19. Dezember 2014

Zentrale Gedenkveranstaltung in Ulm

Im Januar 1945 wurden nach der Besetzung Südosteuropas durch die Rote Armee rund 200000 Deutsche im Alter von 17 bis 45 Jahren in die Sowjetunion zwangsverschleppt. Dort verbrachten sie die nächsten fünf Jahre, soweit sie Mangelversorgung, Kälte und die Strapazen der „Wiedergutmachungsarbeit“ überlebten. Daran wird am Samstag, dem 17. Januar 2015 in Ulm erinnert.
Die Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation findet am Samstag, dem 17. Januar 2015, im Haus der Begegnung in Ulm statt. Wie schon die Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag 2005 steht sie unter der Schirmherrschaft des Ulmer Oberbürgermeisters Ivo Gönner und ist eine gemeinsame Initiative der landsmannschaftlichen Verbände der Deutschen aus Rumänien, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien. Veranstalter sind das Donauschwäbische Zentralmuseum Ulm, das Haus der Begegnung Ulm, der Heimatverband Banater Berglanddeutscher, die Landsmannschaft der Banater Schwaben, die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, die Landsmannschaft der Donauschwaben, der Verband der Sathmarer Schwaben und Oberwischauer Zipser sowie der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.

Anders als 2005 rechnen die Veranstalter nicht mit einer großen Beteiligung der Betroffen, denen die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller mit dem Roman „Atemschaukel“ ein literarisches Denkmal gesetzt hat; – die jüngsten von ihnen werden demnächst 90 Jahre alt. Daher findet die Gedenkveranstaltung auch nicht wieder in der Donauhalle auf dem Ulmer Messegelände statt, sondern in dem zentral gelegenen repräsentativen Saal des Hauses der Begegnung.

Die Gedenkveranstaltung beginnt um 11.00 Uhr. Nach der Begrüßung seitens der Veranstalter und den Grußworten von OB Ivo Gönner, Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch und Bischof Reinhart Guib folgt die Rede von Prof. Dr. Manfred Kittel, Direktor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Berlin. Die musikalische Umrahmung übernehmen der aus dem Banat stammende Violonist Harry Christian (Geige) und seine aus Siebenbürgen stammende Gattin Liane Christian (Klavier).

Nach einer Pause mit Gelegenheit zum Mittagessen wird die Gedenkveranstaltung mit der Rezitation von Texten aus und über die Deportation sowie mit mehreren Rundtischgesprächen fortgesetzt. Das Rundtischgespräch mit Maria Kottsieper, Judit Müller und Dr. Renate Weber-Schlenther widmet sich Familiengeschichten bzw. dem wissenschaftlichen Umgang mit Erlebnis und Erinnerung. Der Art und Weise, wie mit dem Thema und den Deportierten in den Deportationsgebieten umgegangen wird, widmet sich das Gespräch mit unserem Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius MdB, Hans Supritz und Josef Țigla. Nicht zuletzt gibt es Gespräche mit den Zeitzeugen Anton Schenk, Johann Noll und Helmut Weinschrott.

Das Haus der Begegnung, Grüner Hof 7, 89073 Ulm ist zentral gelegen und vom Hauptbahnhof zu erreichen mit den Bussen der Linie 6, Haltestelle Haus der Begegnung (direkt neben dem Haus in der Neuen Straße), der Linie 5, Haltestelle Rathaus Ulm (in der Neuen Straße, 5 Min. Fußweg) oder der Linie 4, Haltestelle Hafengasse (direkt neben dem Haus, Ecke Neue Straße/Frauenstraße). Das Haus der Begegnung hat keine Besucherparkplätze. Direkt davor befindet sich die Ostzufahrt zur Tiefgarage „Am Rathaus“ mit 520 Stellplätzen. In der Nähe (5 Minuten Fußweg) befindet sich noch das Parkhaus „Frauenstraße“ mit 750 Stellplätzen.

Hans-Werner Schuster


Schlagwörter: Ulm, Flucht und Vertreibung, Gedenkfeier

Bewerten:

9 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.