6. September 2011

Landesgruppe Niedersachsen/Bremen feiert 60-jähriges Bestehen

Gemeinsam mit ihren Ehrengästen und Freunden begingen 550 Siebenbürger Sachsen am 28. August in Hannover ihre Jubiläumsfeier und den traditionellen „Heimattag der Nordlichter“. In seiner Festrede erklärte der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann vor den versammelten Landsleuten: „Es ist für mich eine besondere Freude, mit Ihnen gemeinsam das 60-jährige Bestehen der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen der Siebenbürger Sachsen zu feiern. (...) Hier ist jetzt die Heimat für viele Rumäniendeutsche: Sie haben sich bestens integriert und bereichern unser Land!
Und dass dies so gelungen ist, haben wir zweifellos auch dem Einsatz des Verbandes der Siebenbürger Sachsen zu verdanken. Für Ihre unermüdliche Integrations- und Kulturarbeit verdienen Sie unser aller Respekt und Anerkennung! (...) Ihre Gemeinschaft und die Erinnerung an die alte Heimat sind Ihnen auch nach so langer Zeit eine Herzensangelegenheit. (...) Sie stillen die Sehnsucht der Älteren nach dem alten Vertrauten und Geborgenheit. Und Sie wecken das Interesse der Jüngeren an Ihrer Herkunft und Ihren kulturellen Wurzeln. (...) Nur wer weiß, woher er kommt, nur wer seine Wurzeln kennt, der steht auch fest in der Gegenwart und kann Kraft für die Gestaltung der Zukunft schöpfen.“

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann ...
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann gratulierte der Landesgruppe zu ihrem 60-jährigen Bestehen. Foto: Eric Scherer
Die Landsleute kamen von nah und fern – nicht nur aus Niedersachsen und Bremen, sondern auch aus Hamburg, insgesamt 550 - fast ein Drittel aller in Niedersachsen und Bremen lebenden Verbandsmitglieder und zum Teil auch Freunde, die keine Siebenbürger Wurzeln haben. Nach einem Sektempfang auf dem großen Gelände des Schützenhauses „Event-Oase“ in Hannover begann die aus drei großen Blöcken bestehende Veranstaltung mit dem Festakt.

Der Landesvorsitzende Volkmar Gerger begrüßte allen voran den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann, den Landesbeauftragten der niedersächsischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Götz, MdL, und seine Gattin, die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes des Bundes der Vertriebenen (BdV), Helge Kahnert, seitens des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland den Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Alfred Mrass, mit Gattin, die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, Herta Daniel, den Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Rainer Lehni, mit Gattin, sowie alle Landsleute aufs Herzlichste.

Der Landesvorsitzende Volkmar Gerger begrüßte die ...
Der Landesvorsitzende Volkmar Gerger begrüßte die Ehrengäste zur Festveranstaltung. Foto: Eric Scherer
Gerger bat, mit einer Schweigeminute unserer Verstorbenen zu gedenken. In diesem Jahr ist der Ehrenvorsitzende Walter Engler nach fast 60 Jahren unermüdlichen Einsatzes im Landesverband von uns gegangen.

Mit seiner Eröffnungsrede schaffte der Landesvorsitzende eine lockere Atmosphäre, die sich im Verlauf der gesamten Veranstaltung fortpflanzte. Nach 60 Jahren hätten wir die Gelegenheit, „selber Bilanz zu ziehen“, gleichzeitig wolle man „aber von anderen hören, wie sie die Siebenbürger Sachsen erlebt, wie sie das beurteilen, was diese getan und erreicht haben“, sagte Volkmar Gerger. An den Innenminister gerichtet, sagte er: „Soweit mir bekannt ist, Herr Schünemann, sind Sie der erste Innenminister und damit auch der ranghöchste Politiker, der in den vergangenen 60 Jahren unsere kleine, aber feine Gemeinschaft besucht, und darauf bin ich stolz, denn nun reihen wir uns ein in den Reigen der Landesgruppen, die schon solch hohen Besuch hatten. (...) Das beweist, dass die Siebenbürger Sachsen nun auch in Niedersachsen stärker wahrgenommen werden.“
Innenminister Uwe Schünemann mit dem ...
Innenminister Uwe Schünemann mit dem Landesvorsitzenden Volkmar Gerger (links außen), dem Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius (rechts außen) und zwei Trachtenträgerinnen. Foto: Eric Scherer
Nach einer kurzen Andacht, die der aus Mühlbach stammende Pfarrer Robert Schumann von der Bonhoefferkirche aus Wolfsburg zelebrierte, erinnerte Dr. Bernd Fabritius in seinem Grußwort an die Tatsache, dass ein doppeltes Gründungsjubiläum gefeiert wurde: das der Landesgruppe Niedersachsen und jenes der Bremer, die bis 1973 Teil des Landesverbandes Hamburg-Bremen gewesen sind.


Der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius ...
Der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius sprach ein Grußwort. Foto: Eric Scherer
Der Bundesvorsitzende lobte das Wirken der Siebenbürger Sachsen in Niedersachsen und Bremen: „Sie pflegen unser Brauchtum und unsere Tradition, Sie schaffen damit eine emotionale Heimat und wandeln so die anfängliche Fremde in Ihr Zuhause um (...). Ja, Sie sind hier gut angekommen. Ihre Integration hat reibungslos geklappt, ohne dass dieser Teil der gesamtdeutschen Kultur durch Assimilation untergegangen wäre. Sie sind da, als Siebenbürger Sachsen! (...) Dieses Ankommen war nicht immer einfach. Die gelungene Integration ist das Ergebnis eines Zusammenwirkens aller Betroffenen mit der Gesellschaft, mit den Verantwortlichen in Kommunen, aber auch in Bund und Land. Hier gab und gibt es eine herzliche Aufnahme(...)“. Dr. Fabritius dankte Innenminister Schünemann und überdies der niedersächsischen Landesregierung, „die uns, den ausgesiedelten Deutschen aus den ehemaligen Ländern des Ostblocks, unterstützend und freundlich begegnet sind.“ Die anerkennenden Worte, bezogen auf die erfolgreichen Kulturformationen der Landesgruppe, die Ausrichtung des „Heimattages der Nordlichter“ alle zwei Jahre, auf das siebenbürgisch-sächsische „Füreinander da sein“, und der Gruß „Gott erhålt ech!“ taten uns gut und schafften Raum für Emotionen, die alsbald der Spannung wichen, als der niedersächsische Innenminister ans Pult trat und die Grüße des niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister überbrachte.

Uwe Schünemann war das erste Mal bei uns Siebenbürger Sachsen zu Gast und appellierte in seiner Festrede an uns: „Gemeinsam wollen wir nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern auch in die Zukunft.“ Mit der Vergangenheit meinte er auch das Unrecht, das der rumänische Staat an der deutschen Volksgruppe begangen hat. Die Zukunftsorientierung drückte Schünemann mit den Sätzen aus: „Die Aussöhnung und Völkerverständigung im Sinne einer gemeinsamen europäischen Idee ist Ihnen ein Kernanliegen (...). Ihre großartige, Zukunft gestaltende Arbeit ist angesichts der Unterdrückung, welche die Deutschen in Rumänien im letzten Jahrhundert erleiden mussten, alles andere als selbstverständlich.“ (...) „Niedersachsen wäre ohne Sie, ohne alle Heimatvertriebenen, niemals das geworden, was es jetzt ist. Und auf diese gemeinsame Erfolgsgeschichte können wir stolz sein!“ Der Festredner zitierte unseren langjährigen Ehrenvorsitzenden Thomas Wollmann: „Gemeinwohl vor Eigenwohl und Integration ohne eigenen Kulturverlust“ und bekräftigte abschließend: „Wenn wir das so fortsetzen, ist mir um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und ein gutes Miteinander nicht bange“.

Danach erfuhren wir die Geschichte von einem Schüler, der in der Hausbibliothek einen Bildband über Siebenbürgen mit seinen Wehrburgen und -kirchen hatte, der diesen Jungen so sehr faszinierte, dass er ihn immer wieder hervorholte und sich vornahm, dorthin zu reisen, um das auch vor Ort kennen zu lernen. Der Junge von damals ist der uns bekannte und gewogene Landesbeauftragte der niedersächsischen Regierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Rudolf Götz. In seinem Grußwort tat Götz kund, dass er seinen Kindheitstraum verwirklicht und 2004 Siebenbürgen, mit seinen Wehrkirchen, Städten, wie Hermannstadt, Hermann Oberths Geburtsort Schäßburg, und Klausenburg besucht habe. Vorbildliche Schulen, die Kultur, dorf- und städtebauliche Architektur, aber auch die Melancholie hätten ihn sehr beeindruckt. „Man spüre, welch schöne Heimat verloren gegangen, aber nicht vergessen worden sei, betonte Götz.

Rudolf Götz. Foto: Eric Scherer ...
Rudolf Götz. Foto: Eric Scherer
Er würdigte unsere Kulturarbeit in Niedersachsen, nannte die Trachtentanzgruppen, Kulturvereine, Chor und Blaskapelle in Salzgitter und Wolfsburg, aber auch unsere Siebenbürgische Zeitung und sprach von den tüchtigen Siebenbürgern, die ihre „hohe Kreativität“ wohl ihrer Zweisprachigkeit zu verdanken hätten. Götz, der sich nach eigenem Bekunden bei uns „wie in der Familie“ fühlt, war schon beim Heimattag „der Nordlichter“ 2008 in Munster unser Ehrengast.

Die stellvertretende Vorsitzende des BdV-Landesverbandes Niedersachsen und Vorsitzende der BdV-Bezirksarbeitsgemeinschaft Weser-Ems, Helge Kahnert, überbrachte die Grüße ihres BdV-Landesvorsitzenden Oliver Dix. Sie sprach ihre Bewunderung für die Siebenbürger Sachsen aus, denen es gelungen sei, ihre Gemeinschaft und Identität zu wahren und sich trotzdem, ohne anzuecken, in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. „Sie alle können stolz sein auf Ihre 60 Jahre Arbeit und auf Ihren Vorsitzenden, Herrn Volkmar Gerger! Er setzt sich mit seinen Mitstreitern für das Erbe Ihrer Kultur und Tradition ein (...). Wo auch immer man in Niedersachsen an einer Veranstaltung der Vertriebenen und Aussiedler teilnimmt, die Siebenbürger Sachsen sind immer anwesend.

Helge Kahnert. Foto: Eric Scherer ...
Helge Kahnert. Foto: Eric Scherer
Dies ist ein schönes Zeichen für die Lebendigkeit und Zugehörigkeit Ihrer Landesgruppe“, unterstrich Frau Kahnert in ihrem Grußwort. Für den Verband der Siebenbürger Sachsen sei es selbstverständlich, von der rumänischen Regierung zu fruchtbaren Gesprächen empfangen zu werden. Damit erreiche man Verbesserungen der deutsch-rumänischen Beziehungen. Mehr als bemerkenswert sei die Rede des rumänischen Außenministers Teodor Baconschi beim diesjährigen Heimattag in Dinkelsbühl gewesen, in der auch die dunklen Seiten der Geschichte angesprochen worden seien und man sich vor den Opfern kommunistischen Unrechts verneigt habe. Dies alles sei ein „Ergebnis der verständigungspolitischen Arbeit Ihres Verbandes“. Manch andere Landsmannschaft würde das bewundern und zugleich vermissen. Frau Kahnert bemerkte überdies, dass jeder 400. Bundesbürger ein Siebenbürger Sachse sei.

Mit dem lebendigen Festvortrag von Dietmar-Udo Zey, Schriftführer des Landesverbandes und Verfasser der Festschrift „60 Jahre Landesgruppe der Siebenbürger Sachsen in Niedersachsen und Bremen, 1951 – 2011“, wurde der erste Block der Veranstaltung, der Festakt, beendet. Auch dank der musikalischen Einlagen des Familienbläserchors Schumann, der zwischen den Reden eingängige Stücke zu Gehör brachte, folgten die Zuhörer aufmerksam und interessiert dem Vortrag, der in groben Zügen die Entstehung und Entwicklung der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft in diesem Teil Deutschlands wiedergab. Der Redner sprach von den großen Herausforderungen, vor denen die Siebenbürger Sachsen in den ersten Nachkriegsjahren hier in Deutschland standen, manchmal an Leib und Seele froren, sich aber doch Ziele und Aufgaben für die Zukunft setzten, den Verband gründeten und sich ehrenamtlich für die Belange ihrer Landsleute eingesetzt haben. Er sprach von der Gründung der Kulturformationen, nannte sie beim Namen und ehrte Personen und Persönlichkeiten. Und er hob hervor, wie wichtig es gewesen sei, innerhalb der durch das Grundgesetz geschaffenen Rahmenbedingungen die siebenbürgische Kultur und das Brauchtum leben zu dürfen. Zey führte aus: „Es bestanden kaum Unterschiede oder gar Gegensätze zwischen dem allgemeinen Normen- und Wertesystem und den Verhaltensmustern der Einheimischen und den nach Deutschland zugezogenen Siebenbürger Sachsen. (...) Es gab keine durch Sprachbarrieren getrübten Verständigungsschwierigkeiten, sofern man sich des Hochdeutschen bediente. (...) Und wenn neue Erfahrungen und Erlebnisse sich auf die mitgebrachte Kultur auswirkten, so empfanden die Siebenbürger Landsleute das als Bereicherung und waren immer bereit, Althergebrachtes und Neues selektiv, sinnvoll und passend miteinander zu verquicken. Doch die Grundstruktur blieb erhalten und wird noch einige Generationen überdauern, solange das Bewusstsein vorhanden ist, dass die Zukunft im Griff zurück auf das in der Vergangenheit Erworbene liegt, (...) weil darin Erfahrungen, Erkenntnisse, gesellschaftliche Verhaltensnormen, ja Geschichte enthalten sind, die eine jetztzeitige und zukünftige Relevanz haben.“ Unsere deutsche Volksgruppe bilde heute, ähnlich wie die der Hessen, Bayern oder Friesen, mit deren kulturellen Eigenheiten, einen Mosaikstein im Kulturgut der Deutschen.

Dietmar-Udo Zey hält den Festvortrag. Foto: Eric ...
Dietmar-Udo Zey hält den Festvortrag. Foto: Eric Scherer
Zey beschloss seinen Vortrag mit einer in den Raum gestellten Frage: „Sind wir willens und bereit, unsere Kultur und Brauchtum an unsere Nachkommen weiterzugeben, zur Bereicherung der Vielschichtig- und Vielfältigkeit deutscher Kultur, zur Gestaltung unserer neuen Heimat in Niedersachsen und Bremen?“. Nach dem Vortrag spielte der Familienbläserchor Schumann – sieben Familienmitglieder, Vater Robert, Mutter Hedi und die fünf erwachsenen Kinder Petra, Ralph, Agathe, Birgit und Beate, sind in der Kulturarbeit der Kreisgruppe Wolfsburg engagiert – ein letztes Stück.

Die Zuhörer in dem voll besetzten Raum sind über fast zwei Stunden gerne mitgegangen. Das war mit ein Verdienst der professionellen Arbeit der beiden Moderatoren, Agathe Wotsch-Pudziow und Gerhard Schunn, die straff und doch locker durch das Programm geführt haben. In der eineinhalbstündigen Mittagspause, herrschte draußen im Freien herrliches Sommerwetter. Mit nur drei Grillständen und zum Teil überforderten Grillmeistern mussten wir viel zu lange anstehen. Hierfür entschuldigt sich das Organisationskomitee.
Die „Siebenbürger Blaskapelle Wolfsburg“ spielte ...
Die „Siebenbürger Blaskapelle Wolfsburg“ spielte unter ihrem Dirigenten Günter Bodendorfer. Foto: Eric Scherer
Nach der Pause gab es ein Kulturprogramm. Von 14 bis 16 Uhr überboten sich mit ihren Darbietungen die „Siebenbürger Blaskapelle Wolfsburg“ mit ihrem Dirigent Günter Bodendorfer, die „Tanzgruppe Bremen“, Leitung Christine Kenst, die „Tanzgruppe Salzgitter“, Leitung Hermann Schieb, der gemischte „Siebenbürgische Chor Wolfsburg“ unter der Leitung von Hedi Schumann, der junge Niklas Horn aus Wolfenbüttel mit seinem Klavierspiel, die „Kultur- und Trachtengruppe Kokeltaler e.V.“, Wolfsburg, Leitung Harald Hermann, die Tanzgruppe „Karpatentänzer“, Wolfsburg, Leitung Monika und Gerhard Schunn, und die Künstlerin Sigrid Jakob mit ihren Mundartgedichten. Begeisterung lag in der Luft, sie ging gleichermaßen aus von den Darstellern und vom Publikum. Der Aufmarsch der 28 Tanzpaare zu den Klängen der Blasmusik fesselte alle.
28 Tanzpaare beim Trachtenaufmarsch zu den ...
28 Tanzpaare beim Trachtenaufmarsch zu den Klängen der Blasmusik. Foto: Eric Scherer
Man bestaunte die wunderschönen Frauentrachten der Tänzer aus Salzgitter und Bremen, die jungsächsischen Trachten der „Karpatentänzer“ und die Trachten jung verheirateter Frauen der „Kokeltaler“. Als die Tänze vorgeführt wurden, hielt es fast niemanden mehr auf den Stühlen. Man stand auf, applaudierte auch zwischendurch. Kinder zogen ihre Schuhchen aus, stiegen auf die Stühle, um besser sehen zu können, und klatschten mit. Die Lieder des Chores, selbstverständlich auch in unserer sächsischen Mundart, die Klänge, die dem Klavier entlockt wurden, und die Mundartverse genossen alle. Mitreißend war der gemeinsame Figurentanz, den die drei Tanzformationen aus Salzgitter und Wolfsburg zu den Klängen des Radetzky-Marsches, von der Blaskapelle Wolfsburg geschmettert, vorführten.
Begeisternder Chor-Auftritt. Foto: Eric Scherer ...
Begeisternder Chor-Auftritt. Foto: Eric Scherer
Zum Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung bedankte sich der Landesvorsitzende Volkmar Gerger bei allen am Kulturprogramm Mitwirkenden und den Helfern für die außergewöhnlichen Leistungen. Ein besonderer Dank galt seinem Stellvertreter und Landeskulturreferenten Kurt Freitag. Sein unermüdlicher Einsatz und sein Organisationstalent haben alles in allem zu einer erfolgreichen Veranstaltung geführt. Gerger bedankte sich bei den Landsleuten für ihr Kommen, erinnerte nochmals daran, dass die Festschrift erhältlich sei, und forderte alle auf, gemeinsam das Siebenbürgenlied und die deutsche Nationalhymne zu singen. Das anschließende gemütliche Beisammensein bot Gelegenheit zu Austausch, Unterhaltung und Tanz. Die meisten Landsleute verließen den Raum, nicht nur um Kaffee und Kuchen oder den so sehr begehrten Baumstriezel, den die „Kokeltaler“ aus Wolfsburg reichten und für den man wieder sehr lange Schlange stehen musste, im Freien zu genießen, sondern auch um dort zu verweilen. Kurzerhand stellten sich die Musikanten darauf ein, bauten sich auf dem Gelände auf und spielten. Nun wurde draußen auf dem Pflaster getanzt. Es blieb auch genügend Zeit, die im Erdgeschoss gezeigten Ausstellungen zu besichtigen: die Galerie mit Aquarellen der Künstlerinnen Sigrid Jakob und Brunhilde Martin, eine volkstümliche Ausstellung mit Stickereien, Trachtenteilen, wie Kürschen, Halstuch und Hut der Sonntags/Kirchentracht der Männer, sowie in Tracht gekleideten Puppen. Alles stammte aus dem Fundus der Mitglieder der Kreisgruppe Lüneburger Heide. In diesem Raum befanden sich auch der Infostand des Senders „Radio RTI“ sowie die interessante Wanderausstellung „Die Schulen der Siebenbürger Sachsen“, ausgeliehen vom Schulmuseum Nürnberg und der Uni Erlangen, erstellt von Michael Schneider. Nach 18 Uhr lichteten sich die Reihen. Die Landsleute traten fröhlich und dankbar den Heimweg an. Dieser Tag wird lange in Erinnerung bleiben.

Dietmar-Udo Zey




All jene, die es während der Veranstaltung nicht geschafft haben, die Festschrift „60 Jahre Landesgruppe der Siebenbürger Sachsen in Niedersachsen und Bremen, 1951 – 2011“ zu erwerben, können diese bei ihren Kreisvorsitzenden beziehen.

Fotogalerie: 60 Jahre Landesgruppe Niedersachsen/Bremen - Heimattag der Nordlichter 2011

Schlagwörter: Niedersachsen, Bremen, Jubiläum

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