2. Januar 2015

„DonauGrenzen in Literatur und Film“

Das Bild des verbindenden Stromes dominiert unsere Wahrnehmung der Donau – nicht zufällig stellt die Einheit von Heterogenem die Leitidee zahlreicher kulturgeschichtlich angelegter Studien dar. Doch die Donau ist gleichzeitig eine kulturell konstruierte, eine politische und auch eine natürliche Grenze.
Die Tagung „DonauGrenzen in Literatur und Film“ wurde vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde vom 6.-9. November 2014 in Tübingen veranstaltet und fand auf dem Schloss Hohentübingen statt. Im Mittelpunkt standen ein weiter Raum und eine Vielzahl an Darstellungen von Donaugrenzen. Literarische und filmische Narrative aus den verschiedenen Donauländern wurden mit mehreren Fragen konfrontiert: Wie wird die Donau als Grenze dargestellt und welche Funktionen erhalten Donaunarrative? Wie determiniert der Raum die Darstellung und wie bildet er den Rahmen für verschiedene Ordnungen? Wie modellieren und remodellieren Ideologien den Raum? Mit welchen Metaphern werden Grenzen, Schwellen und Übergänge am und im Strom illustriert? Welche Rolle haben Denkmäler für die Gestaltung des Grenzraums an der Donau? Referenten aus Deutschland, Frankreich, Österreich, aus dem böhmischen, slowakischen und südslawischen Raum, aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien legten in Vorträgen und Gesprächen Mosaiksteine zusammen, die im geplanten Sammelband als Versuch eines Überblicks von der Quelle bis zur Mündung erscheinen sollen.

Im Rahmen der Tagung fand im Stadtmuseum Tübingen eine Lesung mit der Wiener Schriftstellerin Battina Balàka statt, die mit ihrem im Suhrkamp Verlag erschienenen Roman „Eisflüstern“ einen Erster-Weltkrieg-Roman und einen historisch verkleideten Krimi vorlegte und gleichzeitig dem Strom eine für europäische Befindlichkeiten in Umbruchzeiten unverwechselbare Rolle zuwies.

O. S.

Schlagwörter: Donau, Tagung, Tübingen

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