4. Mai 2016

Siebenbürgische Akademiewoche über Kulinarik und Ernährung

Die 31. Internationale Akademiewoche findet vom 31. August bis 6. September 2016 in Lippa (Lipova) in Rumänien zum Thema „Kulinarik und Ernährung im Donau-Karpaten-Raum – traditionelle und unkonventionelle Kulturrezepte“ statt. Dazu laden die Veranstalter, Studium Transylvanicum, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. (IKGS) an der LMU München, Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e. V., Heidelberg und Hermannstadt (Sibiu), ein. Teilnehmer und jene, die ein Referat halten wollen, können sich bis zum 15. Mai anmelden.
Wer in den Donau-Karpaten-Raum reist, dem bietet sich ein Bild kulinarischer und kultureller Vielfalt. Die Einflüsse verschiedener Traditionen spiegeln sich in den Kochbüchern, Speisekarten und Tischgewohnheiten, bei Festen wie im Alltag, aber auch schon in der Produktionspraxis von Nahrungsmitteln deutlich wider. Fragen der Ernährung wurden bislang vornehmlich als fester Bestandteil von Kulturen einzelner Gruppen und weniger hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten sowie wechselseitigen bzw. „importieren“ Einflüsse betrachtet. Auch der rasante kulturelle, wirtschaftliche und politische Wandel der letzten Jahrzehnte, insbesondere Industrialisierung und Migrationsprozesse, wirkten sich auf die regionalen kulinarischen und gastronomischen Praktiken aus und machten sie noch stärker zu einem transregionalen Phänomen.

Die verschiedenen Dimensionen des Kulinarischen und der Ernährungsgewohnheiten des Donau-Karpaten-Raums sowie Aspekte des Wandels im Spannungsfeld zwischen Subsistenzwirtschaft und Industrialisierung greift die diesjährige Siebenbürgische Akademiewoche auf. Es sollen u. a. folgende Themenaspekte besprochen werden:

– der wechselseitige Einfluss von Ess- und Trinkgewohnheiten und -ritualen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, begriffliche Gemeinsamkeiten, Festtagsbräuche;
– kulturelle Interferenzen in den Alltagsgewohnheiten, geschlechterspezifische Aspekte in der Subsistenzwirtschaft und in der ländlichen Lebenswelt – Kulinarik und Ernährung sowie der Topos „Gastfreundschaft“ im Spiegel literarischer, historischer und journalistischer Quellen (z. B. Erzählungen, Reiseskizzen, Web-Blogs oder Internetseiten, die auf die Kultur dieses Raumes Bezug nehmen);
– Aspekte der Migration und der „Globalisierung“ regionaler Küche heute: zwischen Biolandwirtschaft und „Fusion Cuisine“ sowie Phänomene migrationsbedingter transregionaler Ernährungsgewohnheiten („Exilküche“).

Die Internationale Siebenbürgische Akademiewoche findet jährlich als Sommerakademie in Siebenbürgen oder in den benachbarten Regionen statt. Ihr Ziel ist es, Studierenden und Jungakademikern, die sich mit diesem Raum beschäftigen, die Möglichkeit zu bieten, ihre Projekte zur Diskussion zu stellen und Kontakte zu knüpfen. Die Akademiewoche richtet sich hauptsächlich an den akademischen Nachwuchs aus den Bereichen der Geschichts-, Politik-, Sozial-, Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaften sowie der Archäologie, der Geografie oder der Religionsgeschichte. Eingeladen sind Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden sowie alle an Siebenbürgen Interessierten.

Diejenigen, die während der 31. Siebenbürgischen Akademiewoche ein Referat halten wollen (Vortragssprache Deutsch), werden gebeten, bis zum 15. Mai ein Exposé und einen Lebenslauf an die Veranstalter (st[ät]siebenbuergen-institut.de) zu senden. Für interessierte Teilnehmende ohne Referat (Anzahl der Plätze begrenzt) gilt die gleiche Anmeldefrist. In beiden Fällen bitte stets folgende Informationen bei der Anmeldung angeben: Alter, Wohnort, Telefon, Forschungsthema und institutionelle Anbindung. Der Unkostenbeitrag beträgt inklusive Übernachtung und Verpflegung EUR 100. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wird Studium Transylvanicum die anfallenden Reisekosten erstatten.

Schlagwörter: Studium Transylvanicum, Akademiewoche

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