13. November 2013

Heimat und Zuflucht seit 40 Jahren

Am 26. Oktober fand in Lechbruck im Allgäu eine eindrucksvolle Jubiläumsfeier statt aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des Hilfsvereins „Siebenbürgerheim Lechbruck e.V.“. In seiner Festrede zitierte Rolf von Hohenhau, Vorsitzender des Vorstandes des Hilfsvereins Siebenbürgerheim Lechbruck e.V., aus dem Wortlaut der Urkunde über die Grundsteinlegung des Siebenbürgerheims Lechbruck e.V., die in einer Aussparung am Eingang des Hauses eingemauert wurde, wie folgt:
„Nach sechsjähriger vorbereitender Arbeit ist es dem Vorstand des Siebenbürgerheim Lechbruck e.V. gelungen, mit großzügig fördernder Unterstützung der Inneren Mission und finanzieller Hilfe von Bund, Land und Gemeinde Lechbruck, den Bau des Siebenbürgerheimes zu beginnen. Dieses Heim soll erstellt werden, um betagten Siebenbürger Sachsen, die nach Umsiedlung schwer Fuß fassen können, hier eine neue Heimat und Zuflucht zu geben. Den Grundstock zu diesem Heim legten unsere Landsleute mit ihrer Spendenfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Tatkraft. Dieses Heim in Lechbruck wird das fünfte seiner Art in Deutschland sein. […] FÜR DAS GUTE GELINGEN ERBITTEN WIR DEN SEGEN.“ Und es gab ein gutes Gelingen, trotz aller Schwierigkeiten, die durch die Gründungsmitglieder, allen voran die junge Maja Engelbrecht, mit viel Mut und Eigeneinsatz überwunden werden konnten.

Am Samstag, den 26. Oktober, fanden sich bei strahlendem Sonnenschein 250 Gäste, Siebenbürger und Lechbrucker, im Festzelt auf dem Heimgelände zur Jubiläumsfeier ein. Um 10.30 Uhr wurde die Eröffnung durch das traditionelle Schießen der Lechbrucker Böllerschützen mit donnernden Salven bestritten. Im Namen der Heimleitung begrüßte die stellvertretende Heimleiterin Maria Brantsch die Anwesenden und hieß Bewohner, Mitarbeiter, Vereinsmitglieder und Gäste herzlich willkommen. Namentlich wurden begrüßt der 1. Bürgermeister der Gemeinde Lechbruck, Helmut Angl, als Vertreter der Kirchengemeinden in Lechbruck die evangelische Pfarrerin Michaela Tröger und der Kirchenpfleger der katholischen Pfarrgemeinde, Dietmar Hollmann, Dipl.-Ing. Peter Handel, einer der Gründer des Hilfsvereins, Herta Daniel, stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., in Vertretung des Landrats, Dieter Mayer vom Landratsamt Ostallgäu, auch Mitglied der Heimaufsicht, ferner Vorstandsmitglieder und Leitungen der Siebenbürgerheime Rimsting, Gundelsheim, Drabenderhöhe und Osterode, die Vertreter der VR Bank Ostallgäu, die Bürgermeister der Nachbargemeinden Steingaden, Bernbeuren und Roßhaupten, der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Lechbruck, Friedrich Mühsam. Weiterhin begrüßte Frau Brantsch die Blasmusikkapelle Lechbruck, die Original Siebenbürger Blaskapelle München, die Siebenbürgische Tanzgruppe der Kreisgruppe München und den Chor der HOG Reußmarkt.
Mitglieder des Vorstandes des Hilfsvereins ...
Mitglieder des Vorstandes des Hilfsvereins Siebenbürgerheim Lechbruck e.V. mit Peter Handel und Ehepaar Brantsch, v.l.n.r. Monica Billes (Stellv. des Vorstandsvorsitzenden), Rosemarie Hannert (Stellv. des Vorstandsvorsitzenden), Walter Jekelius (Kassenprüfer), Gustav Brantsch (Heimleitung), Rolf von Hohenhau (Vorstandsvorsitzender), Peter Handel (Initiator), Maria Brantsch (stellv. Heimleitung). Foto: Stefan Fichtl
Maria Brantsch erinnerte an die Gründerjahre des Vereins, die mit großen Schwierigkeiten verbunden gewesen seien, und daran, dass die Möglichkeit, das Heim überhaupt zu bauen, lange Zeit in der Schwebe gestanden habe. Die an der Gründung beteiligten Siebenbürger hätten keine Mühen gescheut, um Spenden gerungen, selbst gespendet und selbst Hand angelegt; ihnen sei es ein Herzenswunsch gewesen, dieser Einrichtung zum Entstehen zu verhelfen, aus dem einzigen Grund heraus, um alten Menschen zu helfen, ihnen eine neue Heimat zu bieten. Diese bewundernswerten Gründer hätten ihr Vorhaben letztendlich durchgesetzt, mit Herz und Hand. Betreuung mit Herz und Hand hätten die Bewohner, Siebenbürger als auch Lechbrucker, vier Jahrzehnte im Siebenbürgerheim erfahren, wie Bewohner und Angehörige immer wieder versichert hätten. Frau Brantsch dankte den Bewohnern, die alle das Leben im Heim geprägt und bereichert hätten, als auch ihren Angehörigen für das entgegengebrachte Vertrauen. Sie dankte allen Mitarbeitern, die hervorragende Arbeit leisteten und die sich unermüdlich mit Herz und Hand zum Wohle der Bewohner einsetzen würden. Hierin bezog sie auch die ehrenamtlichen Helfer ein, die so oft bereit seien, Gutes an den Bewohnern zu tun. Und nicht zuletzt dankte Frau Brantsch allen Firmen, Institutionen und allen andern Personen, die mit dem Heim zusammenarbeiteten, damit die Bewohner ein würdiges und angenehmes Leben führen könnten. Für die Zukunft wollten sie, Leitung als auch Mitarbeiter, weiterhin den Bewohnern mit helfender Hand zur Seite stehen, jedoch was noch viel wichtiger sei, mit ihren Herzen.

Michaela Tröger, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Lechbruck, und der die katholische Pfarrgemeinde Lechbruck vertretende Kirchenpfleger Dietmar Hollmann gratulierten zum Jubiläum und sprachen gemeinsam Glück- und Segenswünsche aus. Frau Tröger hob die gute Atmosphäre in diesem Haus hervor und betonte, dass „hier sein“ gut sei, was an den Menschen läge, die hier seien und hier arbeiteten.

Rolf von Hohenhau, der Vorstandsvorsitzende des Hilfsvereins Siebenbürgerheim Lechbruck e.V.“, hielt die Festansprache. Herr von Hohenhau erinnerte an die Gründungszeit, als vor mehr als 40 Jahren die junge Maja Engelbrecht den Plan gehabt habe, ein neues Heim für alte Menschen aus Siebenbürgen in Deutschland zu verwirklichen. Sie habe dazu engagierte Landsleute begeistern können, darunter Dr. Gerhard Dietrich (Kaufbeuren), Siegfried von Hohenhau (Lechbruck), Dipl.-Ing. Stefan Keller (Vater von Maja Engelbrecht; München), Fritz Ganzert (München).

Bezüglich des Standortes des Heimes in Lechbruck zitierte der Festredner in diesem Zusammenhang den ersten Bewohner des Siebenbürgerheimes, Dr. Walter Fabricius: „ Ein schönerer Platz hätte kaum gefunden werden können. Das Heim ist von Wiesen umgeben, von denen Tag und Nacht die Glocken der weidenden Kühe anheimelnd tönen und in der Ferne bezaubert immer wieder der herrliche Anblick der Allgäuer und Tiroler Alpen.“ Am 19. Juni 1971 sei die Grundsteinlegung erfolgt, in deren feierlichem Rahmen in einer Aussparung am Eingang des Heimes eine Urkunde eingemauert worden sei mit dem Wortlaut: „Nach sechsjähriger, vorbereitender Arbeit ist es dem Vorstand des Hilfsverein Siebenbürgerheim Lechbruck e.V. gelungen, mit großzügiger fördernder Unterstützung der Inneren Mission und finanzieller Hilfe von Bund, Land und Gemeinde Lechbruck, den Bau des Siebenbürgerheimes zu beginnen.“ Dem gründenden Vorstand hätten damals angehört: Dr. Gerhard Dietrich, 1. Vorsitzender, Maja Engelbrecht, 2. Vorsitzende, Siegfried von Hohenhau, Dipl.-Ing. Stefan Keller, Fritz Ganzert und die Vertreter der Siebenbürger Landsmannschaft Erhard Plesch (Vorsitzender) und der Gemeinde Lechbruck, vertreten durch ihren 2. Bürgermeister Josef Lang. Das Richtfest sei in feierlichem Rahmen im Beisein zahlreicher Ehrengäste am 10. Dezember 1971 gefeiert worden. Im Anschluss habe es dann beim Weiterbau eine Fülle von Pannen und Verzögerungen gegeben. Das spätere Heimleiterehepaar Putju und Paul Kellner, das sich schon beim Bau des Siebenbürgerheimes Rimsting eingesetzt hatte, sei nach Lechbruck gezogen, um die Bauarbeiten zu überwachen und voranzubringen. Am 16. Dezember 1972 seien die ersten Bewohner in das Haus eingezogen. Es habe Platz für 71 Bewohner geboten: 64 Plätze für Siebenbürger und 7 Plätze für Lechbrucker Bürger. Die Finanzierung des Hauses habe schon 1965 begonnen und damals seien Spendenzusagen in Höhe von 60000 DM, das Grundstück von Siegfried von Hohenhau mit einem Wert von 66000 DM, die Zusage der Gemeinde Lechbruck über 120000 DM und eine Fülle von Zusagen für ehrenamtliche Erledigungen von Aufgaben vorhanden gewesen. Insgesamt ca. eine Viertelmillion DM. Damit eine solche Aufgabe anzugehen, zeuge von Mut und Unternehmergeist, zumal die erste Finanzplanung von 1,2 Millionen DM sehr bald über den Haufen geworfen und eine zweite Finanzplanung schon von 3,3 Millionen DM ausgegangen worden sei.
Die Vertreter der Siebenbürgerheime, v.l.n.r. ...
Die Vertreter der Siebenbürgerheime, v.l.n.r. Gustav Brantsch (Leitung Siebenbürgerheim Lechbruck), Klaus Waber (Vorstandsvorsitzender Siebenbürgerheim Rimsting), Emilia Maurer (Leitung Siebenbürgerheim Rimsting), Doris Ebeling (Pflegedienstleitung Siebenbürgerheim Osterode), Maria Brantsch (stellv. Leitung Siebenbürgerheim Lechbruck), Michael Klas (Leitung Siebenbürgerheim Gundelsheim), Brigitte Thomke (Heimmutter Siebenbürgerheim Drabenderhöhe), Karin Powering (Leitung Siebenbürgerheim Osterode), Friedrich Michael Barth (Leitung Siebenbürgerheim Drabenderhöhe). Foto: Stefan Fichtl
Aber nicht umsonst habe Bürgermeister Nuscheler bei der Einweihung 1973 darauf hingewiesen: „Ich kenne unsere Lechbrucker Siebenbürger; wenn sie etwas anpacken, wird etwas Gescheites daraus.“ Und das gelte für alle, die sich damals an diese Herausforderung gewagt hätten. Es sei dann alles aufwendiger und teurer geworden, die Zeit sei verstrichen, Finanzpläne seien umgeworfen worden, Haftungen hätten privat übernommen werden müssen und es habe Ärger über Ärger gegeben, der letztendlich auch dazu geführt habe, dass die mutige Gründergeneration nicht mehr untereinander harmonieren konnte. So sei damals im Juni 1973 Rolf von Hohenhau von Siegfried von Hohenhau, Stefan Keller und Paul Kellner gebeten worden, den Vorsitz des geschäftsführenden Vorstandes zu übernehmen, was dann am 23. Februar 1974 auch erfolgt sei. Unterstützt hätten ihn vonseiten des geschäftsführenden Vorstandes: Fabrikant Dieter Ganzert als 2. Vorsitzender, als Beisitzer Karl Theil (Geretsried), Klaus Theil (Garmisch) und Paul Rampelt (München) und von Seiten des erweiterten Vorstandes: Frau Keller, ihre Tochter Maja Engelbrecht und die übrigen alten Vorstände seien auch weiterhin aktiv in der Lösung der Probleme geblieben. Es hätte nachfinanziert, die Belegung des Hauses sichergestellt und das Kapital für die Fertigstellung bereitgestellt werden müssen. Die neue, junge Mannschaft sei dabei schon von Anfang an durch die Volksbank unterstützt worden, als auch durch Bürgermeister Sepp Nuscheler und viele Bürger aus der Gemeinde Lechbruck.

Nachdem sich die Kostensituation in den vergangenen 40 Jahren entwickelt und sich deutlich verändert habe, sei es Tatsache gewesen, dass viele bauseitige Probleme in den folgenden Jahrzehnten hatten erledigt werden müssen, wie Umbau und Modernisierung der Zimmer, Wärmedämmung des Hauses, Bau eines neuen Speisesaales, Dachumbau oder Einbau einer Brandschutzanlage.

Die Zeit nach der Eröffnung hätte eine Fülle von Schwierigkeiten geboten, viele Dinge hätte man sich erst im Laufe der nächsten Jahre leisten können und dabei oft große Unterstützung gefunden. Die Zusammenarbeit mit dem ersten Heimleiterehepaar Putju und Paul Kellner habe sich trotz der vielen Anfangsprobleme, des Altersunterschiedes und auch der unterschiedlichen Mentalitäten des Heimleiters und des Vorsitzenden durchaus konstruktiv und letztlich auch freundschaftlich gestaltet. Anstehende Probleme seien im kleinen Kreis sachlich diskutiert und einer Lösung zugeführt worden. Dasselbe gelte auch für den Nachfolger Ernst Botscher.

1986 habe dann das heutige Heimleiterehepaar Maria und Gustav Brantsch angefangen. Das habe Herrn von Hohenhau einige Überzeugungsarbeit im Hause gekostet, weil beide noch sehr jung gewesen seien. Auch hier habe gegolten, die Zusammenarbeit sei konstruktiv und freundschaftlich gewesen. Anstehende Probleme seien nicht auf die lange Bank geschoben worden und das Haus habe über all die Jahre seine herausragende Qualität erhalten können, was auch immer große Anerkennung bei den Trägern und auch bei der zuständigen Regierung von Schwaben einbrächte. Es gelte auch heute noch die Aussage der damaligen Heimbewohner, dass Menschen hier eine Bleibe erhielten, die nach den Wirren zweier Weltkriege, die ihnen auf vielen weiten Strecken ihres Lebensweges Mühsal und Plagen aller Art auferlegt hätten, letztendlich dennoch voll in Würde altern könnten.

Es habe sich bis heute einiges verschoben, der Anteil der Lechbrucker und von Bürgern aus der Umgebung sei deutlich angestiegen, aber auch hier könne gesagt werden: Menschen, die ein Leben mit Arbeit und vielen Aufgaben und teilweise auch Probleme zu bewältigen hatten, könnten hier in nächster Umgebung ein würdiges Alter verbringen, zusammen mit Menschen aus Siebenbürgen, die nach dem Verlust ihrer Heimat und ihrer Wurzeln hier ein neues Zuhause gefunden hätten.
Die Original Siebenbürger Blaskapelle München ...
Die Original Siebenbürger Blaskapelle München unter der Leitung von Werner Schullerus. Foto: Gustav Brantsch
So bliebe Herrn von Hohenhau zum Schluss der Dank an das Heimleiterehepaar und die qualifizierten und treuen Mitarbeiter, die die Grundlagen für das Wohlergehen der Menschen im Haus täglich neu zu erarbeiten und immer neue Herausforderungen, die vom Gesetzgeber gestellt würden, zu erfüllen hätten. Ein besonderer Dank gelte den Vertretern der Lechbrucker Kirchengemeinden, die sich um das geistige und seelische Wohl der Bewohner kümmerten, und hier sei auch Pfarrer i.R. Horst Drosihn einzuschließen, der die Bewohner von Anfang an, über mehrere Jahrzehnte im Heim begleitet habe. Auch der Gemeinde Lechbruck, Bürgermeister Helmut Angl und seinen Mitarbeitern dürfe er dafür danken, dass sie 40 Jahre lang treu zu diesem Haus gestanden hätten. Man sei nie vergeblich mit einem Wunsch an die Gemeinde herangetreten. Das gebe es in der heutigen Zeit der überbordenden Bürokratie nur selten. Nicht zuletzt gelte der besondere Dank Herrn von Hohenhaus den Mitgliedern der Vorstandschaft, die früher dabei gewesen und die heute dabei seien. Alle Probleme seien unbürokratisch, mit großem Sachverstand jederzeit gelöst worden und es habe sich bewährt, dass der Sachverstand aus unterschiedlichen Berufswegen in die gemeinsame Arbeit eingeflossen sei. Schließlich wünsche Herr von Hohenhau allen Anwesenden, insbesondere den Heimbewohnern, noch eine schöne Jubiläumsfeier und viel Freude am heutigen Tag.

Helmut Angl, 1. Bürgermeister der Gemeinde Lechbruck, sprach Gratulationen zum 40-jährigen Bestehen des Hilfsvereins „Siebenbürgerheim Lechruck e.V.“ aus und gab seiner Freude Ausdruck, dass Lechbruck über diese schöne Einrichtung verfüge, in der nicht nur Siebenbürger, sondern auch die Lechbrucker Bürger einen schönen Altersruhesitz fänden. Große Anstrengungen des Siebenbürger Hilfsvereins seien in den Jahren notwendig gewesen, um das Siebenbürgerheim den heutigen Anforderungen und Wünschen gerecht werden zu lassen. Hier galt sein besonderer Dank den Mitgliedern des Hilfsvereins und der Heimleitung mit allen Mitarbeitern. Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag überreichte der Bürgermeister das Lechbrucker Wappen an die Heimleitung, ebenso eine Floß-Miniatur, die symbolisch für eine Floßfahrt im kommenden Sommer für die Bewohner des Siebenbürgerheimes stehe.

In ihrem Grußwort gratulierte die stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Landesverbandes Bayern Herta Daniel ganz herzlich im Namen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und des Landesverbandes Bayern zum 40. Geburtstag des Siebenbürgerheims Lechbruck und des Hilfsvereins „Siebenbürgerheim Lechbruck e.V.“. Seit nunmehr 40 Jahren bestehe das Siebenbürgerheim Lechbruck. Die Vorstandsmitglieder des Trägervereins hätten sich seitdem für den Erhalt siebenbürgischer Traditionen, für die Erinnerung an die Heimat und für die Verbindung zu Siebenbürgen eingesetzt. Das Ziel der Gründer, hier in Lechbruck eine neue siebenbürgische Gemeinschaft aufzubauen, sei von diesem Vorstand von Anfang an großgeschrieben, konsequent weitergeführt worden und hätte Vertrauen und Identifikationsmöglichkeiten geschaffen. Alle, die Verantwortung im Hilfsverein Siebenbürgerheim Lechbruck hätten, hätten Bedeutendes für das Siebenbürgerheim Lechbruck getan und könnten stolz darauf zurückblicken. Ihnen gebühre Dank und Anerkennung. In diesem Sinne, überreichte Frau Daniel den verdienten, langjährigen Vorstandsmitgliedern des Hilfsvereins „Siebenbürgerheim Lechbruck“, Frau Maja Engelbrecht und Frau Monica Billes, Anerkennungsurkunden des Landesverbandes Bayern und sie ehrte Herrn Rolf von Hohenhau als langjährigen Vorstandsvorsitzenden des Hilfsvereins mit dem Silbernen Ehrenwappen des Landesverbandes Bayern.

Wilhelm Jakob Hermann, Vorsitzender der Kreisgruppe München, übermittelte Grüße und Glückwünsche im Namen der Kreisgruppe München.

Pfarrer i.R. Horst Drosihn, der die Bewohner von Anfang an, über Jahrzehnte im Siebenbürgerheim begleitet hat, brachte in Gedichtform zum Ausdruck, dass er immer bereit gewesen sei, der „Andern“ Helfer zu sein. Sein Dank gelte den guten Geistern im Haus, die die Bewohner Tag und Nacht betreuten. Wichtig, beim guten Verwalten des Heimes sei das Vertrauen auf Gott, denn: „…der Herr wird dabei sein Wort halten: BEI ALLEN bleiben immerdar; die IHM vertrauen Jahr für Jahr.“

Die Vertreter der Siebenbürgerheime Rimsting, Gundelsheim, Drabenderhöhe und Osterode gratulierten gemeinsam zum Jubiläum. Zur Erinnerung an diesen schönen Tag, überreichten sie originelle Geschenke für die Einrichtung und deren Bewohner.

Zum Schluss des offiziellen Teiles, der durch die Blasmusikkapelle Lechbruck musikalisch begleitet wurde, gratulierte Hildegard Einsiedler zum Jubiläum, die sich als ehrenamtliche Helferin im Siebenbürgerheim betätigt und als „Nikolaus“ die Bewohner schon seit 1973 erfreut. Für sie gebe es „nichts Schöneres, als die leuchtenden Augen und die Dankbarkeit der Senioren".

Nach dem Mittagessen, das aus Holzfleisch und Mici bestand und von ehrenamtlichen Siebenbürgern und Lechbruckern bereitgestellt wurde, übernahm die Bühne die Original Siebenbürger Blaskapelle München unter der Leitung von Herrn Werner Schullerus. Die Tanzgruppe der Kreisgruppe München brachte alte sächsische Tänze dar, u.a. auch die „Reklich Med“. Eine Premiere hatte die Gruppe zu vermelden, denn ihr Tanz wurde durch Live-Musik von Marianne Mayr begleitet. Tosenden Applaus ernteten die Bernbeurer Goaßl-Schnalzerinnen, eine Gruppe von fünf jungen Frauen, die mit ihren Peitschen den Takt zu verschiedenen Musikstücken „knallten“. Die Frauengruppe ist in Deutschland einmalig, denn traditionsgemäß ist das „Goaßl-Schnalzen“ den Männern vorbehalten. Gegen Ende des Programms huldigte der Chor der HOG Reußmarkt unter der Leitung von Wilhelm Spielhaupter dem Herbst mit einem vielfältigen Repertoire an Liedern und Gedichten, die teilweise in siebenbürgischer Mundart vorgetragen wurden. Viel zu schnell vergingen die Stunden beim fröhlichen Miteinander und der gebotenen Unterhaltung. Kurz vor 17.00 Uhr beendete Frau Brantsch die Feier und bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmern, die dem Hilfsverein die Ehre erwiesen hätten, an diesem denkwürdigen Tag dabei zu sein, als auch bei allen Helfern, die mit unermüdlicher Energie sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund zum erfolgreichen Gelingen dieser Festveranstaltung beigetragen hätten.

Erich Hannert

Schlagwörter: Jubiläum, Altenheime, Lechbruck

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