30. April 2014

Großer Künstler des Post-Avantgardismus

Der Kunstmaler, Grafiker, Zeichner und Illustrator Radu-Anton Maier, ein wichtiger Vertreter der „explosiven Generation“ Rumäniens der 1960er bis 1970er Jahre, hat international Akzente gesetzt als Vertreter des Post-Avantgardismus. Am 28. April feierte der in Klausenburg geborene Künstler seinen 80. Geburtstag. Maier lebt heute in der oberbayerischen Kreisstadt Fürstenfeldbruck, wo er, unterstützt von seiner Gattin Dr. Svetlana Maier, die Galerie RaduArt betreibt. Der Künstler und sein Werk werden heuer laut einer Pressemitteilung von Dr. Svetlana Maier in verschiedenen Ausstellungen gewürdigt. So zeigt die Galerie des Generalkonsulats von Rumänien in München (Richard-Strauss-Straße 149) die Ausstellung „Radu – Große Retrospektive“ (Vernissage am 23. Mai, 18.00 Uhr; Dauer bis 15. Juni). Das Kunstmuseum für zeitgenössische Kunst in Klausenburg präsentiert vom 3. Juli bis 3. August 2014 eine Einzelausstellung mit 80 Werken aus allen Schaffensphasen des Malers. Die Serie von ähnlichen kulturellen Aktionen in diesem Jubiläumsjahr wird sowohl in Rumänien, als auch in Deutschland, Italien und USA entsprechend fortgesetzt.
Das System der Symbole, mit denen der Maler arbeitet, pendelt ständig zwischen archetypischen Universen, überlagert durch visionäre Atmosphären, als Quelle für subtile erzählerische Metaphern, in dem Bestreben, die Zweidimensionalität zu überwinden. Mit kleinformatigen kubistisch geprägten Zeichnungen und Ölbildern beginnt der junge Künstler seine erfolgreiche Karriere am „Institut für bildende Künste Ion Andreescu“ in Klausenburg. Zwölf Semester lang hatte er international bekannte Professoren an seiner Seite, wie Theodor Harsia, Petre Abrudan, Alexander Mohi, Aurel Ciupe oder Corneliu Baba. Nach Abschluss des Studiums wurde Radu Maier wissenschaftlicher Assistent von Prof. Aurel Ciupe, einer wichtigen Persönlichkeit des rumänischen Kunstlebens. Radu wird nach kurzer Zeit als wissenschaftlicher Assistent auch bei Prof. Corneliu Baba in Bukarest tätig.

Seine ständige Suche nach neuen wegweisenden Formen und Darstellungsmöglichkeiten führt den Maler zu ersten Kontaktaufnahmen mit der europäischen Kunstszene, als Student der italienischen Akademie der Künste in Perugia.
Der Jubilar Radu-Anton Maier ...
Der Jubilar Radu-Anton Maier
Die künstlerische Karriere des Malers bekommt auf dramatische Weise einen Tiefschlag, mitten in der Lockerung Rumäniens der 1970er Jahre: Ein großes Fresko (42 qm) wird aufgrund eines Beschlusses der damaligen kommunistischen Parteiführung im Kulturzentrum „Cinema-Republica“ über Nacht abgedeckt, da es durch darin enthaltene „vermehrt dekadente Elemente“ eine „tiefe Feindschaft gegen die Arbeiterklasse“ vorweise.

Der Künstler verlässt aus Protest das Land und lässt sich endgültig in Deutschland nieder. Dies führt den jungen Maler für einige Jahre in eine Phase intensiver Auseinandersetzung mit den mediterranen Altertümern in Ländern wie Italien, Spanien, Griechenland, Türkei, Tunesien, Ägypten, zudem mit der Frage nach der Bedeutung der Ruinen als technischem Gestaltungselement für die Serien „Magna Graecia“, „Vestigium de Profundis“ und „Nymphaeum“.

Der Künstler wird allmählich in Europa immer bekannter, nimmt regelmäßig an der Großen Kunstausstellung in München (1980er und 1990er Jahren) teil und hat Einzelausstellungen in der ganzen Welt: im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), in Frankreich, Belgien, Italien sowie in Brasilien und vor allem in den USA, in New York, an der berühmten Lincoln-Gallery.

Seit 1990 arbeitet Radu-Anton Maier mit Kompositionen auf mittel- und großformatigen Leinwänden, verstärkt durch die enorme Wirkung der Mischung von Öl- und Akrylfarben, hervorgehoben durch Farb- und Komplementär- sowie durch Hell-Dunkel-Kontraste. Die Monumentalität der Werke entsteht durch die Häufung der Leitmotive wie Kolonaden und Arkaden in der Bildorganisation, wo die Regie der Gestaltung eine oder viele Lichtquellen vollständig übernimmt, wie in den Gemälden „Am Strand“, „Astrum III“, „Tramonto blu“, „Donaudelta III“. Die räumlichen Strukturen werden konsequent auf diverse Konturen durch Wasser und dessen Reflexe hervorgehoben, oder durch Nebel in Undeutlichkeit versetzt.

Radu Maier wird erst nach 1990 die Beziehungen mit Rumänien wieder aufnehmen, wo er nun periodisch in den wichtigsten Galerien und Museen des Landes ausstellt. In Klausenburg finden fünf Einzelausstellungen im Nationalmuseum statt. 1999 wird er - „aufgrund seiner Verdienste um die Konsolidierung des Renommees und Prestiges der rumänischen Künste, auf der ganzen Welt“ – der Titel eines Ehrenbürgers der Stadt Klausenburg verliehen.
Radu-Anton Maier: „Der Haken am Kreuz“ (2013), ...
Radu-Anton Maier: „Der Haken am Kreuz“ (2013), Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 68 cm.
Der Maler präsentiert seine Werke dem rumänischen wie dem deutschen Publikum, sei es im Brukenthal-Museum in Hermannstadt, in der Galerie „Casa Predescu“ in Bukarest oder zum wiederholten Male in der Galerie „Frezia“ in Dej. Eine Vielzahl von Bildern des Malers befindet sich in den Galerien und Museen auf der ganzen Welt.

Parallel zu seiner Präsenz in der europäischen Kunstszene ist Radu-Anton Maier im bayerischen Kulturleben stark involviert. Er errichtete ein solides kulturelles „Brückensystem“ zwischen Deutschland und Rumänien mit den Schwerpunkten Bayern und Siebenbürgen.

In der 2010 in Fürstenfeldbruck von ihm und seiner Frau Dr. Svetlana Maier gegründeten Galerie Radu Art (www.raduart.de) finden unter seiner Aufsicht Einzel-und Gruppenausstellungen statt, in denen der Künstler sich für die Intensivierung und Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwischen Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben, der Ungarn und Rumänen aus Siebenbürgen einsetzt. So entstand das umfangreiche Projekt „Künstler aus Siebenbürgen“, bekannt auch durch mehrere erfolgreiche Gruppenausstellungen. Radu-Anton Maier bleibt ein wichtiges Bindeglied für die Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen den Künstlern aus Deutschland und Rumänien und engagiert sich weiterhin für die Bekanntmachung und Verbreitung rumänischer Kultur in Deutschland ein.

Schlagwörter: Kunst, Malerei, Jubilar

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