31. August 2014

Sonderband zum 150. Geburtstag des Karpatenjägers August Roland von Spieß

Der Jagd-und Naturbuchverlag J. Neumann-Neudamm bringt anlässlich des 150. Geburtstages des legendären Karpatenjägers Oberst August Roland von Spieß (1864-1953) dessen Aufzeichnungen „Siebzehn Jahre im rumänischen Hofjagddienst“ in einer Neuauflage heraus.
„Siebzehn Jahre im rumänischen Hofjagddienst“ erschien zum ersten Mal 1940 im F.C. Mayer Verlag, München. Eine zweite unveränderte Auflage folgte 1994 im Jagd- und Kulturverlag Sulzberg/Allgäu. Nun wird die dritte Auflage mit den Korrekturen und Ergänzungen des Autors von letzter Hand neu aufgelegt. Der Verlag Neumann-Neudamm in Melsungen veröffentlicht nach „Aus den Tagebuchblättern eines alten Jägers“ (2013) diese Auflage als zweiten Band von August von Spieß in der Reihe „Jagdliche Klassiker“. Der Band erscheint in einer ansprechenden Aufmachung und mit zahlreichen Abbildungen.

Die Entscheidung König Ferdinands, Oberst von Spieß 1922 mit der Organisierung und Modernisierung der königlichen Jagden zu betrauen, war für beide eine glückliche Fügung und führte zu einem respektvollen, man dürfte fast sagen freundschaftlichen Verhältnis. Zeigte Ferdinand großes Interesse an den Naturgegebenheiten, besonders der Botanik, und eine Jagdpassion von der edelsten Seite, so brachte sein neuernannter Jagddirektor umfassende Kenntnisse über die Organisation größerer Reviere sowie das Führen des Jagdschutzpersonals als auch ausgezeichnete Kenntnisse des Landes und des Wildes mit. Neu war für letzteren das Donaudelta, wohin er zahlreiche Exkursionen und Forschungsreisen unternahm. Wenig bekannt dürfte auch sein, dass hier durch das Hofjagdamt bereits intensiver Naturschutz betrieben wurde. Zahlreiche Maßnahmen der Hege und Pflege wurden in diesen über das ganze Land verteilten Gebieten umgesetzt, wie z.B. ein jahrelanges Abschussverbot für Hirsch und Bär (7-8 Jahre), ein gänzliches Verbot für Luchs und Bartgeier. Besonders galt für das Retezatgebiet in Tälern mit interessanter Flora die Einschränkung von Überweidung, für fischreiche Gewässer herrschte ein Angelverbot. Hinzu kam unter anderem die Erschließung durch Straßen- und Hüttenbau. Dies alles machte den Retezat schon frühzeitig zu einem repräsentativen Naturschutzgebiet. In diesem Bericht über eine ungewöhnliche Dienstzeit, bis 1938, dürften wohl die Beobachtungen im Bereich der unteren Donau und des Donaudeltas die wertvollsten sein, da sie sich von dem üblichen Vorbereitungen der Hofjagden und deren Betrieb abheben und leider unter den Ornithologen zu wenig bekannt sind.

August Roland von Spieß: „Siebzehn Jahre im rumänischen Hofjagddienst“, Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen 2014, 344 Seiten, ISBN 978-3-7888-1579-0, ist ab 1. August lieferbar (siehe Webseite www.neumann-neudamm.de; E-Mail: info[ät]neumann-neudamm.de) zum Preis von 29,95 Euro (Subskriptionspreis 24,95 Euro).

Helga Stein

17 Jahre im rumänischen Hofjag
August Roland von Spiess
17 Jahre im rumänischen Hofjagddienst

Neumann-Neudamm Melsungen
Gebundene Ausgabe
EUR 29,95
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Schlagwörter: Jagd, Karpaten, Buch

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