20. Mai 2009

Christoph Machat mit Georg Dehio-Kulturpreis 2009 ausgezeichnet

Der siebenbürgische Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat wird mit dem Georg Dehio-Kulturpreis 2009 des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam ausgezeichnet. Dem polnischen Publizisten und Forscher der Heimat- und Regionalgeschichte Zbigniew Czarnuch wird der Ehrenpreis zugesprochen. Die Preisverleihung ist für den 13. Oktober 2009 im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden/Charlottenstraße in Berlin geplant.
Der vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien dotierte Georg Dehio-Preis zeichnet Persönlichkeiten und Initiativen aus, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinandersetzen. Den Hauptpreis (12.000 Euro) hat die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jörg Haspel würdigt Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat zugesprochen.

Der 1946 im siebenbürgischen Schäßburg geborene Christoph Machat hat sich seit Jahrzehnten in der Erforschung, Dokumentation und Erhaltung des bauhistorischen Erbes in Siebenbürgen große und bleibende Verdienste erworben. Unter seiner Leitung führte der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat von 1991 bis 1998 eine flächendeckende Erfassung der von den Deutschen geprägten Kulturlandschaften Siebenbürgens durch. „Die auf dieser Forschungsarbeit basierende, von Machat herausgegebene zweisprachige (deutsch-rumänisch) Buchreihe Denkmaltopographie zu Siebenbürgen lieferte die entscheidenden Impulse zur Bewahrung der siebenbürgisch-sächsischen baugeschichtlicher Denkmäler. Sie kann als vorbildlich auch für andere Gebiete in Ostmitteleuropa gelten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Kulturforums östliches Europa.

Dr. Christoph Machat, Vorsitzender des ...
Dr. Christoph Machat, Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates, wird mit dem Georg-Dehio-Kulturpreis 2009 ausgezeichnet. Foto: Siegbert Bruss
Das Projekt „Dokumentation des siebenbürgisch-sächsischen Kulturguts“ wurde international im Arbeitsprogramm des Internationalen Komitees für ländliche Architektur von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege der UNESCO)verankert. Die Erfassungsmethode wird von Fachleuten des rumänischen Denkmalamtes inzwischen auch in anderen Regionen mit Erfolg angewandt. Das Vorhaben hat zudem die Grundlagen dafür geschaffen, dass Ende 1999 sieben Kirchenburgen und Städte Siebenbürgens auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden: die Wehrkirchen und Kirchenburgen Kelling, Wurmloch, Keisd, Deutsch-Weißkirch, Tartlau und die Szeklerburg Dârjiu sowie die Altstadt von Schäßburg.

Machats Engagement für den Erhalt und die Pflege der siebenbürgisch-sächsischen Kultur zieht sich wie ein roter Faden durch die Biographie. Nach dem Studium an der Kunstakademie Bukarest wirkte er als Gebietsreferent für Siebenbürgen im rumänischen Denkmalamt. 1973 siedelte er nach Deutschland aus, promovierte 1976 an der Universität in Köln und wirkte als Denkmalpfleger zunächst in Bayern. Seit 1980 ist Dr. Machat im Rheinischen Amt für Denkmalpflege Bonn/Brauweiler tätig, wo er das zentrale Denkmälerarchiv leitet und die Schriftenreihe Denkmaltopographie Rheinland herausgibt. 1992 wird er Generalsekretär des Internationalen Komitees für ländliche Architektur von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege der UNESCO) und 1995 dessen Präsident. Seit 2000 ist Machat auch Vizepräsident von ICOMOS Deutschland und seit 2005 Präsident des Wissenschaftlichen Rates von ICOMOS. Für seine herausragenden Verdienste um die Pflege des nationalen und internationalen Kulturerbes erhielt Machat, der seit 1990 Kulturratsvorsitzender ist, die Ehrendoktorwürde der Klausenburger Babeș-Bolyai-Universität und den George-Oprescu-Preis der Rumänischen Akademie.

Der diesjährige Ehrenpreis (8.000 Euro) des Georg Dehio-Kulturpreises geht an den polnischen Publizisten und Forscher der Heimat- und Regionalgeschichte Zbigniew Czarnuch, der sich seit Jahren in zahlreichen Projekten in der ehemaligen Neumark engagiert und sich um die Verständigung zwischen Deutschen und Polen verdient gemacht hat. Das von ihm geschaffene Freilichtmuseum „Park der Wegweiser und der Meilensteine der Zivilisation“ setzt sich reflektierend mit der Geschichte der Region auseinander.

S. B.

Link:

Interview mit Dr. Christoph Machat

Schlagwörter: Auszeichnung, Kulturrat, Schäßburg, Machat

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Neueste Kommentare

  • 15.07.2009, 13:03 Uhr von Teja: Das ist ja unglaublich! Die Internas, die Sie hier zum besten geben Herr Machatma-Grandi, zeugen ... [weiter]
  • 15.07.2009, 12:38 Uhr von Ratoiulcelbun: Nein, Herr Schreiber, was Mahatma-Gardi da „offenbart“ entspricht durchaus nicht der Wahrheit. Wenn ... [weiter]
  • 15.07.2009, 12:00 Uhr von Schreiber: Ist dieses Interesse der Familie vielleicht erst geweckt worden, nach dem eine Stiftung viel Geld ... [weiter]

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