22. November 2011

Leserhinweise erbeten: Wer war der siebenbürgische ­Jagdschriftsteller Erich Kloss?

Dank der Siebenbürgischen Zeitung konnten entlang der Jahre die Lebensläufe siebenbürgischer Schriftsteller ergründet werden, die in Vergessenheit geraten waren, wie Helmut Friedrich Eduard Czoppelt (Folge 1/2007), Oskar Jacob (Folge 5/2008) u.a., oder deren Biographien und literarische Werke unseren Landsleuten nicht oder kaum bekannt waren, wie: Dr. Peter Weber (Folge 7/2008), Wolfram Wolff (Folge 12/2008), Anton Maly (Folge 20/2009), Eduard Zaminer (Folge 3/ 2010), Ernst Wilhelm Müller (Folge 11/2011) u. a. Voller Zuversicht erwarten wir – mit Hilfe unserer Leser –, in Bälde den Lebensweg des Schriftstellers Erich Kloss (auch Kloß) eruieren zu können.
Wer sich mit der von Philologen bisher kaum berücksichtigten Jagdliteratur Siebenbürgens befasst, stößt immer wieder auf den Namen Erich Kloss. Bekannt wurde er in Deutschland und Österreich dank seiner beiden Bücher: „Das Paradies der Bären. Ein Tierschicksal aus den Rumänischen Karpaten“, erschienen um 1942 im Wiking Verlag Berlin, mit zahlreichen vortrefflichen Federzeichnungen von Margot Krupka, sowie „Karpatenbären. Tierschicksale aus den Rumänischen Südkarpaten“, Parus-Verlag Reinbek bei Hamburg, 1947, bebildert vom damals „besten Tiermaler der Gegenwart“ Wilhelm Eigener.

Wer war dieser einst wohl bekannte Schriftsteller, der unzweifelhaft ein Siebenbürger Sachse war und über dessen Werke vor Jahren u. a. geschrieben wurde: „Das Buch ‚Karpatenbären’ von Erich Kloss erhielt ich als Weihnachtsgeschenk von meinen Eltern und habe es vielmals gelesen. Es wurde mir als heranwachsendem Knaben so etwas wie ein Lieblingsbuch. Ich las es auch meinen Kindern vor, nahm es sogar auf Band auf, weil sie es immer wieder hören wollten“ (Dr. Ernst Munzel, Taunusstein, 2001). Drei Generationen erfreuten sich in den verflossenen Jahren über die fachmännische Schilderung des Lebens der Braunbären im Urwaldparadies des Siebenbürgischen Karpatenbogens. Immer wieder stellten sich die Leser die Frage, wer dieser hochgeschätzte Jäger und Schriftsteller wohl sei. Antwort konnten bisher auch die einschlägigen Institutionen der Siebenbürger Sachsen in Deutschland nicht geben. So teilte das Siebenbürgen-Institut Gundelsheim mit: „Bedauerlicherweise konnten wir keine Lebens- oder sonstige Daten über ihn ermitteln“. Auch der Sektion Genealogie des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg gelang es nicht, Lebensspuren dieses Schriftstellers ausfindig zu machen. Die Koryphäe auf diesem Gebiet, Prof. Dr. Dr. Hermann A. Hienz, Autor und Herausgeber des „Schriftsteller-Lexikons der Siebenbürger Deutschen“ (Band 7/IX erschienen 2004), teilte dem Verfasser dieser Zeilen mit: „Ich bedaure, dass ich Sie bezüglich Erich Kloss, der nicht in meinem Band 7/VIII (K - L) aufgeführt worden ist, enttäuscht habe. Mir ist der Herr jedoch völlig unbekannt und so verfüge ich auch über keinerlei biographische oder bibliographische Unterlagen von ihm“.

Es müsste doch möglich sein, Lebensdaten von E. Kloss aufzuspüren, dürfte dieser doch um 1900 bis 1915 in Siebenbürgen geboren sein. Nach dem Sprachwissenschaftler Dr. Fritz Keintzel-Schön (1904-1971) ist dieser siebenbürgische Familienname relativ selten und stammt aus Nordsiebenbürgen (Dürrbach, Tekendorf etc.). In seinem wohl bisher für Siebenbürgen - mit Schwergewicht Nordsiebenbürgen – reichhaltigsten Werk zur Familienforschung, „Die Nachkommen des 1672 aus der Zips nach Siebenbürgen geflohenen Pfarrers Paul Regius“ (zwei Bände, Oderhellen 2008, 662 Seiten), wird von Dr. Karl Zsigmond eine wahre Fülle von Daten zu diesem Familiennamen gebracht. Leider ergaben auch diese Fährten nicht den Weg zum gesuchten Schriftsteller. Die letzte Hilfe wird nun seitens der Leser dieser Zeitung erwartet, die diesen einst im deutschen Sprachraum – jedoch kaum in Siebenbürgen – bekannten Landsmann gekannt haben, lebte er doch nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland. Auch scheinbar unbedeutende Daten zum Leben unseres Landsmannes könnten dem Autor dieses Beitrages hilfreich sein. Kontaktadresse: Dipl.-Forstwirt Rudolf Rösler, Schützenheimweg 24, 93049 Regensburg.

Rudolf Rösler

Schlagwörter: Jagd, Schriftsteller

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Neueste Kommentare

  • 02.12.2011, 17:17 Uhr von Dinkelsbuehlbuch: http://www.familie-leilich.de/kloss/bibliografie/bibliografie.html Herr Rösler soll mal dies ... [weiter]
  • 02.12.2011, 16:51 Uhr von Dinkelsbuehlbuch: Herr Rösler soll mal googeln - da steht allerhand über Erich Kloss. Er selber ist wohl nicht in ... [weiter]

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