31. Dezember 2009

Wirtschaftskrise trifft Rumänien hart

Ost-West Contact, die führende deutsche Zeit­schrift zur wirtschaftlichen Kooperation mit Mit­tel- und Osteuropa, hat mit „Special“ ein For­mat, das der vertieften Analyse und Vor­stellung der wirtschaftlichen Situation in einem Land der Zielregion dient. Die Schwerpunkt­hefte sind Teil der Zeitschrift und werden zusätzlich als Sonderdruck vertrieben, beispielsweise bei Veranstaltungen. In 2009 sind zwei Sonderhefte zu Rumänien erschienen: im April und als Teil des kürzlich versandten Oktober-Hefts.
Das Special Rumänien von Oktober 2009 enthält eine Darstellung der aktuellen Wirtschafts­ent­wicklung Rumäniens; das Land wird von einer starken Wirtschaftskrise erschüttert. Mit­telfris­tig sieht Marko Waldo in seinem Beitrag auch positive Auswirkungen der Krise: die Im­mobi­lienpreise sinken und Löhne werden kalkulierbarer. Die deutschen Unternehmen, die in Ru­mänien investierten, seien mit ihrer Stand­ortwahl zufrieden und kündigten einige neue Projekte an.

Stephan Mittelhäuser analysiert die positiven Auswirkungen der deutschen Abwrackprämie auf die rumänische Automobilindustrie. Dazu gehören auch die voraussichtlich 80 000 Pkw der Marke „Dacia“, die 2009 in Deutschland ver­­kauft werden.

Daran schließt sich ein Bei­trag über ein Ran­king der Universitäten in Ru­mä­nien an, gemeinsam erstellt von der Mana­gement- und Per­so­nalberatung Kienbaum und der rumänischen Wirtschaftszeitung „Capital“. Platz eins gehört der Klausenburger Universität „Babeș-Bolyai“; die Kronstädter „Transilvania“-Universität liegt auf Rang drei.

Wolfgang Schoiswohl stellt die Herausforde­rungen dar, vor welchen der Finanzsektor des Landes steht: faule Kredite, drastischer Kre­dit­rückgang, wegbrechende Refinanzierungsmö­glich­­keiten im Ausland. Die Wirtschaftskrise hat Auswirkungen auch auf den rumänischen Ar­beits­markt; diese analysiert Dr. Thomas Wen­del: Die hohen Lohnsteigerungen der letzten Jahre werden sich so schnell nicht wiederholen, angestiegen ist hingegen die Zahl der Initiativ­bewerbungen. Ein Schwachpunkt bleibt die mangelhafte Berufsausbildung. Wendel prognos­tiziert mittelfristig eine Erholung auf dem Arbeitsmarkt; die vergleichsweise niedrigen Per­so­nal­kosten bleiben ein wichtiger Ent­schei­dungsfaktor zugunsten einer Investition in Ru­mänien.

Das Potential erneuerbarer Energien in Ru­mänien wird von Steffen Reiser vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Windenergie. Die Wasserkraft wird schon stark genutzt (27,8% der Stroms kommt aus dieser Quelle); Solar- und Bioenergie sowie Geothermie sollen dazu beitragen, die hohen Vorgaben der EU bei erneuerbarer Energie zu erreichen.

Aufgelistet und kritisch hinterfragt werden die Maßnahmen der Regierung zur Bekämp­fung der Wirtschaftskrise. Kurzweilig zu lesen sind die mit „Wie geht es …?“ überschriebenen Berichte über die Reaktion deutscher Unter­neh­men in Rumänien auf die Wirtschafts- und Fi­nanz­krise.

Zwei weitere Beiträge in demselben Heft ha­ben Rumänien zum Thema: Ein Interview mit dem Vizepräsidenten von DACIA SA über den Erfolg des Logan auf dem deutschen und westeuropäischen Markt („Ein Ritterschlag für Ru­mänien“) sowie „Ein Spaziergang entlang der Bega“ durch Temeswar von Peter Hochmuth. In das Interview mit dem Dacia-Manager hat sich ein Fehler eingeschlichen: Das Unternehmen realisiert nicht 70% des rumänischen Exports, sondern 70% der Produktion der Dacia-Werks werden exportiert.

Das Oktober-Heft von „Ost-West-Contact“ ist erhältlich zum Preis von 9,80 Euro, zuzüglich Ver­sandkosten, beim OWC-Verlag für Außen­wirtschaft GmbH, Regenskamp 18, D-48157 Münster, Telefon: (02 51) 92 43 09-0, E-Mail: abo[ät]owc.de, Internet: www.owc.de.

uk

Schlagwörter: Wirtschaft, Studie

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Neueste Kommentare

  • 31.12.2009, 00:32 Uhr von Lavinia: Einige Informationen können hier nachgelesen werden (Archiv, unter Rumänien): http://www.ost ... [weiter]

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

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