem Land; das ihm nur schwer erklär­liche ineffiziente Verhalten bundesdeutscher Kulturinstitutionen in Rumänien; Passivität der zuständigen Bukarester Behörden; Aufhebung der vom ehemaligen Unterrichtsminister Dr. Andrei Marga verfügten germanistikfreundlichen Leitlinien durch dessen Nachfolger. Dies alles, führte George Guțu aus, bedrohe nicht zuletzt auch die seit Titu Maiorescu (1840-1917) lebendige für die gesamte rumänische Kultur „unschätzbar wichtige“ deutsch-rumänische geistige Wechselbeziehung. „Die rumänische Kultur“, sagte er, „ist ohne den deutschen Einfluss nicht denkbar“.

In einem in kleinstem Kreis geführten Gespräch mit dem Botschafter, an dem auch der eigens zu Guțu Ehrung aus München angereiste Schriftsteller Dr. h.c. Hans Bergel teilnahm, wurden konkrete Maßnahmen zur Beseitigung der Mängel erörtert. Dass rund 18000 bundesdeutsche Wirtschaftsunternehmen in Rumänien tätig sind, muss nach Ansicht des Botschafters dabei eines der Hauptargumente sein. Der international angesehene wie erfahrene und politisch einflussreiche Dr. Comănescu, den eine herzliche Freundschaft mit Bergel verbindet, sagte seine Hilfe ohne Zögern zu.

An dem Empfang mit Abendessen in der Botschaft nahm auch der kanadische Botschafter in Berlin, Dr. Peter Boehm – Sohn siebenbürgischer Eltern –, mit Gattin und die Direktorin des Rumänischen Kulturinstituts in Berlin, Cristina Hoffman, teil.

Schlagwörter: Ehrung, Germanistik, Rumänien, Berlin

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