16. April 2014

Großmeister der Live-Performance: Peter Maffay

Bei seinem Clubkonzert am 24. März im Hard Rock Café in München erwies sich Peter Maffay als Großmeister des Live-Auftritts. Über gute Strecken hinweg klang er noch kraftvoller, intensiver und überzeugender als die ohnehin brillante Darbietung auf seinem aktuellen Album „Wenn das so ist“, welches das sechzehnte ist, mit dem er auf Anhieb Platz 1 der Charts eroberte und sich als absoluter Rekordhalter positionierte. Der Sänger und Songschreiber ist seit 44 Jahren im Show-Business und erfreut sich ungebrochen größter Beliebtheit. Maffay, der sich mit seiner Stiftung in Deutschland, Rumänien und auf Mallorca seit Jahren beherzt für Kinder in Not einsetzt, spendete den Erlös aus dem Ticketverkauf dem Münchner Waisenhaus und dem Ambulanten Kinderhospiz München.
In feuerrotem Hemd, entspannt auf einem Hocker sitzend, die Taylor-Gitarre fest im Griff, so sang Maffay eine Auswahl neuer Songs mit atemberaubender Intensität, beeindruckender Stimmgewalt und Nuancenvielfalt. Mit seiner hochkarätigen Band zauberte er im Clubambiente des Hard Rock Cafés vom ersten Augenblick an eine funkensprühende Atmosphäre herbei, die an Professionalität nicht zu überbieten ist. Ein musikalisches Highlight jagte das nächste und das restlos begeisterte Publikum sang frenetisch mit. Mit zwei selbst geschriebenen Songs („Niemals war es besser“ und „Wenn der Himmel weint“) drehte Maffay von Anfang an so richtig auf mit erdigem Rock, verpackt in sattem Sound. Die Rockballade „Wer liebt“ schlägt zarte Saiten an und besticht durch einen Refrain, der einen nicht mehr loslässt. Bob Dylans melancholischer Folksong wird zur Biker-Hymne „Gelobtes Land“ verwandelt. Und wenn Maffay singt, er habe „Zwei Zylinder voll Adrenalin“, so glaubt man sogar, eine ganze Tankfüllung davon zu hören und selbst zu spüren. Die nächsten beiden Songs sind thematisch miteinander verbunden. Während der Titel „Wenn das so ist“ uns das Szenario einer Welt vor Augen hält, die sich selbst zerstört, so dass nichts mehr übrig bleibt, bietet „Halleluja“ eine Lösung an: Vertrauen und der Glaube an die Macht der Versöhnung sind stärker als der Hass. Kraftvoll, monumental, ja majestätisch erklingt dieser Song, der unter die Haut geht. Bei der letzten Nummer „Sie bleibt“ fusionierten Funk- und Rockelemente und erzeugten einen mitreißenden Groove. Die nach einem effektvoll eingebauten Schein-Finale fortgeführten Refrains einzelner Songs, z.B. „Wer liebt“, „Nur du hörst“ oder „Gelobtes Land“, animierten das Publikum zum Mitsingen und heizten die Stimmung immer wieder an. Maffay und Band boten erstklassige Songs, die neben den bekannten Stärken des Rockstars auch neue und überraschende Interpretationsmodi offenbarten.
Peter Maffay und Band im Hard Rock Café in ...
Peter Maffay und Band im Hard Rock Café in München. Foto: Ricky Dandel
Der lebensbejahende Song „Niemals war es besser“, den Maffay als Zugabe drauflegte, versprühte Optimismus und die Aufforderung, das Glück im Hier und Jetzt zu suchen und zu finden. Der Titel wirkt programmatisch: Niemals war Peter Maffay besser, als ihn die Fans an diesem Abend erleben durften. Nach dem Konzert überreichte er dem Hard Rock Café eine Lederjacke und ein Paar Cowboystiefel, die, so Maffay, „viele Kontinente gesehen und durch etliche gelobte Länder gefahren“ sind. Sie werden neben anderen Memorabilien, z.B. den Gitarren von Eric Clapton, The Who oder Kiss, dem Münchner Hard Rock Café zu weiterem Glanz verhelfen.

Ricky Dandel

Schlagwörter: Maffay, Konzert, München

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