14. Juli 2015

Deutsch-rumänische Medientage

Bukarest – „Qualitätsjournalismus – warum wir ihn brauchen und wie wir ihn sichern“ lautete das Thema der zweiten, von der deutschen Botschaft in Bukarest organisierten, jährlich stattfindenden deutsch-rumänischen Medien­tage vom 11.-12. Juni. Erstmals wurde die Veranstaltung in Kooperation mit der Deutschen Welle (DW), dem Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland, und der DW-Akademie abgehalten. Teilnehmer waren Journalisten aus Presse, Rundfunk, TV und Online-Medien.
Impulsvorträge hielten Christian Gramsch, Direktor der DW-Akademie, Cosmin Prelipceanu, Chefredakteur des Kabelsenders Digi24, Manuel Preuten, freier Journalist und Vertreter des Online-Magazins Krautreporter.de, und Cristian Pantazi, Chefredakteur von hotnews.ro. Während Qualitätsjournalismus generell durch eine – vom Kunden gewollte – Boulevardisierung, aber auch durch die zunehmende Verdrängung gedruckter durch Online-Medien bedroht ist, beklagen rumänische Journalisten, dass Posten nach politischen Vorgaben statt Qualifikation vergeben werden und den Betreibern politischer Gehorsam vor Produktqualität geht. Auch sei es „Tradition“, dass Politiker über eigene Medienunternehmen verfügen. Über den Beitrag des internationalen Erfahrungsaustausches durch Arbeitspraktika und Ausbildungsprogramme, wie sie u.a. die DW-Akademie vermittelt, diskutierte Gramsch mit betroffenen Journalisten beider Länder. Der deutsche Botschafter Werner Hans Lauk, kündigte für 2016 die Auslobung zweier Medienpreise für journalistische Produkte in Rumänien an: Der Preis „Blick auf Deutschland“ soll Arbeiten auszeichnen, die zu einem vertieften Verständnis der Bundesrepublik beitragen, der Preis „Geschichte und Gegenwart der deutschen Minderheit in Rumänien“ hingegen Berichte, welche die Bedeutung der Brückenfunktion dieser Minderheit vermitteln.

NM

Schlagwörter: Journalismus, deutsch-rumänische Beziehungen, Medien

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