14. Januar 2015

Tagung in Bad Kissingenüber deutsche Siedler in der Dobrudscha

Die Akademie Mitteleuropa e.V. lädt ein zum Seminar „Deutsche Siedler in der Dobrudscha. Ansiedlung – Lebenswelten – Umsiedlung“ vom 6. bis 8. Februar 2015 in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Bad Kissingen.
Die Dobrudscha, eine hügelige Steppen- und Waldlandschaft zwischen dem Unterlauf der Donau und dem Schwarzen Meer, war von 1396 bis 1878 Teil des osmanischen Reiches, seither gehört sie größtenteils zu Rumänien und ein kleinerer Teil zu Bulgarien. Ab 1841 siedelten Deutsche aus dem Zarenreich in der Dobrudscha und gründeten rund 40 Dörfer. Sie lebten inmitten einer ethnisch gemischten Bevölkerung aus Bulgaren, Rumänen, Türken, Tataren, Gagausen, Krimtataren, Griechen u. a. Im Lauf der knapp einhundertjährigen Siedlungsgeschichte dieser Kolonisten entwickelte sich eine verbindende Identität. Die Deutschen in der Dobrudscha waren stets eine kleine Minderheit unter anderen ethnischen Gruppen. Im Gefolge des Hitler-Stalin-Paktes wurden 1940 nahezu alle, rund 15 000 Deutsche, von der Volksdeutschen Mittelstelle in Berlin ins Reich bzw. ins besetzte Polen umgesiedelt. Die im besetzten Polen angesiedelten Deutschen flüchteten im Januar 1945 vor der heranrückenden Roten Armee westwärts. Nach Gründung der zwei deutschen Staaten organisierten sich die Dobrudschadeutschen in Westdeutschland in landsmannschaftlichen Vereinigungen, organisierten Treffen, gaben heimatkundliche Periodika und Ortsmonographien heraus. Es gilt im Seminar, den Spuren dieser deutschen Siedler und ihrem räumlichen, ethnischen und konfessionellem Umfeld nachzugehen. Die Tagung wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Als Referenten konnten Dr. Josef Sallanz, Berlin/Mainz, Susanne Clauß, Freiburg, Dr. Thomas Schares, Bayreuth, und Dipl.-Ing. Sebastian Szaktilla, Regensburg, gewonnen werden. Außerdem werden mehrere Dokumentarfilme über die Dobrudscha gezeigt.

Die Tagung beginnt am Freitag mit dem Abendessen und ist am Sonntag nach dem Mittagessen zu Ende. Die Teilnahme kostet 60 Euro (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 Euro), ggf. Einzelzimmer-Zuschlag 20 Euro, zuzüglich 3,50 Euro Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Bitte melden Sie sich spätestens 1. Februar 2015 unter dem Stichwort „Dobrudscha“ an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 7 14 70, Fax: (09 71) 71 47 17, E-Mail: info [ät] heiligenhof.de.

Schlagwörter: Bad Kissingen, Dobrudscha, Rumäniendeutsche

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