1. Juni 2007

Jugend wieder stark in Dinkelsbühl engagiert!

Am diesjährigen Heimattag in der ehemaligen Freien Reichsstadt Dinkelsbühl war die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) wieder mit einem vielseitigen Programm vertreten. Wie in den vergangenen Jahren hat die junge Generation auch heuer einen großen Teil der Programmpunkte in Eigenregie durchgeführt.
Fast wäre die allseits beliebte Volkstanzveranstaltung „Jung und voller Schwung“ völlig ins Wasser gefallen, aber Petrus hatte es noch einmal gut gemeint und sich an den schönen Tänzen der Jugend am Pfingstsonntagnachmittag ebenfalls erfreuen wollen. Geplant war ursprünglich das Tanzen sowohl vor der Schranne als auch auf dem Altrathausplatz, aber angesichts des kurz vor Tanzbeginn einsetzenden Regens fiel die Entscheidung auf nur einen Veranstaltungsort, und zwar die Schranne. Da der Regen aber zwischenzeitlich aufhörte und die Sonne sich wieder blicken ließ, fand das Tanzen, wenn auch mit etwas Verspätung, doch noch auf dem Schrannenvorplatz statt. Die Veranstaltung stand wieder unter der Leitung von Ingwelde Juchum, Stellvertretende Bundesjugendleiterin und Kulturreferentin der SJD. Es moderierten die beiden Trachtenpaare Betina-Michaela Zerbes (Heilbronn) und W Bretz (Siegen) sowie Andrea Florath und Christoph Schwager (Setterich).

Ein überwältigendes Bild boten rund 130 Trachtenpaare beim Aufmarsch vor der Schranne. Foto: Günther Melzer
Ein überwältigendes Bild boten rund 130 Trachtenpaare beim Aufmarsch vor der Schranne. Foto: Günther Melzer

Für die Einzeldarbietungen hatten sich ursprünglich 25 Tanzgruppen angemeldet, ein noch nie dagewesener Rekord. Zur großen Freude aller hatten sich in diesem Jahr insgesamt fünf Kindertanzgruppen angemeldet. Mit dabei waren die Tanzgruppen Augsburg, Kinder- und Jugendtanzgruppe Augsburg, Biberach, Kindertanzgruppe Dortmund, Kindertanzgruppe Drabenderhöhe, Jugendtanzgruppe Drabenderhöhe, Heidenheim, Heilbronn, Kindertanzgruppe Heilbronn, Herzogenaurach, Ingolstadt, Jugendtanzgruppe Ingolstadt, Köln, Ludwigsburg, München, Nadesch, Nürnberg, Kindertanzgruppe Nürnberg, Schwäbisch Gmünd, Rosenheim, die Siebenbürgisch-Sächsische Bruder- und Schwesternschaft Setterich, Jugendtanzgruppe Stuttgart, Erwachsenentanzgruppe der HOG Weilau und aus Österreich die Volks- und Jugendtanzgruppe Wels. Leider konnte die Schülertanzgruppe Geretsried aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls eines ihrer Tänzer nicht auftreten. Wegen des erneut einsetzenden Regens musste der Ablauf der Tanzveranstaltung etwas verändert werden, so dass leider nur vier der 25 Tanzgruppen einzeln auftreten konnten, was sehr schade ist, denn jede Gruppe möchte doch gerade beim Heimattag ihr Können unter Beweis stellen. Nach einer kurzen Regenpause spielte die Blaskapelle der HOG Petersberg unter der Leitung von Horst Jakob jun. zum gemeinsamen Aufmarsch der etwa 130 Trachtenpaare auf. Ein überwältigendes Bild bot sich den Zuschauern, als die vielen Trachtenpaare in ihren wunderschönen Festtrachten in geschlossenen Reihen nacheinander aufmarschierten.

Beim Gemeinsamen Tanzen wurden dann drei der insgesamt fünf im Vorbereitungsseminar in Offenbach einstudierten Tänze, und zwar „Rediwa“ (Schwäbische Türkei), „Schönborner“ (Schlesien) und „Topporzer Kreuzpolka“ (Zips), dem begeisterten Publikum gezeigt. Nach einem weiteren Regenguss spielte die Petersberger Blaskapelle den Abschlusstanz. Für nächstes Jahr bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht und hoffentlich wieder so viele Tanzgruppen begrüßt werden können. Ein Dankeschön sei allen ausgesprochen, die so tapfer und geduldig ausgeharrt und riskiert haben, dass ihre schönen Trachten durchweicht werden. Bedanken möchte sich die Kulturreferentin Ingwelde Juchum bei den vier Moderatoren, die ihre Aufgabe, trotz widriger Umstände, ganz wunderbar gemeistert haben, sowie bei den Ordnern der Kreisgruppe Dinkelsbühl, die sofort zu Stelle waren, als sie gebraucht wurden.

Am Nachwuchsprogramm des Pfingstsamstagnachmittages im Schrannen-Festsaal unter dem Motto „Unser Nachwuchs präsentiert sich“ beteiligten sich in diesem Jahr insgesamt 110 Kinder und Jugendliche. Der hohe Zuspruch zeigt, dass es sich lohnt, unserer jüngsten Generation siebenbürgisch-sächsische Werte zu vermitteln, denn sie bildet den Grundstein für den zukünftigen Erhalt unseres Kulturgutes (separater Artikel folgt in dieser Zeitung).

Die Jugend gestaltete den festlichen Pfingstgottesdienstes in der evangelischen St.-Paulskirche wieder mit. Die Fürbitten wurden von Mitgliedern der Jugendtanzgruppe Drabenderhöhe, Melanie Thalmann, Anna-Maria Rampelt, Franziska und Isolde Scharpel, vorgetragen.

Am Trachtenumzug nahmen in diesem Jahr rund 65 Gruppen teil. Für die Aufstellung des Trachtenzuges verantwortlich waren Ines Wenzel, Rainer Lehni und Elmar Wolff seitens der SJD sowie Michael Konnerth seitens des HOG-Verbandes. Angeführt wurde der Zug wie immer von der Bundesjugendleitung der SJD, gefolgt von der Volkstanz- und Jugendgruppe der Siebenbürger Sachsen in Wels und der Dinkelsbühler Knabenkapelle. Am Trachtenzug waren noch die Kinder- und Jugendtanzgruppe Drabenderhöhe, Köln, die Siebenbürgisch-Sächsische Bruder- und Schwesternschaft Setterich, die Kinder- und Jugendtanzgruppe Augsburg, die Jugendgruppe Ingolstadt, die Kindertanzgruppe Nürnberg, die Tanzgruppe Nürnberg, die Trachtentanzgruppe Nadesch e. V., die Kindergruppe und Jugendtanzgruppe Heilbronn sowie die Jugendtanzgruppen Biberach, Stuttgart und München beteiligt. Die vielen jungen Trachtenträger bereicherten den Umzug durch die Dinkelsbühler Altstadt allemal. Die Moderation des Trachtenzuges hatte in diesem Jahr erstmals Ines Wenzel, Stellvertretende Bundesjugendleiterin der SJD, inne. Mit viel Einfühlungsvermögen und Sachlichkeit präsentierte sie souverän und kompetent ihr Fachwissen über ortsspezifische Eigenarten und Erscheinungsformen der Trachtenlandschaften Siebenbürgens sowie Besonderheiten der einzelnen Gruppen. Herzlichen Glückwunsch und großes Kompliment zu dieser gelungenen Moderation!

Der Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreis 2007 wurde im Rahmen der Preisverleihungen in der St.-Paulskirche der Redaktion der Monatsschrift „Der Punkt“ überreicht, ehrenamtlich vor allem von Benjamin Józsa (Mitbegründer und verantwortlicher Redakteur) und Winfried Ziegler (Mitbegründer und ständiger Mitarbeiter) zwischen 1998 und 2004 in Hermannstadt herausgegeben. Die beiden preisstiftenden Jugendverbände, die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) und Studium Transylvanicum (ST), würdigten damit die Verdienste der jungen Journalisten um die kulturelle Jugendarbeit in Siebenbürgen. Die Laudatio hielt Jürgen Binder, Mitglied von Studium Transylvanicum und Beisitzer in der Bundesjugendleitung der SJD (mehr dazu in einem separaten Artikel über Preisverleihungen).

Unter dem Titel „Zaubern und Magische Spiele“ fand am Sonntagnachmittag für Groß und Klein eine amüsante Zaubershow mit dem bekannten und beliebten Zauberer Hans Benning-Polder, einem gebürtigen Großprobstdorfer, im Konzertsaal des Spitalhofes statt. Auch in diesem Jahr hat der Zauberer Benning-Polder Jung und Alt erneut wieder in seinen Bann geschlagen und regelrecht verzaubert.

Die Vorbereitungen zur Aufstellung des traditionellen Fackelzuges vor der Schranne zur Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen lag in den Händen von Rainer Lehni und Elmar Wolff. Die Fackeln wurden von der SJD Rheinland-Pfalz-Saarland am Infostand verteilt. Dem von der Dinkelsbühler Knabenkapelle angeführten Zug schloss sich die Feierstunde am Mahnmal der Siebenbürger Sachsen im „Lindendom“ der Alten Promenade von Dinkelsbühl an.

Der Informationsstand am Weinmarkt vor der Schranne wurde, wie in den Vorjahren, von der SJD Rheinland-Pfalz/Saarland betreut. Verantwortlich vor Ort war Helmuth Hoos, unterstützt von Mitgliedern der Tanzgruppe Nieder-Olm und zeitweise von der Landesjugendleiterin der SJD Rheinland-Pfalz/Saarland, Bettina Brantsch.

Der Festabzeichenverkauf wurde erstmals in diesem Jahr von Heike Mai-Lehni koordiniert. Die Landesjugendleiterin der SJD Nordrhein-Westfalen war per Drahtesel unermüdlich zwischen der Festkanzlei und den einzelnen Stadttoren Dinkelsbühls unterwegs, um die Helfer aus den Jugendtanzgruppen Geretsried, Ludwigsburg und Stuttgart sowie der Landesjugendleitung Nordrhein-Westfalen mit Festabzeichen zu versorgen. Eine reife Leistung für diese Strapaze angesichts der sommerlich hohen Temperaturen, die an diesem Wochenende in Dinkelsbühl überwiegend herrschten. Hierfür ein herzliches Dankeschön.

Die Verantwortung für den Jugendzeltplatz am Bahndamm oblag dem bewährten Organisationsteam, bestehend aus Adelheid Schuller, Ute Schuller, Christian Amser und Christian Dragosin. Unterstützt wurden sie von 69 Helfern aus Augsburg, Biberach, Geretsried, Heilbronn, Landshut, Metzingen-Reutlingen-Tübingen sowie von jeweils zwei Helfern aus der Heimatortsgemeinschaft Heldsdorf und den Gruppen Fürstenfeldbruck und Lohhof/München. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer, unterstützt von einigen Security-Mitarbeitern, sorgten auch in diesem Jahr drei Tage lang für einen reibungslosen Ablauf auf dem Zeltplatz. Das Organisationsteam dankt den Helfern, die sich bereits am Freitagmorgen beim Zaunaufbau beteiligten, vor allem aber jenen aus den Gruppen Biberach, Heilbronn und Metzingen-Reutlingen-Tübingen, die am Montag bei strömendem Regen beim Aufräumen tatkräftig mithalfen.

Die Sportveranstaltungen der Jugend gehören schon obligatorisch zum Programm der Jugend. Zahlreiche Fans fanden sich zu dem beliebten Fußballturnier unter der Leitung von Kurt Bening und Thomas Thudt auf der Sportanlage des TSV Dinkelsbühl ein. Auch das Volleyballturnier in der Dreifachturnhalle unter der Leitung von Elmar Wolff erfreute sich eines regen Zulaufes (siehe Artikel in dieser Zeitung).

Am Freitagabend bei der Willkommens-Party im Festzelt auf dem „Schießwasn“ sorgte die „Strangers-Band“ für gute Stimmung, am Samstagabend tat dies „Melody 4U“ und am Sonntagabend heizte „Amazonas-Express“ allen Ballbesuchern kräftig ein. Es war seit Jahren mit Abstand einer der besten Tanzabende dank „Amazonas-Express“, die für eine supertolle Atmosphäre und ausgelassene Stimmung im übervollen Festzelt sorgte. Um Ruhe und Ordnung unter den Festzeltbesuchern kümmerte, wie bereits die Jahre zuvor, das eingespielte Ordnerteam unter der Leitung von Gerhard Roth und Tiberius Donea.

Für den guten Ablauf und ihre Mitarbeit dankt seitens der Bundesjugendleitung der SJD, Bundesjugendleiter Rainer Lehni allen Helferinnen und Helfern, sowie den aktiven Jugendlichen und Gruppen, die auch in diesem Jahr zum guten Gelingen des Heimattages beigetragen haben.

Inge Erika Knoll

Schlagwörter: Heimattag, Jugend, SJD, Tanzgruppen

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