28. August 2015

Vereinsgründung mit Signalwirkung: Schloss Horneck erwerben und betreiben

Um fünf vor zehn (21.55 Uhr) war es am Tag der Heiligen Monika – am Donnerstag, dem 27. August 2015 – so weit: Der Verein Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V. wurde gegründet! Vorangegangen waren: die Feststellung des Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius MdB, dass wir Siebenbürger Sachsen den Erwerb von Schloss Horneck aus der Insolvenzmasse des Hilfsvereins Johannes Honterus „stemmen“ können (dazu siehe SbZ Online vom 21. August 2015); eine überzeugende Erläuterung eines Konzeptes über die künftige Nutzung des Schlosses durch Dieter Thiess von der Carl Wolff Gesellschaft; lebhafte Diskussionen über die einzelnen Punkte der Satzung.
Hauptziele des neuen Vereins sind der Erwerb des Schlosses Horneck in Gundelsheim am Neckar und das Betreiben des siebenbürgischen Kultur- und Begegnungszentrums an diesem Ort, der seit Jahrzehnten die „Kulturburg“ der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und darüber hinaus ist: Sitz des Siebenbürgischen Museums und des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek und Archiv, Sitz mehrerer kulturell tätiger Vereine. Ein Symbol unserer Identität, unserer Schaffenskraft und unserer Eigeninitiative kann nun gerettet werden, wenn der Insolvenzverwalter und die Gläubigerversammlung das Kaufgebot des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ annehmen!
Der Vorstand des neu gegründeten Vorstandes des ...
Der Vorstand des neu gegründeten Vorstandes des Vereins Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V., von links: Edwin-Andreas Drotleff, Reinhold Sauer, Dr. Ulrich Wien, Dr. Bernd Fabritius (Vorsitzender), Herta Daniel, Dr. Konrad Gündisch, Hans-Martin Tekeser, Michael Konnerth (der gesamte Vorstand wird weiter unten im SbZ-Artikel erwähnt). Foto: Erhard Graeff
Der Satzungszweck des neuen Vereins besteht insbesondere in der:
  • Bewahrung, Erforschung, Dokumentation, Präsentation und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes der Siebenbürger Sachsen sowie Aufklärung der Allgemeinheit im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit insbesondere über geschichtliche, wirtschaftliche und kulturelle Fragen und Belange Siebenbürgens und der Siebenbürger Sachsen. Hierzu werden Vorträge abgehalten, Publikationen herausgegeben, Lesungen, Konzerte und andere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen angeboten.
  • Unterstützung der zentralen Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen.
  • Betreuung und Beratung von Spätaussiedlern in sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Fragen zwecks schnellerer Eingliederung.
  • Ausrichtung von geschichtlichen, kulturellen und sonstigen Informationsveranstaltungen, betreuten Freizeitveranstaltungen sowie sonstigen Angeboten im Rahmen der Jugend- und Altenhilfe.

Die erforderlichen Mittel zur Erreichung der Vereinsziele sollen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und sonstige Zuwendungen beschafft werden. Personen oder Institutionen, die bei der Gründung ab 100.000 Euro gespendet haben, sind im künftigen Vorstand vertreten, jene, die ab 10.000 Euro spenden, werden auf einer Stiftertafel verewigt, alle Spenden, auch die kleinsten, sind als Zeichen der Solidarität mit den Kultureinrichtungen auf Schloss Horneck, als Zeichen der Identifikation mit der siebenbürgischen und mit der siebenbürgisch-sächsischen Kultur und Geschichte hoch willkommen und werden, wenn nicht ausdrücklich anders erwünscht, in den Spendenlisten in der „Siebenbürgischen Zeitung“ bekannt gemacht.

Hervorzuheben sind auch die Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes, die Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD, der Landesverband Bayern, Helmuth Hensel, die Landesgruppen Hessen und Nordrhein-Westfalen, die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland e.V., der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V., das Siebenbürgische Museum Gundelsheim, die Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek e.V., die Kreisgruppen Augsburg und München, Dr. Bernd Fabritius sowie die Heimatortsgemeinschaften Agnetheln, Hermannstadt und Zeiden, die durch Spenden von 10.000 Euro und mehr beispielgebend vorangegangen sind. Für jede große oder kleine Spende ist der neue Verein dankbar, jede Spende ist ein Zeichen des Zusammenhalts, ein Signal dafür, dass wir Siebenbürger Sachsen stolz auf unsere Vergangenheit sind, aber auch in der Lage, unsere Gegenwart zu meistern. Hoffentlich tragen diese vielen Signale dazu bei, dass auch die öffentliche Hand ihre Unterstützung für die Kulturarbeit der Siebenbürger Sachsen, für die Erhaltung und Stärkung des Siebenbürgischen Museums, des Siebenbürgen-Instituts mit Bibliothek und Archiv, für die Weiterentwicklung der Kultur und der wissenschaftlichen Forschung dieser Gruppe verstärkt und vertieft!
Lebhafte Diskussionen bei der Vereinsgründung am ...
Lebhafte Diskussionen bei der Vereinsgründung am 27. August 2015 in München. Foto: Erhard Graeff
Nachdem die Satzung beschlossen und der Verein von den Anwesenden gegründet worden ist, wurde der neue Vorstand bestimmt. Zum Gründungsvorsitzenden wurde Dr. Bernd Fabritius, MdB, berufen, der sich mit all seiner Kraft und größtem Engagement für die Rettung der siebenbürgischen Kultureinrichtungen in Gundelsheim eingesetzt hat und auch der Motor dieser Vereinsgründung war. Zu seinen Stellvertretern wurden Herta Daniel und Reinhold Sauer gewählt, Schatzmeister ist Michael Konnerth und Schriftführer Dr. Konrad Gündisch, der als Kulturratsvorsitzender kraft Amtes Mitglied im Vorstand ist.

Im Vorstand sind außerdem folgende Institutionen und Personen vertreten, die als Gründungsmitglieder einen wesentlichen Beitrag zur Sammlung der erforderlichen Mittel geleistet haben:
  • Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
  • Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V.
  • Michael Schmidt
  • Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturrat e.V.
  • Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen e.V.
  • Hans-Martin Tekeser
  • VR-Bank Dinkelsbühl
Die Mitgliederversammlung hat aus ihren Reihen zudem Edwin-Andreas Drotleff, Uwe Konst, Reinhold Sauer und Rechtsanwalt Bernd G. Rathke in den Vorstand sowie Helmut Hermann und Alfred Mrass zu Rechnungsprüfern gewählt. Geschäftsführer des neuen Vereins ist Dieter Thiess.
Teilnehmer der Gründungsversammlung am 27. August ...
Teilnehmer der Gründungsversammlung am 27. August 2015 in München, von links: Andreas Roth, Edwin-Andreas Drotleff, Ute Bako, Alfred Gökeler, Michael Konnerth, Dr. Konrad Gündisch, Dr. Bernd Fabritius, Maria-Luise Graeff, Herta Daniel, Helmuth Hensel, Alfred Mrass, Reinhold Sauer, Hans Königes, Hans-Martin Tekeser, Dieter Thiess und Dr. Ulrich Wien. Foto: Erhard Graeff
Um die Betriebskosten (Unterhalt, Personal etc.) zu decken, soll eine Stiftung gegründet werden, aus deren Erträgen ein Teil der Kosten getragen wird, während Mieten und sonstige Einnahmen den anderen Teil decken sollen.

Die Gründung des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ ist ein erneuter Beweis für den Zusammenhalt und das Engagement der Siebenbürger Sachsen, für den Wert, den sie der Kultur und Geschichte ihrer Gruppe und der Region, in der sie gelebt haben und leben, beimessen, für Initiativ- und Risikobereitschaft. Die betroffenen Kultureinrichtungen – das Siebenbürgische Museum und das Siebenbürgen-Institut mit Bibliothek und Archiv – sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für diese Gründung, die ihr Fortbestehen garantieren, außerordentlich dankbar.

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Schlagwörter: Schloss Horneck, Vereinsgründung

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