2. Februar 2016

Ende der oberösterreichischen Nachbarschaft Schwanenstadt

Es ist immer sehr bedauerlich, wenn man von Institutionen hört, die geschlossen werden müssen, aus welchen Gründen auch immer. Es ergeht den Verantwortlichen in Vereinen nicht anders, wenn man sich trotz intensiver Bemühungen nicht mehr imstande sieht, den Verein aufrecht zu erhalten. Rückblickend auf eine jahrzehntelange Tradition, auf ein reges Leben im Verein, auf viele erfolgreiche Veranstaltungen und die Zusammenarbeit mit den anderen siebenbürgischen Nachbarschaften in Oberösterreich trifft es einen dann doch sehr, wenn es heißt: „Wir schließen unseren Verein auf Grund des hohen Durchschnittsalters“.
Dies geschah nun leider bei der letzten Generalversammlung der Siebenbürger Nachbarschaft Schwanenstadt am 28. November 2015. Hier wurde einstimmig die Schließung der Nachbarschaft bekannt gegeben. Grund war nicht die schwindende Mitgliedschaft der Nachbarschaft, denn mit über 62 Mitgliedern wäre die Nachbarschaft zu halten gewesen, nein, es ist das Alter der Mitglieder und die daraus entstandene Müdigkeit, das Vereinswesen aufrecht zu erhalten. Der Nachwuchs und das Interesse fehlten in der Nachbarschaft Schwanenstadt, leider muss man dies zur Kenntnis nehmen, hier konnte sich letztlich Nachbarvater Fritz Oleinek noch so bemühen, wenn niemand nachkommt, steht man allein an vorderster Front. Es ist auch nicht gelungen, die Nachbarschaft in einer anderen einzugliedern. Bundesobmann HR Pfr. Mag. Volker Petrie und Landesobmann Kons. Manfred Schuller bemühten sich bei der Generalversammlung vergeblich, das Ruder herumzureißen, doch die allgemeine Resignation hat die Mitglieder sozusagen gelähmt, das Ende war reine Formsache. Die letzte Einstimmigkeit bei der Generalversammlung war zum einen die Schließung der Nachbarschaft zum 31. Dezember 2015 und zum anderen die vorhandenen Geldmitteln aufzuteilen und nun gehen 4000 Euro an die Evang. Kirche in Schwanenstadt als Spende für die Sanierung des Pfarrsaals und ca. 400 Euro an den Landesverband der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich.

Zu guter Letzt sei den treuen Seelen der Nachbarschaft, die sich jahrzehntelang eingesetzt haben, an dieser Stelle herzlich für ihr Bemühen und für ihre geleistete Arbeit gedankt. Viele positive Veranstaltungen sind in Schwanenstadt über die Bühne gegangen, denkt man nur an den „Buhai“, der immer im Sommer stattfand. Die Arbeiten der Nachbarmutter Maria Mathes und des Nachbarvaters waren vorbildlich und gewissenhaft. Dass die Mitglieder das Ende der Nachbarschaft, die in den 1960er Jahren gegründet wurde, besiegelte, ist auch anderen Faktoren zuzuschreiben und es ist gleichzeitig ein Appell an alle Nachbarschaften, sich zeitgerecht an die Jüngeren zu wenden, sie vorzubereiten und in die Vereinsarbeit einzubeziehen. Vielleicht wäre dadurch in Schwanenstadt noch etwas zu retten gewesen. Nun muss man Entscheidungen, die getroffen werden, akzeptieren. Der Landesverband der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich hat eine Nachbarschaft weniger.

Ingrid Schuller

Schlagwörter: Österreich, Oberösterreich, Nachbarschaft, Schwanenstadt

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