28. Februar 2015

Herta Daniel in Rottweil zur Ritterin gekürt

In die Reihe der illustren Siebenbürgischen Ritter wider den tierischen Ernst kann sich seit kurzem auch Herta Daniel, Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, zählen. Beim siebenbürgischen Faschingsball in der Narrenhochburg Rottweil wurde am 7. Februar neben der 20. Ritterkür auch das 30-jährige Jubiläum der Foederatio Saxonica Transsilvana begangen.
Die feierliche Ordensverleihung an Herta Daniel begann mit einem Aufmarsch der Honoratioren, angeführt vom Rittervater Habichfried von Hermannsottweil (Siegfried Habicher), der auch durch das Programm führte. Herrlich anzuhören war die Laudatio des amtierenden Ritter Heinz, des Sachsentroubadours vom hohen Acker (Prof. Heinz Acker), der die zu kürende Ritterin Herta Daniel in Reim und Gesang würdigte (siehe Laudatio weiter unten). Der Ritterschlag von Rittervater Habichfried machte aus der Bürgerlichen Herta Daniel die neue und 20. Ritterin „Daniela von der Löwengrube“. Ganz neue, ungewohnte humorvolle Töne konnte man von Ritterin Daniela in ihrer Dankesrede hören, übrigens erst die dritte Frau in dieser Runde.

Bei guter Stimmung im historischen Festsaal der Brauerei zum Pflug konnte man bis nach Mitternacht tanzen oder gute Gespräche führen. Wo sieht man noch drei Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes und den Kulturratsvorsitzenden zu später Stunde mit den Ballgästen die „Reklich Med“ tanzen? Für die nächste Ritterkür ist den Organisatoren eine wesentlich bessere Besucherzahl zu wünschen. Auch wenn viele Plätze leer waren, war es dennoch ein schöner festlicher und kurzweiliger Abend.

Rainer Lehni

Sachen zum Lachen

Lachen verbreitet gute Laune, / bringt Menschen einander näher, hilft ihnen sich besser zu verstehen, / heitert finstere Gesichter auf. Lachen ist ein Werk der Nächstenliebe. (Charles de Foucauld)

Für das aufrechte Fähnlein der Brücken bauenden Siebenbürgischen Ritter ist Nächstenliebe unverzichtbar. Das beweist die hier abgedruckte Laudatio auf Herta Daniel, die wider den tierischen Ernst agierende Ritterin Daniela von der Löwengrube.

Laudatio zur Ritterkür von Herta Daniel

Rottweil, den 7. Februar 2015

Narri – narro! Ihr lieben Leute,
gar frohe Kunde verkündige ich heute:
Euch wird eine edle Ritterin heut geschlagen,
da will ich ein hübsch Lobliedlein wagen.

Herrlich anzuhören war die Laudatio des ...
Herrlich anzuhören war die Laudatio des amtierenden Ritter Heinz, des Sachsentroubadours vom hohen Acker (Prof. Heinz Acker). Fotos: Heike Mai-Lehni
Als amtierender Ritter bin ich dazu berufen;
So knie ich nieder hier auf diesen Stufen
und verneige mich dezent,
vor der, die jeder hier im Saale kennt:
sogar der allerletzte Spitzbube
kennt Herta Daniel aus der Löwengrube,
kennt ihren sagenhaften Mut;
So meine ich: die Wahl ist gut!
Tirili – tirilo, tirili - tirilo
des sind wir alle froh! [...]

Wisst ihr, wen wir ritterlich heut' schlagen?
Ich will’s verkünden, ich will’s euch sagen:
Man kennt sie zwar im ganzen Land,
als „Herta, die Allzweckwaffe“ ist sie bekannt,
als Beirätin für Spätaussiedler-Fragen
im Bayerischen Staatsministerium, da hat sie was zu sagen --
Und dann ist sie – Vorsicht hey!
im Berliner Hörfunkrat – eine Art von NSA,
war Kulturreferentin hier und dort,
führt im Verband der Sachsen ein gewichtig Wort,
als Landes-Vorsitzende in Bayern
sieht man emsig sie ‚‘rumeiern
von Termin zu Termin, von Feiern zu Feiern --
Reden halten, Stühle schleppen,
mit gescheiten Leuten reden und mit Deppen.
Und zu allen diesen Gaben,
muss sie wohl Humor auch haben,
wie könnte man sonst all das vertragen,
ohne je „tulai“ zu klagen.
Ja, alles kann – besieht man es genau,
alles macht halt diese Frau.
Sie ist gar klug, ‘ne Blitzgescheite,
drum ist sie auf Bundesebene nun die Zweite. [...]

Doch wisst ihr wie all das begann?
Ich will’s euch sagen alsodann:
Geboren wurde dies blonde Gift,
in Hermannstadt auf der „Neustift“.

Ein verblasstes Schild am Haus bezeugt:
„Hier wohnte einst die Malerfamilie Voik!“
Bald kann klein Herta schon laufen, ja richtig rennen,
da lernt sie im Sandkasten bereits den Koni Gündisch kennen –
und man kann es deutlich sehn:
Sandkastenlieben bleiben ewig bestehn!
Im Kindergarten man bald erkennt:
Herta ist ein wahres Ballett-Talent.
Den Eltern ist so’n Beruf suspekt,
drum wird nun ihre Leichtathletik-Leidenschaft geweckt,
doch dafür ist sie bald auch viel zu groß, zu lang,
so nimmt ihre Entwicklung einen ganz anderen Gang.
Geblieben aber ist, ihr lieben Leute,
dass sie ganz weite Sprünge macht, bis heute. [...]

Ganz neue, ungewohnte humorvolle Töne konnte man ...
Ganz neue, ungewohnte humorvolle Töne konnte man von Ritterin Daniela in ihrer Dankesrede hören.
Nun, im Kommunismus war man nicht gerad betucht,
doch hat man die besten Schulen nur besucht.
Auch für das Maler-Töchterlein
musste es drum die Brukenthalschule sein.
Brav und fleißig sei sie gewesen,
ist in den Klassenbüchern da zu lesen.
Doch weiß man aus der Schulzeit auch zu berichten
mitunter merkwürdige Geschichten:
z.B. auf der Straße erscheint man – weil so die Regel gilt
als schwarz-uniformiertes Schaf mit Nummernschild.
Ei, denkt Herta, wie könnt‘ man das umgehen,
will man abends nochmal ausgehen?
Die Oma muss ‘nen Wendemantel nähn,
den kann man schnellstens, unbemerkt umdrehn --
außen Schwarz mit Nummer, innen rot
falls doch mal ‘ne Kontrolle droht.
Und Herta lernt, dass mit viel List
auch ein Schulleben zu bewältigen ist.
Doch muss ich fairerweise noch ergänzen:
12 lange Schuljahre ohne jemals zu schwänzen!
Versuchsweise hat sie’s dann doch gewagt,
der Effekt war nur gering – es sei beklagt!
Doch folgert sie daraus mit wachem Sinn:
auch Verweigerung ist kein echter Lustgewinn.
Drum schafft sie heut von früh bis spat
jeden Auftrag akkurat!
So singet und seid froh,
Tirili - tirilo, tirili - tirilo!

Doch was studiert man in einem kommunistischen Land,
wo alle Wissenschaften in ideologisch verpesteter Hand?
Da blitzt der Herta, dass die Chemie
wahrscheinlich frei von jeglicher Ideologie.
Der Lackmus-Effekt immer rot nur ist,
egal, ob du im Osten oder im Westen bist.
So studiert sie nun mit Akribie
in Klausenburg die schöne Lehre der Chemie.
Auch diese Zeit ist schnell vorbei --
Tirili - tiriley, tirili - tiriley --
und in Bukarest wird sie dann ungeniert
nach Klausenburg in eine Arzneifabrik „repartisiert“.
Ach wie wär das Leben scheen
müsst man nicht so früh aufstehn!
Doch schlimmer ist, dass man seit Jahren
vergebens wartet, um nach Deutschland zum Verlobten zu fahren.
Ich spann Sie nicht auf die Folter und sag am besten:
irgendwann landet unsere Herta glücklich im freien Westen.
Nun geht’s in der freien Welt
anscheinend nur noch ums große Geld,
denn zunächst verschlägt’s sie nach GELTing hin;
„Da gibt’s bloß Geld“ – meint die 3-jährige Tochter mit kind’schem Sinn.
Dann steigt sie auf und ist heut gar
bei „General Electric“ als Managerin ein wahrer Superstar,
denn dies ist ein Elektro-Weltkonzern, und wie ihr seht,
kein Wunder, dass sie stets unter Strom nur steht.
Da kann man nur bangen und nur hoffen,
dass keinen von uns ihre Stromschläge je getroffen --
Gott erhalte früh und spat
unsere Herta Daniel, dieses Stromaggregat!
Und wir beten alle, dass es stets so sei:
Tirili - tiriley, tirili - tiriley!

Nun kann man fragen, woher kommt die Kraft,
die derartige Dinge schafft?
Im Sternzeichen des Löwen geboren,
ist man zu höheren Dingen auserkoren.
Der Löwe liebt den Prunk und auch den Glanz
und Gehorsam und Bewunderung, die braucht er ganz.
Ein unverschämtes Glück verfolgt ihn ständig,
sein Tatendrang, der ist unbändig.
Wird er vernachlässigt, man staune
hat so ein Löwe auch mal üble Laune;
Doch meistens ist er heiter, frohgemut
das tut uns allen sicher gut!
So hoffen wir, dass die Bayerische Löwin uns gnädig sei:
Tirili - tiriley, tirili – tiriley!

Und wenn man dann noch Herta Daniel heißt,
ist dies ein gutes Omen – allermeist.
Wer heute in der Literaturwelt etwas zählt,
der hat den Namen Herta (siehe Müller) auserwählt.
Und ein Berliner Fußballclub – das ist bekannt,
hat sich bereits nach unserer Hertha stolz benannt.
Ja, „nomen est omen“, das weiß jeder Bengel
der „Daniel“ das ist einer der Erzengel,
zu dem darf man inständig beten,
und dann war „Daniel“ auch einer der großen Propheten.
Seine Erscheinung hat viele Gesichter,
seine Name bedeutet: „Er ist der Richter!“
Als jüdischer Knabe kam er in Babylonische Haft
und hat’s zum Leibdiener von König Nebukadnezar geschafft.
als Weiser und Traumdeuter war er bekannt,
und wurde dann dennoch – als Jude – in eine Löwengrube verbannt.
Dass er da mit heiler Haut entkommen
verdankt er seinem Glauben, seinem frommen.
Als anerkannter Prophet gilt er bis heute --
Und glaubt es mir, ihr lieben Leute:
wer Daniel heißt und solchen Mut besitzt
wird von allen bewundert auch heut und itzt!

Drum sind wir alle hochbeglückt,
wenn Rittervater Habichfried sein Schwert nun zückt
um diese holde Minnedame ohne Zagen
zur edlen Rittersfrau zu schlagen.

Ritterin „Daniela von der Löwengrube“ sei ihr Namen
Halleluja – Amen!!

Mein Lied das ist nun Gottseidank vorbei --
Tirili - tiriley, tirili – tirley!

Es grüßt Euch frohgemut und wacker
Euer Troubadour, Ritter Heinz vom hohen Acker
Freut euch, dass ich nicht weiter schwaf --
Narri - Narro, Helau - Alaaf!

Heinz Acker

Schlagwörter: Humor, Ritterkür, Fasching, Foederatio Saxonica Transsilvana

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