18. September 2014

Gedenkveranstaltung „70 Jahre Flucht aus Siebenbürgen“

Der Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich lädt herzlich ein zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Zeichen des 70. Jahrestages von Flucht und Evakuierung aus Nordsiebenbürgen, die am 27. und 28. September in Wels stattfindet.
Die Fluchtbewegung begann am 9. September 1944 und umfasste die Bewohner von 63 Landgemeinden aus dem Umland der Städte Bistritz und Sächsisch-Regen. In Wagentrecks und Bahntransporten verließen innerhalb einer Woche rund 35000 Nordsiebenbürger ihre Heimat. Die Trecks erreichten nach mühevoller Flucht Anfang November die damalige Reichsgrenze. Einige wurden in Niederösterreich von der Roten Armee überrollt und zurückgeleitet, der größere Teil erreichte Oberösterreich, wo etwa 30000 Flüchtlinge in über 20 Landgemeinden der Bezirke Braunau, Eferding, Gmunden, Linz, Steyr Wels untergebracht wurden. Durch Übersiedlungen nach Deutschland, Kanada und USA verringerte sich die Zahl der in Oberösterreich auf Dauer ansässig gewordenen Siebenbürger Sachsen bis 1950 auf rund 20000 Landsleute. Durch ihre Teilnahme am Aufbau des kriegszerstörten Landes, durch die Sozialkontakte des Alltagslebens und auch durch das Bewusstwerden ehemaliger historischer Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Siebenbürgen kam es für die Siebenbürger Sachsen zu einem Integrationsprozess, der vor allem im Bekennen ihrer historischen Gemeinschaft und der Pflege ihres Brauchtums und ihrer auch kirchlichen Traditionen seinen Ausdruck findet. Auf diesen Grundlagen haben die Siebenbürger Sachsen in Österreich nach 1945 (rechtlich nach 1954) eine neue Heimat gefunden, in zehn Niederlassungsorten evangelische Kirchen gebaut, ihre Gemeinschaften erhalten und in ihrer Geschichte einen Neubeginn gesetzt. Wie dem nachfolgenden Programm zu entnehmen ist, werden die Ankunft und der Neubeginn in Österreich im Fokus der Gedenkveranstaltung in Wels stehen. Überdies findet am Samstag, den 27. September 2014, um 11.00 Uhr im Rathaus von Wels (im kleinen Rahmen) die Gegenzeichnung der am 13. September 2014 in Bistritz unterzeichneten Partnerschaft der Städte Bistritz und Wels statt.

Programm:

Samstag, 27. September: 14.00 Uhr Eröffnung der Ausstellung „Evakuierung und Flucht 1944“ im Galeriesaal der Stadthalle Wels durch Dr. Hans Georg Franchy und OSTR. i.R. Horst Göbbel; anschließend Buchvorstellung von Bundesobmann HR Pfr. Mag. Volker Petri: „Die evangelische Kirche in Österreich und ihre Siebenbürger Sachsen“; ab 14.30 Uhr Tanzeinlagen der Siebenbürgischen Volkstanzgruppen; 15.00 Uhr Festvortrag von Bischof Dr. Michael Bünker zum Thema: „Die Siebenbürger Sachsen und die evangelische Kirche in Österreich“; 16.30 Uhr Videofilm „Rückblick und Bestandsaufnahme 1944-2014“ (Dr. Frank/Mag. Petri/Mag. Morenz); Grußworte: Bischof Reinhart Guib (Hermannstadt), Bürgermeister von Wels Dr. Peter Koits, Landeshauptmann von Oberösterreich Dr. Josef Pühringer, musikalische Umrahmung: „Vöcklabrucker Spielleut“; 18.00 Uhr Abendessen; ab 19.00 Uhr Tanz und Geselligkeit mit der „Siebenbürger Blasmusik Munderfing“

Sonntag, 28. September: 9.30 Uhr Festgottesdienst in der Gnadenkirche Seewalchen-Rosenau (Pfr. M. Schuster-Platz, 4863 Seewalchen) mit Festpredigt von Bischof Reinhart Guib, Gottesdienst unter Mitwirkung von Bischof Dr. Michael Bünker; im Anschluss laden die Ev. Pfarrgemeinde und die Siebenbürger Nachbarschaft Rosenau in den Ev. Pfarrsaal Rosenau (Samuel von Brukenthal-Straße 43A) zum Kirchenkaffee ein. Möglichkeit zum Mittagessen (siebenbürgische Spezialität).

Ingrid Schuller

Schlagwörter: Gedenken, Nordsiebenbürgen, Flucht und Vertreibung, Wels

Bewerten:

16 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.