20. Oktober 2014

Welterbe Schäßburg: Tagung in Bad Kissingen vom 21. bis 23. November

Die Akademie Mitteleuropa e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Heimatortsgemeinschaft Schäßburg in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen vom 21. bis 23. November 2014 eine Tagung zum Thema „Welterbestätten im östlichen Europa am Beispiel von Schäßburg in Siebenbürgen“.
Ein beträchtlicher Teil der ostmitteleuropäischen Weltkulturerbestätten liegt in früheren deutschen Reichs- und Siedlungsgebieten. Es sind dies vor allem die mittelalterlichen Städte, aber auch Adelssitze, Burgen, Klöster, Kirchen und Kirchenburgen. Dieses Kulturerbe wird heute als ein gemeinsames von Deutschen und ihren östlichen Nachbarn angesehen. Es gibt Kooperationen im Bereich des Denkmalschutzes, des Schutzes von Kultur- und Archivgütern, der wissenschaftlichen Erforschung und musealen Präsentation sowie der touristischen Verwertung. Am Beispiel von Schäßburg, einer der bedeutendsten von Siebenbürger Sachsen gegründeten und bis in die Gegenwart von ihnen geprägten Stadt, die bisher als einzige Stadt Siebenbürgens auf die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen worden ist, sollen Aspekte der Kultur, Sozial-, Geistes-, Bildungs- und Wirtschaftsgeschichte, Architektur- und Baugeschichte sowie des reichhaltigen kulturellen Erbes und der Bemühungen um den Erhalt beleuchtet werden. Die Bausubstanz sowie die Straßenzüge der Innenstadt von Schäßburg (die „Burg“) sind weitgehend mittelalterlich. Die massive Stadtmauer und die zahlreichen Befestigungstürme sind erhalten, ebenso bedeutende Sakralbauten (Klosterkirche, Bergkirche) und andere öffentliche Bauten sowie Bürgerhäuser. Schäßburg, ein typisches Beispiel für eine „Ackerbürgerstadt“, war ein regionales wirtschaftliches, kulturelles und kirchliches Zentrum und ein wichtiger Bildungsstandort für das deutsche Schulwesen in Siebenbürgen. Es ist eine vielfach besuchte Touristenstadt, hauptsächlich von rumänischen, deutschen, aber auch internationalen Gästen. Das gemeinsame kulturelle Erbe ist die Grundbedingung für den für Rumänien äußerst wichtigen Wirtschaftszweig des Tourismus, der seinerseits – hoffentlich – zum Erhalt des Kulturerbes beiträgt.
Bekannteste Gesamtansicht der Schäßburger ...
Bekannteste Gesamtansicht der Schäßburger Altstadt - der Burg, die 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Von links: Bergkirche, Bergschule, Zinngießerturm, Stadtpfarramt, Internat Alberthaus, Stundturm, Klosterkirche und Rathaus. Im Vordergrund der ehemalige Marktplatz, heute Hermann-Oberth-Platz. Foto: Hermann Fabini
Als Referenten konnten gewonnen werden: Dr. Dr. h.c. Christoph Machat, Denkmalpfleger: Schäßburg und seine Bedeutung als UNESCO-Kulturerbe; Dr. Nicolae Teșculă, Direktor des Stadtmuseums: „Aus Zeiten tiefster Not“. Die Pestepidemie. Brände und Überschwemmungen in der Stadt Schäßburg; Dr. Volker Wollmann, Museumsdirektor i.R.: Schäßburgs Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert; Dr. Karl Scheerer, Historiker: Schäßburg als Schulstadt; Dr. Erika Schneider, Naturwissenschaftlerin: Entstehung und Bedeutung der Evangelischen Lehrerinnenbildungsanstalt in Schäßburg; Hermann Binder, Orgelbauer: Bedeutende Schäßburger Orgelbauer; Gerhild Rudolf, Leiterin des Begegnungs- und Kulturzentrums Friedrich Teutsch der Evangelischen Kirche: Der Schäßburger Architekt Fritz Balthes. Spuren seines Wirkens; Hanni Markel, Ethnologin: Zur Herkunft der Märchen von Joseph Haltrich; Michael Markel, Germanist: Schäßburg in den Texten von Franz Hodjak; Dr. August Schuller, Stadtpfarrer i.R.: Die Evangelische Kirche A.B. in Siebenbürgen im Spannungsfeld von Kulturträgerin und Glaubensgemeinschaft sowie Hans-Bruno Fröhlich, Stadtpfarrer: Schäßburg als Ort der Begegnung.

Eingeladen zu der Veranstaltung sind Schäßburger, Siebenbürger und jede interessierte Person. Die Veranstaltung beginnt am Freitagabend mit dem Abendessen um 18.00 Uhr und ist am Sonntag nach dem Mittagessen zu Ende. Die Tagungsteilnahme kostet 60 Euro (ermäßigt für Studenten, Auszubildende, Teilnehmer aus Siebenbürgen etc. 20 Euro), inklusive Unterkunft und Verpflegung, zuzüglich Kurtaxe (3,40 Euro), gegebenenfalls Einzelzimmerzuschlag (20 Euro) für den gesamten Zeitraum. Die Tagung wird voraussichtlich von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert. Die genannten Konditionen stehen unter dem Vorbehalt der Förderzusage.

Weitere Informationen erhalten Sie von Gustav Binder. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund des Raumangebotes begrenzt. Richten Sie diese spätestens bis zum 7. November an: Der Heiligenhof, Kennwort: „Welterbe Schäßburg“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 71 47 14, Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail: studienleiter[ät]heiligenhof.de.

Schlagwörter: Schäßburg, Tagung, Bad Kissingen

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