9. Januar 2015

„Die Landwirtschaft des Burzenlandes …“/Ein Rückblick von Hans Otto Dück

Mit dem Buch „Die Landwirtschaft des Burzenlandes im historischen Rückblick. Was geschah nach der Enteignung der einst blühenden Burzenländer Landwirtschaft?“ legt der erfolgreiche Betriebswirt und Wirtschaftsberater Hans Otto Duck, Gröbenzell bei München, das dritte Buch vor, in dem er sich mit dem deutschen Anteil an der Geschichte Siebenbürgens beschäftigt („Sie wählten die Freiheit und ließen alles zurück“, „Mir ist, als erlebte ich alles nochmal“).
Zur Niederschrift angeregt fühlte sich Hans Otto Dück durch den – jedem Siebenbürger bekannten – Informationsmangel der Bundesdeutschen, sobald von der gut über achthundertjährigen Geschichte, ja, sogar von der Existenz Deutscher – der Siebenbürger Sachsen – in der seit Ende des Ersten Weltkriegs zu Rumänien gehörenden Landschaft die Rede ist. Das fast grenzenlose Erstaunen der Bundesdeutschen Ende 2014 über die Wahl eines Siebenbürger Sachsen, Klaus Johannis, zum Staatsoberhaupt und die teils amüsanten, teils abenteuerlichen Kommentare hiesiger Medien sprechen Bände.

Dück schildert in seinem Buch die harten Bedingungen, „unter denen sich die Bauern der 14 siebenbürgisch-sächsischen Dorfgemeinden mit dem Hauptort Kronstadt ab Mitte des 19. Jahrhunderts“ bemühten, den heimatlichen Boden nach endlosen Kriegen zu rekultivieren. Schwierigkeiten bereiteten ihnen darüber hinaus der magyarische Adel, die Budapester Regierung, aber auch das zentralistisch agierende habsburgische Wien. Dass Siebenbürgens Anschluss an Rumänien – Friedensvertrag von Trianon 1920 – keine Erleichterung brachte, zeigen die enormen Enteignungen, die Bukarest sofort nach dem Anschluss vornahm. Trotz aller Widerstände wurde die Landwirtschaft des Burzenlandes auf ein Niveau gehoben, das sogar die Bewunderung westeuropäischer Fachleute hervorrief. All dies – und noch viel mehr – wird von Dück mit dem Verstand und der Erfahrung des Wirtschaftexperten systematisch vorgetragen und mit Beispielen belegt.
Im Vorwort zu dem wichtigen Buch schreibt Hans Bergel unter anderem: „… eine einmalige Bilanz (…) Die Bauern des Burzenlandes (2 400 Quadratkilometer) galten ehemals als die fortschrittlichsten ganz Siebenbürgens. Bodenbearbeitungstechniken, Tierhaltung und --zucht, Obstbau und individuelle Zuckerrüben-und Zichorienverarbeitung, Saatzüchtungen, Waldpflege und -nutzung etc.“ erreichten internationalen Standard. „Dazu führte nicht nur die Arbeit des Einzelnen, sondern zugleich dessen Einbindung in klug durchdachte Strukturen und Formen der Gemeinschaft, durch deren soziales Netz keiner fiel.“

Wer sich das von Dück gezeichnete Bild vor Augen hält, wird sich umso deprimierter die vielfache Katastrophe vergegenwärtigen, die die nationalistische kommunistische Diktatur für die ehemalige Vorzeigelandschaft „Terra Borza“, Burzenland, bedeutete.

S. L.


Hans Otto Dück: Die Landwirtschaft des Burzenlandes im historischen Rückblick. Was geschah nach der Enteignung der einst blühenden Burzenländer Landwirtschaft?, united p.c.-Verlag, A-7311 Neckenmarkt, 2014, 21,30 Euro, 270 Seiten, ISBN 9783710319181, zu bestellen im deutschen Buchhandel oder beim Autor Hans Otto Dück, Loferweg 11, 82194 Gröbenzell, Telefon: (0 81 42) 96 02, E-Mail: otto.dueck[ät]t-online.de

Schlagwörter: Buch, Burzenland, Landwirtschaft

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