26. August 2009
Vortrag von Hellmut Seiler – Im Visier der Securitate
Einen Vortrag und eine Lesung zum Thema „Der Wahnsinn als Methode – die Illusion der totalen Überwachung“ hält Hellmut Seiler im Rahmen der „Stuttgarter Vortragsreihe“ am 25. September 2009, 19.00 Uhr, im Haus der Heimat, Schlossstraße 92, in Stuttgart.
Je grotesker der Personenkult im sozialistischen Rumänien wurde, je verhasster sein Gegenstand und je morscher die Staatsmacht, desto verzweifelter wurden ihre Anstrengungen, den Status quo mit aller Gewalt aufrechtzuerhalten. Und zwar mit der Gewalt des repressiven Apparats, dessen sie sich bediente – der Miliz und des Geheimdienstes, der Securitate.
Auch und gerade Intellektuelle aller Schattierungen, Künstler und Schriftsteller, die sich nicht gleichschalten ließen, gerieten in deren Visier. Was für absurde Formen die Bespitzelung und Ausspähung des Einzelnen annahm, lässt sich in vielen Fällen erst jetzt, nach vielen Jahren, ja Jahrzehnten feststellen bzw. rekonstruieren – anhand der Akten, die – soweit auffindbar – bei der rumänischen Gauck/Birthler-Behörde (CNSAS) eingesehen werden können.
Der Lyriker, Satiriker und Übersetzer Hellmut Seiler hat von der Möglichkeit der Einsichtnahme in seine Akte Gebrauch gemacht und ist dabei – nach zwei Jahrzehnten! – auf ein engmaschiges Netz gestoßen, in dem er (und viele Leidensgefährten in jener bleiernen Zeit) gefangen war, häufig genug dies ahnend, ohne es allerdings genau zu wissen.
Seiler ist Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller, der Künstlergilde Esslingen und der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik. 1999 wurde er in den P.E.N.-Club, die internationale Schriftstellervereinigung aufgenommen – eine große Anerkennung und vielleicht auch Genugtuung oder Wiedergutmachung für die Ausgrenzung und Demütigung zu Zeiten der Ceaușescu-Diktatur, als der Lehrer und Schriftsteller vor seiner Ausreise drei Jahre lang Lehr- und Publikationsverbot hatte.
Seine umfangreiche Akte bei der CNSAS in Bukarest offenbarte Seiler das erschreckende Ausmaß der Überwachung durch ein System, das auf diese Weise wähnte, d. h. dem Wahn erlag, die totale Kontrolle über seine Bürger auszuüben. Welche Formen diese hautnahe Verfolgung über viele Monate hinweg annehmen konnte und wer alles daran beteiligt war, darüber berichtet der Schriftsteller in seinem Vortrag im Stuttgarter Haus der Heimat.
Darüber hinaus kommen Gedichte und Prosatexte zu Gehör, die noch vor seiner Ausreise in Rumänien und hauptsächlich seither entstanden sind und die sich dieser Problematik verschrieben haben.
Auch und gerade Intellektuelle aller Schattierungen, Künstler und Schriftsteller, die sich nicht gleichschalten ließen, gerieten in deren Visier. Was für absurde Formen die Bespitzelung und Ausspähung des Einzelnen annahm, lässt sich in vielen Fällen erst jetzt, nach vielen Jahren, ja Jahrzehnten feststellen bzw. rekonstruieren – anhand der Akten, die – soweit auffindbar – bei der rumänischen Gauck/Birthler-Behörde (CNSAS) eingesehen werden können.
Der Lyriker, Satiriker und Übersetzer Hellmut Seiler hat von der Möglichkeit der Einsichtnahme in seine Akte Gebrauch gemacht und ist dabei – nach zwei Jahrzehnten! – auf ein engmaschiges Netz gestoßen, in dem er (und viele Leidensgefährten in jener bleiernen Zeit) gefangen war, häufig genug dies ahnend, ohne es allerdings genau zu wissen.
Seiler ist Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller, der Künstlergilde Esslingen und der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik. 1999 wurde er in den P.E.N.-Club, die internationale Schriftstellervereinigung aufgenommen – eine große Anerkennung und vielleicht auch Genugtuung oder Wiedergutmachung für die Ausgrenzung und Demütigung zu Zeiten der Ceaușescu-Diktatur, als der Lehrer und Schriftsteller vor seiner Ausreise drei Jahre lang Lehr- und Publikationsverbot hatte.
Seine umfangreiche Akte bei der CNSAS in Bukarest offenbarte Seiler das erschreckende Ausmaß der Überwachung durch ein System, das auf diese Weise wähnte, d. h. dem Wahn erlag, die totale Kontrolle über seine Bürger auszuüben. Welche Formen diese hautnahe Verfolgung über viele Monate hinweg annehmen konnte und wer alles daran beteiligt war, darüber berichtet der Schriftsteller in seinem Vortrag im Stuttgarter Haus der Heimat.
Darüber hinaus kommen Gedichte und Prosatexte zu Gehör, die noch vor seiner Ausreise in Rumänien und hauptsächlich seither entstanden sind und die sich dieser Problematik verschrieben haben.
Siegfried Habicher
Schlagwörter: Vortrag, Securitate, Kommunismus, Schriftsteller
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