29. April 2010

SPD-Empfang im Bayerischen Landtag

München – Die SPD-Landtagsfraktion hat am 21. April im Bayerischen Landtag einen Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler gegeben. Fraktionsvorsitzender Markus Rinderspacher würdigte die Verdienste der Vertriebenen und Aussiedler als Brückenbauer in der Gesellschaft. Die Erinnerung an deren großes geistig-kulturelles Erbe gelte es für die Zukunft zu bewahren.
„Die vornehmste Zukunftsaufgabe der Vertriebenen und ihrer Nachkommen, die sich in der deutschen Nachkriegsgesellschaft bereits große Verdienste erworben haben, muss jedoch das weitere Brückenbauen für Verständigung und Versöhnung mit unseren Nachbarn Tschechen und Polen sein“, betonte Rinderspacher in seinem Grußwort vor mehr als 250 Gästen, darunter seitens des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius und der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, Andreas Roth. Ein Grußwort sprach überdies der Generalsekretär des Sudetendeutschen Rates und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen, Albrecht Schläger.
Die SPD-Politiker Christa Naaß und Franz Maget ...
Die SPD-Politiker Christa Naaß und Franz Maget beim Empfang im Bayerischen Landtag.
Als Hauptredner des traditionellen Jahresempfangs referierte Prof. Dr. Manfred Kittel (Berlin), Gründungsdirektor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, über die aktuelle Situation bei der Realisierung des Projektes „Sichtbares Zeichen“. Der Historiker unterstrich, dass das Erinnern an die Geschichte der Vertreibungen Gegenstand der Stiftungsarbeit sei, dass die Methoden dieser Arbeit „dergestalt beschaffen sein müssen, dass sie zur Versöhnung zwischen den Völkern beitragen, dass sie keine neuen Wunden aufreißen.“ Demzufolge werde die Stiftung besonders darauf zu achten haben, „die historischen Ereignisse und Kontexte ausgewogen darzustellen“. Eingedenk der monatelangen, heftigen Kontroversen um die Besetzung des Stiftungsbeirats sei es an der Zeit zu erkennen, dass sich dieses wichtige Projekt „nicht mehr zu einer konfrontativen parteipolitischen Auseinandersetzung eignet“. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und vertriebenenpolitische Sprecherin der Landtags-SPD, Christa Naaß, MdL, bekräftigte in diesem Zusammenhang, dass die bayerische SPD das Stiftungsprojekt durch Persönlichkeiten wie Dr. Peter Glotz, Franz Maget und Renate Schmidt von Anfang an aktiv gefördert habe und auch weiterhin unterstütze, damit die Dauerausstellung im Deutschlandhaus in Berlin „endlich ihrem Gründungszweck ‚Versöhnung im Geiste der Erinnerung‘ gerecht werden kann“.

Für ihr „vorbildliches Engagement für Verständigung, Versöhnung und Integration“ wurden durch den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Franz Maget, MdL, Initiativen des Schlesischen Kulturkreises München, der Seliger-Gemeinde Waldkraiburg und der Jungen Aktion der Ackermann-Gemeinde ausgezeichnet. Maget wies darauf hin, dass die Sudetendeutschen eine große und wichtige Gruppe der Vertriebenen seien, dass es daneben aber auch andere landsmannschaftliche Gruppen gebe, die ebenfalls ein Vertreibungsschicksal erlitten hätten und im gleichen Atemzug genannt werden müssten. Beispielhaft erwähnte Franz Maget die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben.

CS

Schlagwörter: Bayern, Vertriebene und Aussiedler

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