11. Dezember 2013

„Deutscher Oscar für Nachwuchsfilmer“ / Jan Fabi gewinnt Camgaroo Award 2013

Schon die Nominierung für einen Filmpreis in der Kategorie „Dokumentarfilm“ ließ die überraschte Großfamilie von Jan Fabi staunen, hatte er doch niemandem etwas davon gesagt, dass er seinen Film, den er während einer Australienreise ohne jegliche fremde Hilfe gedreht hatte, für den Wettbewerb junger Nachwuchstalente bei Camgaroo in München eingereicht hatte.
Vor drei Wochen war dann im Internet zu lesen, dass er mit seinem Dokumentarfilm „Nimbin – Das soziale Experiment“ mit sechs anderen herausragenden Beiträgen in der Kategorie Sonderpreis nominiert worden war. Schon die Nominierung alleine wurde allerseits als ein völlig unerwarteter Erfolg gewertet. Eine hochkarätige Jury aus dem Film- und Fernsehbereich, darunter auch Schauspieler Heinz Hoenig, nominiert nach strengen Bewertungskriterien die besten Filme. Der Sieg in seiner Kategorie kam dann für alle überraschend!

Nimbin, ein verschlafenes 400 Seelendorf etwa 70 Kilometer entfernt von Byron Bay, der östlichsten Stadt Australiens, war einst die Heimat einer kleinen Population von Aborigines. Dort haben sich in der Hippiebewegung der 1970er Jahre junge und ältere Menschen gesammelt, die aus der leistungsstrengen Gesellschaft ausstiegen und ein freiheitliches Naturleben in Lebensstil und Lebensweise suchten. Das hat bis auf den heutigen Tag gehalten. Viele der damaligen Festival-Besucher kehren einmal im Jahr dahin zurück und feiern die einstige Freiheit. Jan Fabi hat sich dort im vergangenen Frühjahr einige Tage allein aufgehalten, gefilmt, interviewt und fotografiert. Unter dem Thema „Obscur“ drehte er eben diesen Film als Bewerbungsfilm für die Kunsthochschule für Medien in Köln (Academy of Media Arts Colgne).
Jan Fabi erhält den Camgaroo Award Night. Foto: ...
Jan Fabi erhält den Camgaroo Award Night. Foto: www.camgaroo.com
Die Neue Westfälische in Bielefeld schrieb im Hinblick auf seine Nominierung: „Vielleicht liegt das Talent von Filmemacher Jan Fabi (21) einfach in der Familie. Denn schon sein aus Ostwestfalen stammender Großvater war Fotograf“. Sein siebenbürgischer Großvater, Pfarrer i.R., hatte die leise Hoffnung, Jan könnte einem Studium der Theologie nachfolgen. Als er vor einigen Jahren mit seiner Familie und den Großeltern zum ersten Mal in Siebenbürgen war, sagte er kurz nach der Rückkehr zu seinem Opa: „Opa, ich könnte gleich wieder nach Siebenbürgen fahren.“ Eine Studienfahrt der beiden steht in Planung.

Wenn das Talent sich tatsächlich entfaltet und auch durch ein Studium wächst, könnte es sein, dass Jan auch den kulturellen Reichtum Siebenbürgens mit der Kamera sieht und aufnimmt. Dazu sei ihm bereits heute viel Spaß und Erfolg gewünscht.

Johann Fabi

Schlagwörter: Auszeichnung, Film, Nachwuchs

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