27. Juni 2014

Ausstellung über Landler und Sachsen

Hermannstadt – Das „Emil-Sigerus“-Museum für Sächsische Volkskunde in Hermannstadt zeigt bis zum 27. August die Ausstellung „Nebeneinader – Miteinander. Landler und Sachsen“. Die Vernissage findet heute um 16 Uhr statt. Als Auftakt ist die Fotografie-Ausstellung „Auf der Suche nach den siebenbürgisch-sächsischen und deutschen Traditionen in Hermannstadt“ zu sehen, die von Schülern der elften Klassen des Brukenthal-Gymnasiums realisiert wurde.
„Wer die Landler sind, woher sie kommen, welcher Konfession sie angehören, welchen Dialekt sie sprechen und welches ihre Traditionen sind“ – Antworten auf diese und andere Fragen verspricht laut Ausstellungsbroschüre das „Emil-Sigerus“-Museum am Hermannstädter Kleinen Ring 21, „denn die Siebenbürger Sachsen sind dank ihrer 800-jährigen Geschichte bekannt, doch viel weniger gelangen die Landler in die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit“.

Dabei leben die Landler seit 280 Jahren in Siebenbürgen, vornehmlich in der Hermannstädter Gegend (Neppendorf, Großau, Großpold). Der Broschüre ist zu entnehmen, dass die Bezeichnung „Landler“ auf das „Landl“ hinweist, das „Land ob der Enns“ in Oberösterreich. Dort begann die Geschichte der Landler am 9. Juli 1734: 264 Personen aus dem Salzkammergut mussten aus religiösen Gründen ihre Heimat verlassen. Sie reisten auf der Donau von Linz bis Temeswar, dann weiter bis Hermannstadt. Karl VI. und Maria Theresia befahlen bis 1776 die Umsiedlung von insgesamt mehr als 4 000 evangelisch-lutherischen Gläubigen an den damaligen Rand des Habsburgerreichs, nach Siebenbürgen. Die evangelische Konfession und die deutsche Sprache stellten die Verbindung der Landler zu den Siebenbürger Sachsen her, die unterschiedlichen Dialekte und Traditionen verhinderten jedoch die Assimilation.

Kuratiert wird die Ausstellung von Camelia Ștefan, Abteilungsleiterin des „Emil-Sigerus“- Museums, unter Mitwirkung der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Neppendorf (Landler-Museum).

CC

Schlagwörter: Landler, Volkskunde, Ausstellung

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