6. März 2014

Brigitte Drodtloffs Kurzfilm „Mensch“ ausgezeichnet

Der Kurzfilm „Mensch“ (Deutschland, Rumänien 2014) von Brigitte Drodtloff (Regie und Drehbuch) hat das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten. Die Deutsche Film- und Medienbewertung Wiesbaden (FBW) vergibt qualitativ hochwertigen Filmen die Prädikate „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“. Anlässlich dieser Auszeichnung erklärte die siebenbürgische Regisseurin: „Jetzt kann ich den Film getrost auf Festivals schicken.“ Drodtloff erhofft sich zudem Fördergelder für ihr neues Filmprojekt, ein historisches Musikdrama über die kometenhafte Karriere des Pianisten und Komponisten Carl Filtsch (1830-45), des siebenbürgischen Wunderkindes (nähere Informationen hierzu bietet die Website www.filtsch.de).
Der 10-minütige Kurzfilm „Mensch“ (FSK ab 6 Jahren freigegeben), eine Independent-Produktion von TRIARTE INTERNATIONAL Brigitte Drodtloff, Hifi Produktion - Laura Baron Georgescu, Lanapul Film - Jörg Schnitger, ist eine filmische Parabel über Friedfertigkeit und die Natur des Menschen. Als Darsteller wirken Marcel Iures, Magda Catone, Cristian Nicolaie, Silviu Biris, Eva Biris und Christel Ungar-Țopescu mit. Kameramann Frank Glencairn war für die Bildgestaltung verantwortlich. Die Filmmusik komponierte Anne Nikitin.
Szenenbild aus Brigitte Drodtloffs Kurzfilm ...
Szenenbild aus Brigitte Drodtloffs Kurzfilm „Mensch“: Marcel Iuris spielt den Gebenden in Bukarest.
Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung Wiesbaden begründete ihre Entscheidung, das Prädikat „besonders wertvoll“ zu vergeben, wie folgt: „Ein Mann geht aufmerksam um sich schauend durch ein von Armut gezeichnetes Bukarest. In seinem schweren Rucksack könnte sein gesamtes Leben verborgen sein. Für ihn scheint es kein Woher und kein Wohin zu geben. Mit seinem improvisierten Stand auf dem Wochenmarkt erntet der Fremde Missgunst und Gewalt. Statt Waren zu verkaufen wie die ums Überleben kämpfenden Gemüsehändler, verschenkt er ungläubigen Passanten Dinge, die er mit sich führt. Ein kleines Mädchen zieht mit Puppe und Teddy glücklich von dannen, eine Frau nimmt die Ohrringe, ein junger Mann ein funktionierendes Handy. Provoziert von seiner Freizügigkeit reißen die nun aufgebrachten Händler dem Sonderling gierig die entgegengestreckten Geldscheine aus den Händen und verprügeln ihn. Nur das kleine Mädchen hat die Botschaft verstanden und verschenkt ihren Teddy weiter. Einer Parabel gleich erzählt die kurze Geschichte eindrucksvoll vom Geben und Nehmen. Der Gebende, hervorragend gespielt von Marcel Iuris, wird gebrandmarkt, weil er frei ist vom Anspruch, etwas zu besitzen. Er will nur sein und nicht haben und erntet dafür Hass und Gewalt. Vielleicht will er auch etwas abschütteln, hinter sich lassen. Die Geschichte lässt viel Raum für die Gedanken des Zuschauers. Sie könnte überall auf der Welt spielen, mit dem sensiblen Blick der Regisseurin auf die gesellschaftlichen Missstände ihrer Heimatstadt stimmt die Verortung aber einmal mehr. Mit ruhigen Bildern fängt die Kamera Armut und Tristesse des heutigen Bukarest ein. Menschen, in Bademäntel gehüllt, lassen auf der Straße den Tag an sich vorbei ziehen. In dem ganzen Braun und Grau wirkt das junge Brautpaar vor der Kirche wie ein kurzer Licht- und Hoffnungsschimmer. Bei einigen Marktszenen holpern Dialoge und Bildgestaltung ein wenig. Die sonst ruhigen starken Sequenzen des Films überzeugen jedoch in ihrer Komposition. Der Reisende kommt aus dem Nichts und geht dem Anschein nach, zwar wieder mit nichts aber frei, in die Welt hinaus.“

CS

Schlagwörter: Film, Auszeichnung

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