24. März 2016

"Sozialwerk leistet echte, notwendige Hilfe"

„Das Sozialwerk leistet echte, notwendige Hilfe, die bei unseren bedürftigen Landsleuten sehr willkommen ist. Wir sollten unseren Landsleuten auch weiter unsere Solidarität zeigen.“ Dies erklärte Vorsitzender Dr. Johann Kremer in der Mitgliederversammlung des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen, die am 12. März in der Bundesgeschäftsstelle in München stattfand. Die soziale Einrichtung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen hat in den letzten vier Jahren, dank vieler Spenden und in bester Zusammenarbeit mit der Saxonia-Stiftung in Rosenau, zahlreiche Hilfsmaßnahmen nach Siebenbürgen durchgeführt, sich aber auch in Deutschland im sozialen und kulturellen Bereich engagiert.
Rumänien sei zwar schon seit neun Jahren Mitglied der Europäischen Union, die Zustände im Wirtschafts- und Sozialwesen hinkten jedoch den europäischen Standards nach, erläuterte Dr. Kremer die Hintergründe der sozialen Arbeit in seinem schriftlichen Tätigkeitsbericht. Viele Siebenbürger ­Sach­sen lebten unter der Armutsgrenze. Die Hinwendung Rumäniens zur Marktwirtschaft und drastische Sparmaßnahmen im sozialen Bereich bringen für viele Rentner und Bedürftige Härten mit sich.

In einem großen Kraftakt hat sich das Sozialwerk 2015 mit einem Betrag von 150000 Euro bei der Rettung des Kulturzentrums Schloss Horneck engagiert. Diese Aktion wurde von allen Mitgliedern des Sozialwerks gutgeheißen. Der Einsatz sei nur dank der Mittel aus großzügigen Nachlässen möglich gewesen, betonte Kremer. Seine Aufgabe sei es, darauf zu achten, dass die Nachhaltigkeit der Tätigkeit des Sozialwerks auch künftig gewährleistet bleibe.
Die Mitgliederversammlung des Sozialwerks leitete ...
Die Mitgliederversammlung des Sozialwerks leitete Dr. Johann Kremer (Erster von links). Foto: Siegbert Bruss
„Wir müssen immer in der Lage sein, unsere noch in Siebenbürgen lebenden bedürftigen Landsleute mit effektiven Einzelhilfen zu unterstützen. Deshalb bleibt unsere dringende Bitte an alle Landsleute, Mitglieder des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, dem Aufruf in der Siebenbürgischen Zeitung ‚Hilfe nach Siebenbürgen‘ Folge zu leisten.“ Wegen der großen Herausforderungen für unsere Gemeinschaft ging das Einzelspendenaufkommen im letzten Jahr erheblich zurück.

Aufgrund der sehr gut funktionierenden Strukturen hat das Sozialwerk jährlich Geld- und Lebensmittelhilfen im Wert von je rund 70000 Euro in Siebenbürgen geleistet. Dabei wurden jeweils über 2000 Menschen betreut. Viele Kranke wurden durch Medikamente und medizinische Hilfen unterstützt. Zudem wurden die Altenheime in Hetzeldorf, Scholten, Hermannstadt, Kronstadt und Schweischer gefördert.

Dr. Kremer lobte dabei die sehr gute Zusammenarbeit mit der Saxonia Stiftung in Rosenau. Der Führungswechsel vor zwei Jahren von Karl-Arthur Ehrmann hin zu Klaus Sifft, einem jungen, tatkräftigen Unternehmer, sei geglückt. Das Saxonia Haus in Rosenau gewähre Verbandsmitgliedern, die ihren Ausweis vorzeigen, einen Rabatt von zehn Prozent auf Übernachtungen.

Zudem tritt das Sozialwerk als Mittler zwischen dem Bundesministerium des Innern bzw. Bundesverwaltungsamt und dem Siebenbürgenforum in Erscheinung.

Kremer besuchte Siebenbürgen mindestens einmal im Jahr und führte dabei intensive Gespräche mit Vertretern der Saxonia, Foren und Kirche. Besonders gut sei die Zusammenarbeit mit Dr. Paul Jürgen Porr, der das Sozialwerk berät, wenn es um größere Krankenhausaufenthalte oder Operationen geht. Meist ließe sich vieles in Siebenbürgen lösen. Das Sozialwerk klärt dabei immer vorher ab, ob die Hilfemöglichkeiten vor Ort erschöpft sind, bevor es sich anteilsmäßig an den angefragten Hilfen beteiligt.

Verbandspräsident Dr. Bernd Fabritius bot seinerseits an, bei der Klärung solcher Fälle behilflich zu sein. Er regte an, die Möglichkeiten der Sozialhilfe in Rumänien und der Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien noch stärker als bisher auszuschöpfen.

Das Sozialwerk nimmt vielseitige Aufgaben auch in Deutschland wahr. Dazu gehören Soforthilfen nach Brand oder Todesfällen und die Sachkostenbeihilfen für die Landesgruppen. Ansprechpartner für diese Hilfen sind die Kreisgruppen, die die Bedürftigkeit der Landsleute gegenüber dem Sozialwerk bestätigen. Diese Sachkostenbeihilfen werden von Mitgliedern in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen genutzt, aber in den anderen Bundesländern kaum wahrgenommen, stellte Kremer fest.

Die Mitfinanzierung der kulturellen Breitenarbeit des Verbandes bleibt ein wichtiges Aufgabenfeld des Sozialwerks. Dafür werden jährlich rund 60000 Euro eingesetzt.

Unter der Wahlleitung der Bundesvorsitzenden Herta Daniel wurde der gesamte Vorstand wieder gewählt: Dr. Johann Kremer als Vorsitzender, Heidemarie Weber als stellvertretende Vorsitzende, Christa Wandschneider als Schriftführerin und Wolfram Schuster als Schatzmeister. Im Amt bestätigt wurden auch die beiden Kassenprüfer Alfred Mrass und Harald Janesch.

Als neue Mitglieder des Sozialwerks wurden Verbandspräsident Dr. Bernd Fabritius, Alfred Mrass, Dietlind Biermeier und Curt König gewählt.

Mit Blick auf die Zukunft erklärte Dr. Johann Kremer: „Weiterhin wird das Sozialwerk auch in den kommenden Jahren die Einrichtungen für die Altenpflege in Siebenbürgen unterstützen, sich aber auch für andere soziale Projekte einsetzen. Alle bisher geförderten Bereiche wie Medikamente, medizinische Hilfen, Jugend- und Kulturtätigkeit werden auch in Zukunft weiter verfolgt. Die Mitfinanzierung der kulturellen Breitenarbeit des Verbandes wird auch in den kommenden Jahren ein weiteres Aufgabenfeld des Sozialwerks bleiben.“

Das Sozialwerk feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird eine Festschrift herausgegeben, beim Heimattag in Dinkelsbühl wird das Sozialwerk sich mit einer Ausstellung und Diskussionsrunde präsentieren.

Siegbert Bruss


Bildergalerie:

Bundesvorstand und Sozialwerk tagten am 12. März 2016 in München

Schlagwörter: Sozialwerk, Soziales, Saxonia

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