9. November 2010

Journalist Horst Weber war Informant der Securitate

Der ehemalige Chefredakteur der Hermannstädter Zeitung (HZ), Horst Weber, hat öffentlich eingestanden, für den rumänischen Geheimdienst Securitate gearbeitet zu haben. Dies erklärte der Journalist in einem Leserbrief in der HZ vom 29. Oktober 2010, Seite 6.
Bezug nehmend auf einen HZ-Bericht (Nr. 2203 vom 8. Oktober 2010) über die Securitate-Tagung in Jena (24. bis 26. September 2010; siehe auch Tagungsbericht in der Siebenbürgischen Zeitung), offenbart Weber, der darin erwähnte Informant „Vladimir“ zu sein, der sich laut HZ „im Oktober 1982 in der BRD aufhielt und u. a. bei der ZEIT hospitierte. Nach seiner Rückkehr erstattete er der Securitate Bericht.“ Der ehemalige langjährige Redakteur und, von 1996 bis 2005, Chefredakteur der Hermannstädter Zeitung bzw. der Woche bekennt in seiner Stellungnahme, „nicht stolz auf diese meine Zusammenarbeit mit einer Behörde, die ich in gleichem Maße fürchtete, wie ich sie verachtete“, zu sein. Dass er unrecht gehandelt habe, sei ihm damals schon bewusst gewesen. Er hoffe inständig, „durch meine Berichte niemandem nachhaltig geschadet zu haben. Sollte es trotzdem - und gegen meine Absicht – geschehen sein, möchte ich mich dafür entschuldigen.“ Zu seinem bisherigen Verschweigen dieser Spitzeltätigkeit bemerkt Weber, er habe lange Zeit gemeint, „die Vergangenheit auf sich beruhen lassen zu können. Inzwischen weiß ich: Es war ein Irrtum.“ Der 66-jährige gebürtige Agnethler lebt heute mit seiner Gattin Dr. Annemarie Weber, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und ehemalige Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim, in Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis.

CS

Schlagwörter: Securitate

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Neueste Kommentare

  • 17.11.2010, 15:53 Uhr von Graf_Zapolya: Horst, ich ziehe meinen Hut vor Deinem Mut. Du hast wahre Größe bewiesen. Schade, dass alle anderen ... [weiter]

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