Kommentare zum Artikel

19. November 2014

Rumänien und Siebenbürgen

Richtungswechsel zu einem Rumänien der gut gemachten Arbeit

In Rumänien wurde am 16. November 2014 ein neuer Präsident gewählt. Einer der aussichtsreichsten Kandidaten war in diesem besonders harten Wahlkampf der Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis. Er konnte sich überraschend, aber doch deutlich mit 54,50 Prozent der Stimmen durchsetzen. Friedrich Roth hat den nicht alltäglichen Wahlkampf für das Präsidentenamt beobachtet. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • Bir.Kle.

    1Bir.Kle. schrieb am 20.11.2014, 18:52 Uhr (um 19:15 Uhr geändert):
    Să trăiască Președintele Klaus Johannis!

    Wer hätte das gedacht? Er hat es tatsächlich geschafft! Herzlichen Glückwunsch dem neuen Präsidenten Rumäniens, Klaus Werner Johannis!
    Ich wünsche dem rumänischen Volk, dem Land Rumänien sowie natürlich auch Herrn Johannis persönlich, dass er als Präsident Rumäniens genauso erfolgreich agieren möge, wie er das bereits als Bürgermeister von Hermannstadt getan hat.

    Sein Wahlwerbespruch "Ein Rumänien der gut gemachten Dinge", welcher zum Wahlerfolg wohl auch beigetragen hat, hat mir persönlich allerdings nicht gefallen:
    Da wirft der Mann mit "machen" das langweiligste aller Verben in die Runde, ein dröges und beliebiges Allerweltsverb, das in mindestens 90 Prozent aller Fälle durch ein Eleganteres ersetzt werden könnte. Aber das ist nicht alles, er geht so richtig in die Vollen: Er gesellt zu diesem Allerweltsverb noch das (schn)öde und nichtssagende Allerweltssubstantiv "Ding(e)" hinzu.
    Mit einem klaren und konkreten Konzept hat das nicht viel zu tun. Man nennt sowas eher Floskel oder auch Allgemeinplätzchen.

    Da ist es kaum verwunderlich, dass unter anderem auch die unangefochtene Königin der Allgemeinplätzchen auf seiner Seite stand/steht. Diese von einer Physikerin zur Kanzlerin mutierten Frau legt stets einen Gesichtsausdruck an den Tag, als ob ihr bei einem Experiment im Physiklabor der gesamte Versuchsaufbau um die Ohren geflogen wäre. Die Frisur tut das Übrige dazu.
    Es gibt drei Möglichkeiten:
    Erstens: Die Frau verfügt über keinerlei Emotionen und Empfindungen.
    Zweitens: Sie ist, aus welchem Grund auch immer, nicht in der Lage, ihre Gefühlsregungen zu zeigen.
    Drittens (meiner Meinung nach am wahrscheinlichsten): Sie ist im Unterdrücken, Überspielen und Verbergen von Gefühlen genauso meisterlich wie beim Absondern von Allgemeinplätzchen.

    Ist es nicht doch eher so, dass der Wahlspruch von Klaus Johannis als taktisch geschickter Schachzug im Wahlkampf zu sehen ist?
    Nicht gerade wenige Zeitgenossen sind von Natur aus eher einfach gestrickt (nicht nur unter den Rumänen, sondern generell). Das wissen natürlich auch ein Klaus Johannis und seine Wahlkampfstrategen. Sie haben deshalb bewusst einen so schlichten Spruch ins Rennen geschickt, damit er möglichst viele Menschen anspricht und sich diese mit Johannis identifizieren.
    Sein ärgster Gegner, Ponta, war noch einen Zacken primitiver unterwegs und hatte kaum eine Gelegenheit ausgelassen, populistisches, patriotisches und nationalistisches Zeug zu salbadern. Dass er damit letztendlich gescheitert ist, zeigt, dass das Volk nicht komplett verblödet sein kann.
    Übrigens, in Deutschland hat "Mutti" das ganze Land zum Versuchslabor für ihre Allgemeinplätzchen umfunktioniert – und sie wirken hervorragend: Ihre Untertanen schlucken die ganze Scheiße nicht nur, sondern sagen auch noch, dass sie ihnen schmeckt! Etliche Studien und Umfragen, beispielsweise bezüglich der Beliebtheit deutscher Politiker, belegen dies.

    Es wird nicht einfach werden für Klaus Johannis als Präsident: Die Hoffnungen und Erwartungen des Volkes und damit auch der Druck auf Herrn Johannis sind immens.
    Je größer die Erwartungshaltung ist, umso schneller treten Enttäuschung und Ernüchterung ein und umso größer sind diese.
    Was also braucht das rumänische Volk? Ganz klar: Geduld und Verständnis! Veränderungen und Reformen brauchen Zeit; Zeit, um sie überhaupt umzusetzen und Zeit, bis sie richtig greifen und Früchte tragen.
    Es wird spannend zu beobachten, ob das rumänsiche Volk die erforderliche Geduld hat und das nötige Verständnis aufbringt oder ob es seinen Präsidenten bei den nächsten Wahlen frustriert und enttäuscht fallenlässt wie eine heiße Kartoffel.
    Obendrein darf man nicht vergessen, dass es in Bukarest so einige Kandidaten geben dürfte, die versuchen werden, Herrn Johannis so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen – oder wie man auch zu sagen pflegt: So viele Knüppel wie irgend möglich zwischen die Beine zu werfen.
    Ich jedenfalls wünsche Herrn Johannis, dass das Volk ihm eine wahre Chance gibt. Verdient hat er sie allemal.

    Eines ist ihm jetzt schon sicher: Anerkennung, Ehrung und Würdigung. Allein in Siebenbürgen gibt es drei Ortschaften, die seinen Namen tragen:
    Johannisdorf bei Bistritz, Johannisdorf bei Schäßburg und Johannisberg.

    Überdies wären da noch in der Tierwelt das Johannisglühwürmchen, in der Pflanzenwelt das Johanniskraut, der Johannisbrotbaum und natürlich die Johannisbeere. Diese gibt es interessanterweise sogar in mehreren (politischen) Geschmacksrichtungen, unter anderem in rot und schwarz.
    Der Mann ist jetzt schon verewigt. Nicht zu vergessen, die etlichen Kirchen und Klöster, die Johanniskirche bzw. Johanniskloster heißen. Heiliggesprochen wurde er also auch schon.
    Auch für die Amerikaner ist er ein Heiliger: "Santa Claus" nennen sie ihn. Johannis' Vorname wird zwar bekanntlich mit "K" geschrieben, aber was soll's: Die Rumänen schreiben seinen Nachnamen auch falsch!
    Es muss wohl vor langer Zeit Hellseher gegeben haben, die die Ankunft des "Messias" vorausgesehen haben und alle obigen Namen vergaben, noch bevor der Heilsbringer, der sein Erfolgsmodell aus Hermannstadt nun auf ganz Rumänien übertragen will/soll, überhaupt geboren wurde.

    Wie sieht es eigentlich mit seiner deutschen Kollegin "Angie" in Sachen Ehrungen aus?
    Ganz schön mau, würde ich sagen. Lediglich das radioaktive chemische Element Merkelium ist nach der Frau benannt, deren Karriere als Physikerin dadurch verhindert wurde, weil ihr das Amt als Kanzlerin dazwischenkam. Ausgerechnet ein radioaktives Element nach ihr zu benennen, finde ich ziemlich unpassend. Wahrscheinlich hat noch kein einziger Mensch jemals eine strahlende Frau Merkel zu Gesicht bekommen. Stattdessen hängen ihre Mundwinkel immerfort nach unten, als ob sie keinen einzigen Moment imstande wären, der Gravitation zu trotzen.
    Ääähm, Moment mal...ich habe mich ganz schön vertan: Das chemische Element heißt ja gar nicht Merkelium, sondern Berkelium. Tja, dann ist es wohl nach dem deutschen Schauspieler Christian Berkel benannt. Das ergibt zumindest Sinn, denn immerhin sieht der Mann aus, als ob er bei der Forschung auf dem Gebiet der Radioaktivität seine Haartracht eingebüßt hätte.
    Hm...oder war es nicht doch die kalifornische Stadt Berkeley, die namensgebend für dieses radioaktive Element war?

    Oh, ich war ganz schön vom Thema abgedriftet. Kommen wir nun wieder zurück zu den beiden Kontrahenten aus Rumänien, von denen mittlerweile nur noch einer strahlt, während der andere seine Halbwertszeit erreicht hat.
    Der Vorname von Herrn Johannis ist übrigens die pure Ironie: Ausgerechnet dieser zweifellos korrekte Mann, zu dessen größten Vorhaben es zählt, den Sumpf der Korruption trockenzulegen, trägt einen Vornamen, der sich wie eine Aufforderung (Imperativ) zum Diebstahl anhört.
    Der Vorname seines Konkurrenten Ponta ist nicht minder ironisch: Gerade er, der bekanntlich eine Niederlage einstecken musste, trägt den Namen des Siege(r)s ("Victor" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Sieger".)
    Doch es kommt noch besser: Warum war Ponta unterlegen? Weil er zu wenig Stimmen erhielt. Warum? Weil einer ihm sie in der Stichwahl "weggeklaut" hatte: Klaus! In diesem Fall machte er seinem Namen alle Ehre!

    Was haben wir in Europa? Wir haben einen Engel ("Angela" ist von dem lateinischen Wort "angelus", welches "Engel" bedeutet, abgeleitet.) und wir haben einen Santa Klaus (Johannis). Weihnachten kann kommen!
    Lassen wir uns überraschen, welche Bescherung sie für ihr jeweiliges Volk und Land haben, wobei:
    Im Falle von Klaus Johannis ist es noch viel zu früh, um irgendeine Bescherung zu erwarten.
    Was Angela Merkel betrifft, muss jeder naiv sein, der von ihr etwas erwartet: Sie wird ihr bewährtes Rezept weiterhin durchziehen und uns mit ihren Allgemeinplätzchen behelligen, bis auch der Letzte aufwacht und Knochen kotzt.
    Wenn sie überhaupt sowas wie einen Standpunkt hat, dann höchstens auf der Oberfläche eines Luftballons: Je mehr sie von ihrer heißen Luft hineinbläst, umso mehr verschiebt sich ihr Standpunkt. Der Kabarettist Volker Pispers hat dafür andere, aber ebenfalls sehr treffende Worte gefunden:
    "Die Frau hat kein Rückgrat. Die kann im Varieté als Kontorsionistin auftreten. Das sind diese Schlangenmenschen – die können sich so verbiegen, die können sich selbst am Arsch lecken!"

    Bleibt zu hoffen, dass Klaus Johannis sich durch sein verantwortungsvolles Amt voller Herausforderungen nicht dahingehend verändert, dass er sich irgendwann als einer vom Schlage Angela Merkels entpuppt und nur Fürze in den Wind flattern lässt.

    Ich wünsche Herrn Johannis, dass ihm bei seinen Vorhaben und Entscheidungen als Präsident stets ein geschicktes und glückliches Händchen gegeben ist – zum Wohle des rumänischen Volkes, aller anderen in Rumänien lebenden Ethnien und für ein blühendes Rumänien.

    Kleine Bemerkung zum Schluss, denn eines erschließt sich mir nicht: Ich habe gelesen, dass gegen Klaus Johannis offenbar ein Verfahren wegen Ämteranhäufung läuft.
    Falls das wirklich zutreffend sein sollte, wirft sich folgende Frage auf:
    Warum wird ein solches Verfahren nicht auch gegen den Ämtersammler Bernd Fabritius eröffnet?

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.