15. November 2013

Tagung in Klausenburg: Gabriel Bethlen und Europa

Die Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg veranstaltete am 24.-26. Oktober 2013 zusammen mit der Eötvös-Loránd-Universität Budapest, dem Geschichtsinstitut der Ungarischen Akademie in Budapest, der Universität Debrezin und anderen Einrichtungen aus Rumänien und Ungarn die hochrangig besetzte internationale Tagung „Gabriel Bethlen und Europa – 400 Jahre seit seiner Thronbesteigung“.
Der siebenbürgische Fürst, der auf den Tyrannen Gabriel Báthory folgte, wurde nicht nur von den Siebenbürger Sachsen als Retter in der Not gefeiert. Er versuchte auch, das in der Schlacht von Mohács untergegangene Königreich Ungarn wiederherzustellen und verschaffte Siebenbürgen, auch durch die Teilnahme am Dreißigjährigen Krieg auf Seiten der antikatholischen Kräfte, ein bis dahin unerreichtes internationales Ansehen. Mehrere unter den insgesamt 69 Referierenden behandelten die Rolle der Siebenbürger Sachsen in der Bethlen-Ära oder deren Haltung zu diesem herausragenden siebenbürgischen Fürsten.

Prof. Paul Niedermaier und Prof. Dr. András Kovács gingen unter anderem auf die von der Sächsischen Nationsuniversität unter Leitung des Sachsengrafen Koloman Gotzmeister errichteten und im Komplex der Karlsburger Festung heute noch erhaltenen Basteien ein, sowohl hinsichtlich ihrer Größe also auch hinsichtlich der schnellen Bauzeit sehr beeindruckende Wehrbauten. Dr. Konrad Gündisch schilderte das fast durchwegs positive Bild, das die siebenbürgische Chronistik und Geschichtsschreibung von diesem Herrscher gezeichnet haben. Das, obwohl er sich zunächst geweigert hatte, das von Gabriel Báthory handstreichartig besetzte und an den Rand des Ruins gebrachte Hermannstadt zurückzugeben; erst der demonstrative Schulterschluss aller Siebenbürger Sachsen am 10. Dezember 1613 in Schäßburg und der nunmehr einheitlich und sehr nachdrücklich ausgeübte Druck zwang Bethlen dazu, die Stadt im Jahr 1614 endlich zu räumen und ihre Freiheit wiederherzustellen.
Tagungsprogramm mit dem Bildnis von Gabriel ...
Tagungsprogramm mit dem Bildnis von Gabriel Bethlen, Fürst von Siebenbürgen.
In ihrem Vortrag widmete sich Prof. Dr. Enikő Rüsz-Fogarasi, die Hauptorganisatorin der Veranstaltung, dem Verhältnis zwischen Klausenburg und dem siebenbürgischen Fürsten. Wenn vom Bergbau, dem Münzwesen, der Goldschmiedekunst oder dem Handel Siebenbürgens in dieser Zeit die Rede war, wurde stets auf die Rolle der Siebenbürger Sachsen gebührend hingewiesen.

KG

Schlagwörter: Klausenburg, Geschichte, Tagung

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